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OL-Kolumne Langes WochenendeEs lebe der Kommu… ähh … Kolumnismus!

REGION. Es geht auf Weihnachten zu, seit Corona die Zeit der Appelle. Das merkt auch unser satirischer Wochenkolumnist Ulrich Lange, der sich auf die Spuren von „Christoph Kolumnus“ begibt – und sich anschaut, was es in Ulrichstein da so zu feiern gibt.

Vernunft geht vor Ausgelassenheit! Sagte die Butterdose zum Schmalztopf. Und der Epidemologe zum Karnevalisten. Wir leben aktuell in einer Zeit der Appelle. Das war zur Weihnachtszeit zwar in gewissem Sinne obligatorisch, entwickelt sich am Ende des zweiten Pandemiekrisenjahres jedoch zu einer chronischen Appelliereritis. Jeder appelliert an jeden. Neben „Lasst uns froh und munter sein!“ oder dem „Audete, gaudete!“ des dritten Adventssonntags liegt man derzeit unter dem ständigen Beschuss der Spendenaufrufe, Weihnachts- und Silvesteransprachen.

Schon ein schlichtes „Mach’s gut!“ lässt einen mittlerweile querdenkerisch aufbegehren. Genervt etwa durch die ständigen Impfappelle reagiert man je nach persönlicher Verfassung mit Spottlust („Gaudete, gaudete, Corona bläst Trompete!“) oder wütendem Protest. Süßer die Glocken nie klingen. Doch viele sprechen inzwischen von einer drohenden Spaltung der Gesellschaft. Was unweigerlich einen Berufs-Satiriker auf den Plan rief, der „Spaltung“ im Vorgriff auf das Urteil der „Sprachkritischen Aktion Unwort des Jahres“ schon mal eben zu ebendiesem erklärte (siehe).

Von der Ironie des Satirikers zur Ironie des Schicksals, die aber wiederum jedem echten Satiriker zur Quelle neuer Inspiration gerät. Dagegen unkt spielverderberisch nur der bereits sehr zu Recht als Knecht Ruprecht unter den Philosophen gescholtene Friedrich Nietzsche: „Die Gewöhnung an Ironie ebenso wie die an Sarkasmus“, so sein Verdikt, „verdirbt übrigens den Charakter. Sie verleiht allmählich die Eigenschaft einer schadenfrohen Überlegenheit: Man ist zuletzt einem bissigen Hunde gleich, der noch das Lachen gelernt hat außer dem Bellen.“ Doch dieses strenge Urteil muss man sich nicht zwingend zu eigen machen, zumal bellende Hunde ja bekanntlich nicht beißen und ihnen vielfach unterstellt wird, dass sie vor allem dann bellen, wenn sie sich auf den Schwanz getreten fühlen.

Vor der beschriebenen Appelliereritis war allerdings schon die „Kolumneritis“ in der Welt (vermutlich seit Christoph Kolumnus die Welt mit seinen Geschichten über den Seeweg nach Indien erheiterte). „Eine Seuche namens Kolumneritis breitet sich aus“, klagt dann recht spät (2010) Klaus Norbert in seinem Buch „Die Einflüsterer“. Bei Wikipedia lesen wir: „In Onlinemedien sind Kolumnen in Form von Texten und Videos ein verbreitetes Genre.“ Der Journalist Knut Cordsen sprach anno 2020 in einem Beitrag für den Bayrischen Rundfunk – Zitat a.a.O. – von einem „Zeitalter des Kolumnismus“ und knüpft damit an einen Artikel an, den Ulrike Meinhof 1969 für das Magazin „Konkret“ verfasst hatte.

Darin beschreibt sie die gesellschaftliche Funktion von Kolumnisten, die sich innerhalb desselben Mediums mit ganz unterschiedlichen ideologischen Positionen – oft sogar gegeneinander – profiliere. So werde, behauptet Meinhof, seitens der Verlage der Eindruck erweckt, es dürfe generell geschrieben werden, wie und was die Schreiber wollten […] Sie würden relativ gut bezahlt und ihre Namen würden fett gedruckt, wodurch der Eindruck von Kolumnen als „Luxusartikeln“ und Kolumnisten als „Stars“ entstehe, die „in ihrer Badewanne Kapitän“ seien.

