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Krimi-Lesung am 7. September in der Villa Raab„Ohne Humor geht für mich gar nichts“ – Tim Frühling liest bei den Alsfelder Kulturtagen

ALSFELD (ol). Am Sonntag, den 7. September, um 11 Uhr ist Moderator und Autor Tim Frühling erneut bei den Alsfelder Kulturtagen zu Gast. In der Villa Raab liest er aus seinem Krimi „Der Kommissar in Wanderschuhen“, der Wanderlust, schwarzen Humor und spannende Ermittlungen verbindet. Der Eintritt kostet 10 Euro, Karten sind im Buchladen Lesenswert erhältlich.Im Folgenden lesen Sie das Interview, das Traudi Schlitt von Frische Texte & Co. mit dem Autor führte.

Nur noch kurze Zeit, dann starten die Alsfelder Kulturtage. Als treuen Gast darf man den Moderator und Autor Tim Frühling bezeichnen. Er kommt in diesem Jahr wieder in die Villa Raab. Dort wird er am 7. September um 11 Uhr aus seinem Krimi „Der Kommissar in Wanderschuhen“ vorlesen.

Lieber Herr Frühling, Sie sind nun zum dritten Mal Gast bei den Alsfelder Kulturtagen. Kommen Sie eigentlich gerne nach Alsfeld, und wenn ja, warum?

Natürlich komme ich gerne nach Alsfeld. Erstens ist es einfach eine wunderschöne Stadt, zweitens lässt sich die Lesung oft mit einer Wanderung im Vogelsberg verbinden – und drittens habe ich nur gute Erinnerungen an die Veranstaltungen bisher. Ich freue mich immer über eine Einladung!

In der Regel lesen Sie aus Ihren Krimis und manchmal aus kleinen Anekdoten aus den 111 Orten – was schreiben Sie eigentlich lieber? Und fließen manchmal Entdeckungen aus den Reiseführern mit in den Krimi ein?

Die Recherche für die 111 Orte macht am meisten Spaß. Durch die Lande fahren und nach spannenden Orten oder Geschichten suchen, das ist genau mein Ding. Dann komme ich mit einem dicken Block voller Notizen nach Hause und muss die Erlebnisse in Geschichten gießen. Das ist manchmal nicht leicht, weil das Format der Bücher eine recht unverrückbare Zeichenzahl pro Ort vorgibt. Beim Krimi habe ich mehr Freiheiten, aber da fehlt natürlich der Reiseaspekt. Da mein Kommissar in Bad Hersfeld ermittelt und ich einen Reiseführer aus Osthessen und der Rhön geschrieben habe, gibt es da schon mal eine Überschneidung, wobei ich schon versuche, die Geschichten aus den 111-Orte-Führern nicht einfach im Krimi zu recyceln.

Ihr Kommissar Daniel Rohde ermittelt von Anfang an in ganz Hessen eigentlich und auch im Urlaub – wie entwickeln Sie diese Figur und wie nah ist sie der polizeilichen Realität?

Ich glaube (und weiß es sogar), dass echte Kriminalbeamte manchmal die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn sie über die Vorgehensweise in Daniels Ermittlungen lesen. Viel zu viele Alleingänge und Beweisführungen aus der legalen Grauzone. Aber ich denke, schon die Tonalität der Krimis macht klar, dass der Spaß ein bisschen mehr im Vordergrund steht als die realistische Polizeiarbeit. Wobei die Bücher auch nicht so abgedreht sein sollen, dass es jeglicher Alltagsrealität entbehrt. Abgesehen davon liebe ich es, ein paar Dinge, die ich selbst gut oder doof finde, in Daniel hineinzuprojizieren. Von daher ist er mir sehr sympathisch.

In Alsfeld lesen Sie in diesem Jahr aus „Der Kommissar in Wanderschuhen“ – wie viel von dem Wanderfreund Tim Frühling steckt in diesem Buch?

Sehr viel! Die Idee, eine Gruppenwanderung in einem Krimi zu verarbeiten, ist mir in einem Urlaub auf El Hierro gekommen. Dort saß im Essenssaal allabendlich eine deutsche Wandergruppe neben uns, von der ich mir einiges abgeschaut habe. Die Rhön als Kulisse für das Buch zu wählen, geht auf meine Leidenschaft für diese Region zurück. Für mich eins der schönsten Wanderreviere Hessens.

Im Untertitel des Krimis heißt es „Ein sommerlicher Wanderkrimi mit schwarzem Humor“. Wie wichtig ist Humor in Ihrem Leben und ganz besonders in diesen Zeiten?

Ohne Humor geht für mich gar nichts. Für mich ist es jedes Mal wieder ein Fest, wenn die Zuhörer bei den Lesungen genau an den Stellen lachen, die ich dafür vorgesehen habe. Es gibt so viele Krisen und Probleme auf der Welt, dass ich sehr glücklich bin, wenn ich den Zuhörern oder Lesern ein paar fröhliche Stunden bereiten kann. Das gilt auch für die Arbeit bei Radio und Fernsehen.

Sie kennen den Vogelsberg von vielen Wanderungen sicher schon sehr gut – welchen Ort oder welche Route würden Sie in einem Wanderführer von Alsfeld aus empfehlen?

Ich war vom Bergmähwiesenpfad bei Hartmannshain sehr begeistert. So sehr, dass er direkt in meinem Wanderführer „Komm lass uns wandern – Raus aus Frankfurt“ gelandet ist. Die weichen Wege über bunte Wiesen, die wunderbaren Aussichten und die mystische Bonifatiuskanzel im Wald haben mich wirklich beeindruckt. Und endlich mal was anderes als immer nur Hoherodskopf!

Tim Frühling liest am Sonntag, den 7. September, um 11 Uhr in der Villa Raab aus seinem Krimi „Der Kommissar in Wanderschuhen“. Der Eintritt kostet 10 Euro, Karten gibt es im Buchladen Lesenswert. Mehr zum Programm der Kulturtage findet man unter www.alsfelder-kulturtage.de/event/.

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