VOGELSBERG (ol). Vogelsberger Sporthallen sollen kalt bleiben. Vereinen können ab dem 1. November nach dem Sport auch nicht mehr warm duschen. Die Fraktion Linke/Klimaliste im Vogelsberger Kreistag fordert, dass den Vereinen weiterhin warmes Wasser zur Verfügung steht und bringt für die Sitzung am Montag einen Eilantrag ein.

Das teilt die Fraktion in einer Pressemitteilung mit. Die Fraktion stellt zur Sitzung am kommenden Montag den Eilantrag, den Hallensportlern auch in Zukunft in kreiseigenen Hallen das Duschen mit warmem Wasser nach dem Sport zu ermöglichen.

Landrat Manfred Görig und Erster Kreisbeigeordneter Jens Mischak hatten angekündigt, ab dem 1. November in den kreiseigenen Turnhallen das warme Wasser abzustellen. „Das ist völlig unsinnig“, erklärt Fraktionsvorsitzender Dietmar Schnell dazu. „Sich nach dem Sport warm abzuduschen ist aus hygienischen aber auch aus gesundheitlichen Gründen notwendig. Verschwitzt durch die Kälte nach Hause zu laufen, um dort warm duschen zu können, wird die Zahl der Erkältungskrankheiten massiv in die Höhe treiben.“ Dabei werde auch gesamtgesellschaftlich betrachtet keinerlei Energie gespart. Vielmehr würden die privaten Haushalte weiter belastet.

Sportvereine seien durch die Coronapandemie bereits jetzt arg gebeutelt. Steigende Energiekosten würden sie ebenfalls hart treffen. Nun hätten die Verantwortlichen des Kreises als erste Energiesparmaßnahme ausgerechnet die Sportvereine ins Visier genommen. Die Ankündigung sei wenige Tage nach der ersten Sitzung der Sportkommission gekommen. „Warum hat man nicht die Gelegenheit genutzt, dort, wo alle mit Sport befassten Gruppen vertreten waren, über mögliche Einsparmaßnahmen zu reden. Stattdessen wird von oben herab so ein Unsinn angekündigt“, sagte Schnell sichtlich verärgert weiter.

Andere Kreise hätten den Wert des Sports erkannt und vergleichbare Maßnahmen erst gar nicht gefasst oder später wieder zurückgenommen. „Schutz und Förderung des Sports ist mit den beschlossenen Regelungen unvereinbar. Sie müssen, zumindest was die warmen Duschen betrifft, zurückgenommen werden“, so Schnell mit Bezug auf Artikel 26g der Hessischen Verfassung abschließend.

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