Das mit der Bezahlung lassen wir einmal dahin gestellt. Uns soll an dieser Stelle vornehmlich das mehr oder minder versteckte Erheiterungspotenzial interessieren, das durch die Ironie des Schicksals beziehungsweise die der Geschichte dem kolumnierenden Satiriker so vor die Flinte läuft beziehungsweise seinen „Opfern“ auf die Füße fällt. Und zwar unter Einschluss des Kolumnismus (nein, nicht Kommunismus!), der sich neuerdings auch bei OL ausbreiten zu sollen scheint. Dies allerdings auch mit dem Ziel, nicht so schreibgewöhnte Laienautoren zu gewinnen, die jetzt nicht unbedingt immer die spitze Feder gegen die Ungereimtheiten dieser Welt oder die Ungemütlichen und allzu Gemächlichen des öffentlichen Lebens löcken wollen, sondern einfach das beschreiben wollen, was an dieser Welt noch heil und bewahrenswert ist.

Der kleine Lord ist da. Und damit Weihnachten

Nun also ist – unerwartet wie jedes Jahr – aber dazu eben auch recht früh schon der vierte Advent eingeschlagen. Gut, dass redaktionell bereits hinreichend auf die Gefahr hingewiesen wurde, unter diesen Umständen das Weihnachtsfest zu verpassen (Bitte überprüfen Sie ggf. die 5. Kerze Ihres Adventskranzes oder 5-Zylinder-Diesels auf verdächtige Schmauch-Spuren!). Und wiederum spaltet sich die Gesellschaft in Anhänger süßlicher Advents-Galas und die jährliche Überdosis von „Der kleine Lord“ auf der einen und dunkelschwarzen Parodien des „Frohen Festes“ auf der anderen Seite.

Das diesbezügliche Angebot reicht vom immer wieder gern genommenen Klassiker (siehe „Früher war mehr Lametta!“) oder Mr. Beans „The Christmas Turkey“ bis zu neuen Grausamkeiten in der Art von Florian Schroeders Satire-Show, der zum Beispiel „klimaneutrale“ Kompensationsgeschäfte mit liebevollen Eltern in Afrika anregt, damit deutsche Eltern ihre Kinder weiterhin unter dem Christbaum misshandeln können (siehe  hier). Da kann man nur auf Sächsisch kalauern: Attention please!

Mit Ausblick auf das Jahresende gibt aktuell auch das Thema Neustart jede Menge her. Siehe hier. Lustige Spielart des Neustarts nach verlorenen Wahlen: Anderen eben diesen vermiesen durch Enthüllung von Altlasten, die damit aber wie Schusterpech bei der CDU ankleben. Und zwar da, wo schon die Maskendeals von Unions-Parlamentariern und Parteigrößen-Sprösslingen (Hohlmeier, Tandler und so weiter) sowie Philipp Amthors Führerschein sich fest mit dem schwarzen Untergrund verbunden haben: Spahn kleb‘ an!

Hintergrund: Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn, der trotz Pfennigfuchser-Ausbildung (Banklehre) am Ende weniger Impfstoff geb(a/u)nkert zu haben scheint als von ihm selbst und der Allgemeinheit angenommen. Unglaublich! Da scheucht man jeden zur Erst-, Zweit- oder Booster-Impfung, dem gerade keine Spritze im Oberarm steckt, und dann stehen die Leute stundenlang in der Warteschlange oder werden nach Hause geschickt, weil die Impfzentren und Arztpraxen laut Inventur des Spahn-Nachfolgers Prof. Dr. Karl Lauterbach nicht ausreichend mit Impfstoff versorgt sind. Für den tatendurstigen flotten Koalitions-Dreier in Berlin so kurz nach Beendigung des Vorspiels bereits eine peinliche „Erektionsstörung“.

