Therapeutisches Reiten inmitten der Dorfidylle des VogelsbergsÄngste überwinden und Vertrauen aufbauen

HEBLOS (ol). Inmitten einer kleinen Nachbarschaft im Lauterbacher Ortsteil Heblos findet man beim Schlendern, wie recht üblich in kleineren Ortschaften, eine Pferdekoppel. Auf den ersten Blick vielleicht nichts weltbewegendes, doch auf den zweiten Blick verbirgt sich hier ein Therapieangebot der besonderen Art: Der reittherapeutische Betrieb von Irene Kreutzer bietet diverse Therapieformen und -Leistungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne geistige Beeinträchtigung.

So nehmen auch regelmäßig verschiedene Klienten von Kompass Leben dieses Angebot in Anspruch. In Begleitung mit einigen Betreuern findet das therapeutische Treffen alle zwei Wochen statt, heißt es in der Pressemitteilung von Kompass Leben. Nach einem anfänglichen Gruppengespräch mit Aufklärung über die weitere Vorgehensweise, hat Frau Kreutzer als examinierte Krankenschwester und zertifizierte Reittherapeutin die Klienten mit den Pferden vertraut gemacht.

Fotos: Maximilian Fischer

In aller Ruhe wurde das Pferd nach ersten Schmuseinheiten begutachtet, betastet und beobachtet – so wurde potentiellen Ängsten erst gar kein Raum gegeben. Nach dem gemeinsamen Kennenlernen ging es auch schon in die heiße Phase. Im Sattel über die schönen Feldwege von Heblos traben, um im Nachgang nochmals abgesessen die Pferde eigenständig zu führen und mit der ein oder anderen Karotte für ihren Dienst zu belohnen.

Der Bewegungsrythmus der Tiere lockere auf, wirke ausgleichend und angstlösend. Die Pferde können dadurch als effektive Verbindung zwischen Therapeut und Klient eingesetzt werden und somit seien ganzheitliche Therapieerfolge denkbar, die anderweitig nicht möglich sind. Neben einer erhöhten Körperwahrnehmung, der Förderung von Konzentration und Ausdauer, sowie einer verbesserten Vertrauensbildung birge die Reittherapie vor allem Lebensfreude für alle Beteiligten.