Freibad-Wiedereröffnung: Alsfeld feiert sein Sommer-Zuhause348 Bahnen und ein Glitzertattoo
ALSFELD (ol). Das Alsfelder Freibad feierte seine Wiedereröffnung nach einer umfassenden Sanierungsphase mit einem dreitägigen Veranstaltungswochenende. Höhepunkte waren ein Konzertabend, das erste Sechs-Stunden-Schwimmen sowie zahlreiche Aktivitäten für Kinder und Familien. Das Erlenbad setzte damit ein starkes Zeichen für seine Bedeutung als Begegnungs- und Freizeitort.
Die fast fünfjährige Sanierungsphase des Alsfelder Freibads ist so gut wie abgeschlossen – und das wurde am vergangenen Wochenende gebührend gefeiert. Drei Tage lang stand das Erlenbad im Mittelpunkt des städtischen Lebens. Vom Konzertabend über sportliche Herausforderungen bis hin zum Familientag: Das Veranstaltungswochenende zur Wiedereröffnung bot für alle Altersgruppen etwas – und ließ erkennen, welch hohe Bedeutung das Freibad für Alsfeld hat.
Der Auftakt am Freitagabend setzte gleich ein musikalisches Ausrufezeichen: Die regional bekannte und beliebte Band „DreiKlang“. Stephanie Ebert (Gesang), Manuel Spahn (Piano) und Michael Hopka (Gitarre) begeisterten mit mitreißenden Cover-Versionen aus Pop und Rock. Bis kurz vor Mitternacht wurde auf der Sonnenterrasse gefeiert und getanzt, während parallel das erste Sunset-Swimming der Saison stattfand. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit im Schwimmerbecken unter freiem Himmel zu schwimmen und die besondere Atmosphäre zu genießen, so berichtet die Alsfelder Bäder GmbH in einer Pressemitteilung.
Foto: Kierblewski
Am Samstag stand der Schwimmsport im Mittelpunkt: Die drei am Erlenbad angebunden Vereine – der Alsfelder Schwimmverein, die DLRG-Ortsgruppe Alsfeld sowie der Förderverein „Badefreu(n)de“ – hatten gemeinsam das erste Alsfelder Sechs-Stunden-Schwimmen organisiert. Mit knapp 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die Premiere ein voller Erfolg. Von den Jüngsten wie dem fünfjährigen Raphael Tomalla bis zum rüstigen Mike Schweisgut (Jahrgang 1943) reichte die Altersspanne der Aktiven. Viele sammelten motiviert Bahn für Bahn – in Summe wurden mehrere Tausend Meter geschwommen.
Respektable Leistung beim 1. Alsfelder Sechs-Stunden-Schwimmen
Besonders beachtlich: Der Erfurter Tobias Kupfer blieb die gesamten sechs Stunden im Wasser – mit Neoprenanzug, Sonnencreme und Kühlbox. Der Mann war vorbereitet. Letztendlich schwamm er 348 Bahnen – umgerechnet 17,4 Kilometer. Dafür wurde er am Ende nicht nur mit einer Urkunde, sondern auch mit großem Respekt aller Beteiligten und im Besonderen von Bürgermeister Stephan Paule bedacht, der die Siegerehrung an dem Tag übernommen hatte.
Foto: Kierblewski
Als stärkste Frau bewies sich Ann-Kathrin Neuloh-Stein mit einer ebenfalls beeindruckenden Strecke von 200 Bahnen in 2:48 Stunden. Sie ist ein ASV-Kind der 80er Jahre, hat ihren Schwimmsport – inzwischen international aktiv – beim Alsfelder Schwimmverein begonnen, der an dem Tag auch das größte Team stellte.
Respekt auch an die jüngste Fraktion: Raphael Tomalla, fünf Jahre alt, zog fleißig seine Bahnen – wie sonst auch gerne mal morgens vor 8 Uhr beim Frühschwimmen im Freibad, egal wie das Wetter ist. Und nicht nur er: Mutter, Oma, Opa und sogar Uroma waren mit im Wasser, schwammen insgesamt 184 Bahnen und sicherten sich damit die Auszeichnung als „Sportlichste Familie“ an dem Tag.
Foto: Kierblewski
Besonders hervorgetan haben sich auch Emilia Korell aus Leusel, sie schwamm als fleißigstes Kind 75 Bahnen, und der junge Ilyas Steidl, der insgesamt fast drei Stunden im Wasser war. „So viel Motivation hatten nicht mal alle Bahnenzähler“, sagte einer lachend.
Neben dem Ausdauerschwimmen boten die Vereine den ganzen Tag über die Möglichkeit, Schwimmabzeichen abzulegen. Rund 30 Kinder und Jugendliche machten davon Gebrauch – eine erfreuliche Bilanz, auch im Hinblick auf Sicherheit und Schwimmfähigkeit der jungen Generation.
Den Abschluss des Wochenendes bildete am Sonntag ein Tag der offenen Tür. Zwar begann der Tag mit Gewitter, doch schon bald klarte der Himmel auf und das Freibad füllte sich erneut. Für Kinder und Jugendliche gab es ein buntes Animationsprogramm – die jungen Gäste liefen in riesigen Wasserbällen übers Becken, tauchten nach Eiswürfeln und ließen sich Glitzertattoos auf die Arme malen. Surfbretter lagen im Schwimmerbecken bereit, das Animationsteam hatte jede Menge Spiele im Gepäck. „Ich wollte eigentlich nur eine Runde schwimmen – und jetzt steh ich hier mit Einhorn-Tattoo und einer Wasserpistole“, grinste ein Vater, der mehr Spaß zu haben schien als seine Kinder. Unterstützt wurde das Erlenbadteam dabei erneut vom Schwimmverein, der mit Spielideen und Erfahrung zur Seite stand.
Foto: Kierblewski
Ein starkes Zeichen für das neue alte Freibad
Nach drei intensiven Tagen kann man sagen: Das Alsfelder Freibad hat sich mit diesem Neustart nicht nur in technischer und baulicher Hinsicht zurückgemeldet – es wurde auch deutlich, wie stark es im sozialen und kulturellen Leben der Stadt verankert ist. Das Erlenbad ist mehr als nur ein Ort zum Schwimmen. Es ist ein Begegnungsort, ein Freizeitmittelpunkt – und für viele schlicht ein Stück zuhause. Die Beteiligung von Vereinen, Ehrenamtlichen und Gästen unterstreicht das eindrucksvoll.
Nächster Termin: Poolparty beim Leo-Kinderfestival
Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt dem Erlenbad-Team nicht: Am Samstag, dem 28. Juni, geht es schon weiter. Im Rahmen des großen Leo-Kinderfestivals lädt das Freibad zum nächsten Sunset-Swimming ein. Zwischen 19 und 21 Uhr steigt zudem dann eine Poolparty mit Kinderdisco im Nichtschwimmerbecken.
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