Glückwünsche in Ulrichstein

Ein weiterer gelernter Finanz- beziehungsweise Verwaltungsfachmann (übrigens mit sehr viel mehr Erfahrung im erlernten Beruf als Jens Spahn!) sei an dieser Stelle gewürdigt, nämlich der Ulrichsteiner Bürgermeister Edwin Schneider anlässlich seines zehnjährigen Amtsjubiläums als…? Richtig, als Ulrichsteiner Bürgermeister. Als Wahl-Ulrichsteiner bin ich von Wohl- und Wehe meiner Heimatgemeinde natürlich existenziell mitbetroffen und nehme – allerdings nur beobachtend – regen Anteil an den Kapriolen der Kommunalpolitik, von der aber in den Medien – zum Beispiel in OL – recht selten berichtet wird.

Nach meinem subjektiven Eindruck hat sich in Ulrichstein aufgrund der knappen Gemeindefinanzen und entsprechend enger Handlungsspielräume eine leicht resignative Grundstimmung ausgebreitet. Dies spiegelt sich auch in der Laudatio zweier Bürgermeisterkollegen für Edwin Schneider wieder. Zitat: “Beide Gratulanten bescheinigten Schneider eine gute Arbeit, in der er viel bewegt und auf den Weg gebracht habe. Der Jubilar habe Ulrichstein immer in einem positiven Licht erscheinen lassen, und das obwohl auch einige Probleme zu bewältigen waren.“ Das klingt doch recht verhalten, zumal wenn man sich Ulrichsteins einstigen Rang als Tourismus-Hotspot mit den höchsten Übernachtungszahlen im Landkreis und den einstigen Hype um Bürger-Windparks („Windkraftgemeinde Ulrichstein“) vor Augen führt. Manches riecht dann schon ein wenig nach „Ironie der Geschichte“, ohne die zu bewältigenden Probleme und die Art ihrer Bewältigung nun immer wieder genüsslich aufwärmen zu wollen…

Aber Weh und Ach! Da höre ich Ächzen und nervöse Klopfgeräusche aus meinem analogen Zettelkasten, der ja – wie versprochen – in meiner Kolumne einen festen Platz erhalten soll. Dessen Deckel hat sich „unter dem Druck der Ereignisse“ leider so stark gewölbt, dass er nun doch kurz gelüftet werden M-U-S-S, um Schaden vom Deutschen Volke abzuwenden und seinen Nutzen zu mehren! Mal sehen, was da so obenauf liegt:

Zu „schadenfroher Überlegenheit“ (Nietzsche) findet der Satiriker dennoch wenig Anlass, selbst wenn ihm dies natürlich schon unterstellt und er gehässigen Tones aufgefordert wurde, sich doch nach einem anderen Wohnort umzusehen, wenn er etwa kritisieren zu müssen glaube, dass die Stadtoberen die unter Bürgerbeteiligung sehr gut moderierte Studie „Perspektiven für Ulrichstein“ (vgl. dies hier) für acht Jahre im Aktenarchiv verschwinden ließen und damit den hoffnungsvollen Bürgerdialog abgewürgt hatten.

„Ulrichstein immer in einem positiven Licht erscheinen [zu] lassen“, ist vielleicht als Königs*innenweg, um Hessens höchstgelegene Stadt vom „Kleinzentrum“ zu einstiger Blüte zurück zu beamen, gar nicht immer empfehlenswert. In Ulrichstein fehlten bislang „MüBüs“ wie in Mücke, also eine Gruppe von Bürger*innen (nennen wir sie „Ulbüs“), die der Regionalentwicklung in ihrer Gemeinde durch ehrenamtliches Engagement (wieder) neuen Schwung verleihen und sich entsprechend in die Kommunalpolitik einmischen, oder engagierte Einzelpersonen wie der als „Dorfretter“ bekannt gewordene Helmut Schraml aus Ober-Ohmen (vgl. hiermit).

Um so glücklicher bin ich über die Initiative einiger junger Ulrichsteiner Frauen und Männer im Frühjahr dieses Jahres, die sich kurz vor Kommunalwahl am 14. März eine Neubelebung des CDU-Ortsbverbands zutrauten und – mit beachtlichem Erfolg – gleich auch an den Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung teilnahmen. Ob es da jetzt schon zu „Ulbüs“ reicht, muss sich noch zeigen. Ich jedenfalls versuche, in diesem Sinne zu unterstützen und kann ihnen dabei wohl auch ein wenig Kritik, gepaart mit einem Sack Ironie, zumuten. He Zwerge, He Zwerge, He Zwerge, Ho! Ho! Ho! Ho!

Ich schließe mit einem Hasen-Limerick aus dem nicht nur bei Kaninchen beliebten Gedichtzyklus:

Nobody’s perfect

Ein Hase aus Haselünne

War weder zu dick noch zu dünne

Doch wer als Hase geboren

Hat nun mal größere Ohren

Und manchem missfiel seine Stimme

 

Na, einer geht vielleicht noch (Weihnachts-Bonus für die Freunde in Ulrichstein):

 

Ultrafairy comparison

Ein Hase aus dem Dorf Villariba

Der hatte Villabajo viel lieber

Ober-Seibertenrod

Unter-Seibertenrod

Die Geschichte erkennt man hier wieder

 

Fröhliche Weihnachten und natürlich diesmal ein besonders Langes Wochenende!

7 Gedanken zu “Es lebe der Kommu… ähh … Kolumnismus!

  1. „In der Kürze liegt die Würze…..“ Es liegt bei den sogenannten Kolumnen des Herrn Lange wahrscheinlich wörtlich genommen am Nachnamen! Vorschlag meinerseits: Bitte die circa Lesedauer der nächsten Kolumnen angeben!

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    1. „In der Kürze liegt die Würze…“ Bei den so genannten „Gedanken“ des „Nachnamensgegenteils“ liegt es wahrscheinlich wörtlich genommen an einer besonders kurzschlüssigen Denkweise, die immer zum naheliegendsten „Gedanken“ strebt. Und das ist häufig der unter „ernsthaften“ Kommentatoren (Ganz anders bei Satirikern!) außerordentlich verpönte Namenswitz. Herr Lange schreibt demnach lange (Witz! Witz! Witz!) Kommentare, während zum Beispiel ein Herr Kurz als Kurzkanzler in die Geschichte der Alpenrepublik eingehen wird. Beiden ist vermutlich auch in dieser Hinsicht nicht mehr zu helfen (siehe „unverbesserlich“!), denn sie heißen nun mal, wie sie heißen. Aber es gibt nicht nur megalustige Gegenbeispiele („Heiße Würstchen!“ – „Sag‘ mal ganz schnell: „Hirsch heiß‘ ich!“), sondern auch Vorschläge meinerseits für das Nachnamensgegenteil, das vermutlich nicht Nachnamensgegenteil heißt, woraus sich im Hinblick auf die Länge des Kommentars auch kein brauchbarer „Gedanke“ einstellt. Der Vorschlag-Hammer (Witz! Witz! Witz!) wäre etwa: Stellen Sie bei Aufruf der Kolumne doch durch einfaches Scrollen schon mal die Textlänge fest und extrapolieren diese mit Ihrer (vermutlich sehr zeitraubenden) Lesegeschwindigkeit. Oder: Schließen Sie Ihren Rechner doch einfach per Zeitschaltuhr an das Stromnetz an und wählen Sie einfach die Zeit vor, die Ihrer Aufmerksamkeitsspanne entspricht. Und alle anderen Menschen im Vogelsbergkreis machen nicht das, was Sie für richtig halten, sondern einfach ihren eigenen Scheiß. Ein Marathonläufer beispielsweise wirft nicht beim Startschuss schon das Handtuch („In der Kürze liegt die Würze, hahahaha!“), sondern läuft die volle Distanz. Weil er’s kann.
      In diesem Zusammenhang dürfte Sie überraschen, dass der allenthalben in Stilfragen gern zitierte „Inglischmään“ für Ihr simples Kürze-Würze-Sprichwort zwei Varianten kennt:
      (1) Brevity is the soul of wit (oder, und wahrscheinlich Ihr Favorit:)
      (2) Keep it simple, stupid. (Übersetzt: Mach’s einfach, Dummkopf.)

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    2. Gehe mit ihnen konform @
      „das Nachnamensgegenteil“

      Möchte noch hinzufügen:
      Nicht nur die länge auch der Inhalt dieser
      „Kolumne“ ist mehr als lang/wierig….lang/weilig und inhaltlich uninteressant !

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      1. Selbst wenn die Würze in der Schürze liegt… Es finden sich immer stinklangweilige Konformgeherinnen, die Satire nicht witzig, eine Kolumne „sogenannt“ und ihren Inhalt uninteressant finden. Aber schauen Sie doch mal bei Dieter Nuhrs Jahresrückblick 2021 (ARD) rein. Da jubeln die Fans, aber die FR schreibt: „Um eins vorweg zu nehmen: Dieter Nuhr ist immer noch nicht lustig, und viel lustiger als ‚es war ein Jahr der Heiterkeit‘ sollte es auch nicht werden (https://www.fr.de/kultur/tv-kino/dieter-nuhr-ard-jahresrueckblick-2021-gender-und-corona-verschwoerungscode-1984-tv-kritik-das-erste-meinung-91194628.html). Und ob da irgendeine „Marlene“ einem „Nachnamensgegenteil“ zustimmt und sogar von sich aus etwas unendlich Langweiliges hinzufügen möchte, ist halt auch nur langweilig und inhaltlich uninteressant. Und das schon bei einer Nachricht von 171 Zeichen. So viel Langeweile in dieser Kürze! Und ganz ohne Würze.

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    3. Diesen Vulkan-Ausbruch heimischen Humors hatten Sie doch bestimmt bereits im Jahr 2018. Gut abgehangen kann man den Brüller sicher immer wieder bringen. Vielleicht zusammen mit dieser aktuellen Bildillustration: Der Lachsack muss weg! https://www.oberhessen-live.de/wp-content/uploads/2021/12/DSCN0384.jpg
      Apropos Lachsack. Der Satz „In der Kürze liegt die Würze!“ dürfte nach „Wie war ich?“ oder „War ich gut?“ sicherlich der zweit-/dritthäufigste in Vogelsberger Kommentatoren-Schlafzimmern gesprochene sein. Doch nun zum unvermeidlichen Sprichwort-Check: Liegt tatsächlich die Würze in der Kürze? Und liegt „es“ nun an der Kürze, der Würze, der Abwesenheit von letzterer bei Abwesenheit von ersterer oder am wörtlich genommenen Nachnamen des Kolumnisten? Also „Lange“ wäre ja im Vergleich zu „Nachnamensgegenteil“ deutlich kürzer. Wahrscheinlich liegt „es“ an der Länge Ihres Alias, dass die Kürze Ihres Kommentars keinerlei Würze entfaltet. Oder es liegt an dem Vorschlag Ihrerseits: Keiner weiß, wieviel Zeit Sie zu den jeweils anstehenden Verrichtungen brauchen. Was soll man da angeben? Zwei Stunden? Drei Stunden?

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  2. Wegen des Informationswertes als ständige Fußnote um Titel:

    Vielleicht sollte einmal aufgeklärt werden, welches possierliche Tierchen auf der linken Schulter des Kolumnisten sitzt. Es handelt sich um einen sog. „Mull“ (genauer Nacktmull), der Zoologen als Wundertier gilt und außerdem als „Wappentier“ des Kolumnisten hohe Symbolkraft besitzt. Bekanntlich lautet eine alte Bezeichnung für Ulrichstein „Mullstaa“, eine Bezeichnung die bis heute nicht völlig aus dem Sprachgebrauch verschwunden ist. Noch heute wird Ulrichstein von alt eingesessenen Vogelsbergern „Mullstaa“ genannt. Dies wurde schon in früherer Zeit immer wieder fälschlich mit „Mühlstein“ übersetzt, wie auf dem nachfolgend gezeigten alten Stich (siehe https://file2.hpage.com/014299/95/bilder/ulrichstein_genannt_muehlstein.jpg) ersichtlich. Mullstaa ist die oberhessische Variante des mittelhochdeutschen Molestine (mol, mole = Eidechse, stine = Steine). Ursprünglich hieß Ulrichstein also in hochdeutscher Übersetzung „Eidechsenstein“, weshalb die Gründungslegende der Burg vom Hirtenjungen Ulrich Mull handelt, der einer Schlange (Eidechse?) das Leben rettete und dafür mit einem großen Vermögen belohnt wurde, das er dann in die Burg „Mullstaa“ investierte. So sollen Stadt und Burg übrigens einmal ausgesehen haben (https://www.lagis-hessen.de/img/oa/s3/Ulrichstein_1605_1.jpg).

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