
Kolumne von Ralf Scheuer, Aurum Vermögensmanagement GmbHZwischen Chancen- und Schattenlinien: Blick auf 2026
ALSFELD (ol). Nach mehreren guten Börsenjahren richten Anlegerinnen und Anleger den Blick auf das Jahr 2026, das von geldpolitischen Entscheidungen, Bewertungen am Aktienmarkt und geopolitischen Rahmenbedingungen geprägt sein dürfte. Besonders die US-Notenbank bleibt Taktgeber für die globale Finanzmarktentwicklung, während KI-Aktien weiterhin hohe Erwartungen bedienen müssen. Gleichzeitig bieten Substanzwerte, verschiedene Regionen sowie Gold und Silber wichtige Stabilisatoren in einem Umfeld erhöhter Unsicherheit.
Zwischen Chancen- und Schattenlinien: Blick auf 2026
Nach einem erneut guten Börsenjahr 2025 scheint die Stimmung vieler Anleger beinahe sorglos. Insgesamt haben die letzten drei Jahre eindrucksvoll gezeigt, wie widerstandsfähig die Märkte sein können – trotz geopolitischer Spannungen, Zinswenden, und einer alles andere als stabilen Weltwirtschaft. Doch während diese Erfolgsserie Mut macht, stellt sich unweigerlich die Frage: Kann 2026 erneut gut ausfallen? Wahrscheinlich wird eine breitere Streuung wichtiger sein: Der Kursanstieg lässt sich wohl nicht mehr allein auf eine Handvoll schwergewichtiger Tech-Titel zurückführen. Wachstum braucht Substanz, und Substanz braucht Wachstumsimpulse.
US-Notenbank als Taktgeber für das globale Finanzsystem
Der wichtigste Faktor für die weitere Börsentendenz bleibt die US-Notenbank. Ihre Entscheidungen bestimmen – zusammen mit denen anderer wichtiger Zentralbanken – nicht nur die Bewegungen an den Anleihemärkten, sondern auch Aktienbewertungen, Kreditkosten, Währungen und Kapitalströme. Die Federal Reserve ist hierbei nicht nur Impulsgeber für die größte Volkswirtschaft der Welt, sondern Taktgeber für das globale Finanzsystem. Das kommende Börsenjahr könnte somit stark von ihren Entscheidungen über Zinssenkungen, eine mögliche längerfristige Pause oder sogar erneute Straffungen abhängen, ob die Aktienmärkte weiter Rückenwind erhalten oder sich die Stimmung abrupt eintrübt. Wir rechnen weiterhin mit moderaten Zinsreduktionen der Fed, sofern die Inflationsentwicklung im kommenden Jahr keine Überraschungen präsentiert.
Hohe Bewertung bei KI-Aktien
KI-Aktien waren in den letzten Jahren die wichtigsten Performancetreiber der Aktienindizes, begleitet von hoher Volatilität. Künstliche Intelligenz verschiebt Produktivitätsgrenzen, verändert ganze Branchen und macht Unternehmen mit cleverem Einsatz von Daten und Automatisierung sprunghaft effizienter. Gleichzeitig spiegeln sich diese Entwicklungen trotz steigender Gewinne in ambitionierten Aktienbewertungen wider und die hohe Indexgewichtung erhöht das Rückschlagsrisiko für den Gesamtmarkt. Die zentrale Frage lautet: Können die Unternehmen die hohen Erwartungen kurzfristig weiterhin erfüllen oder drohen Enttäuschungen?
Günstige Bewertungen in anderen Segmenten
Egal ob KI, Zinsen oder Geopolitik – robuste Unternehmen mit verlässlichen Cashflows und starken Geschäftsmodellen kommen im Zweifel besser durch schwierige Marktphasen, insbesondere wenn sie günstig bewertet sind. Wer einen soliden Mix aus unterschiedlichen Regionen und Branchen wählt, schläft entspannter und fährt langfristig oft besser.
So bieten beispielweise Unternehmen aus dem Gesundheits-, Rohstoff- oder Energiesektor bei hoher Substanz immer noch günstige Bewertungsniveaus und ermöglichen im Depot eine Balance zu höher bewerteten Wachstumstiteln. Auch regional gibt es große Unterschiede. So präsentiert sich der europäische Aktienmarkt mit einem deutlich höheren Dividendenniveau vergleichsweise preiswert und könnte zudem von einem Ende des Ukraine-Krieges profitieren.
Gold als Stabilisator
Wer uns kennt, weiß, dass Gold in unserer Beratung zur Portfoliostreuung und Absicherung gegen systemische Risiken seit Jahren stehts eine bedeutende Rolle spielt.
Die Frage ist, ob diese Funktion 2026 erneut Bestand hat, oder ob sich andere Werte stärker in den Vordergrund drängen. Solange jedoch die Rekordverschuldung, insbesondere der westlichen Staaten anhält, Zentralbanken weiterhin auf der Käuferseite sind und die geopolitische Unsicherheit anhält, sollten edle Metalle weiter glänzen. So ist auch das deutlich volatilere Silber aufgrund seines Angebotsdefizits und des attraktiven Preisverhältnisses zu Gold trotz bereits starker Kursgewinne durchaus aussichtsreich.
Ausblick positiv, jedoch mit Einschränkungen
2026 dürfte ein Jahr intensiven Abwägens werden. Hohe Bewertungen erfordern Wachsamkeit und ein flexibles Portfolio, das nicht auf ein einziges Szenario setzt. Ausgewogene Diversifikation, Risikobewusstsein und ein gewisses Maß an Gelassenheit könnten wertvoller sein als der Versuch, jeden Kurssprung mitzunehmen.
Dennoch bleibt der Grundton optimistisch. Die Märkte haben gezeigt, dass sie mit Unsicherheiten umgehen können und neue Chancen entstehen, die es zu nutzen gilt. Stärkere Rücksetzer, ähnlich wie im April dieses Jahres, könnten sich hierbei erneut als selektive Kaufgelegenheit erweisen.
Als bankenunabhängiger Vermögensspezialist beraten wir Sie individuell und ohne hauseigene Produkte. Besuchen Sie uns auf unserer Internetseite www.aurumvm.de oder vereinbaren Sie gerne einen Gesprächstermin unter Tel. 06631/ 8018-440.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie eine besinnliche Weihnachtszeit und einen erfolgreichen, vor allem gesunden Start ins Jahr 2026!
Disclaimer: Dies ist eine Marketingmitteilung. Sie dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Bitte lesen Sie vor einer Anlageentscheidung die verbindlichen Verkaufsdokumente, die Ihnen Ihr Berater oder der jeweilige Emittent auf Anfrage zur Verfügung stellt. Frühere Wertentwicklungen lassen nicht auf zukünftige Renditen schließen. Wertpapiergeschäfte sind grundsätzlich mit Risiken, insbesondere dem Risiko des Totalverlustes des eingesetzten Kapitals, behaftet.
Diese Marketingmitteilung unterliegt nicht den regulatorischen Anforderungen, welche die Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen/ Anlagestrategieempfehlungen sowie das Verbot des Handels vor der Veröffentlichung der Anlageempfehlung/Anlagestrategieempfehlung vorschreiben.
Die Anlageberatung und -vermittlung (§ 2 Abs. 2 Nr. 3, 4 WpIG) erbringen wir als vertraglich gebundener Vermittler gemäß § 3 Abs. 2 WpIG ausschließlich für Rechnung und unter der Haftung der NFS Netfonds Financial Service GmbH, Heidenkampsweg 73, 20097 Hamburg (NFS). Der Verfasser und redaktionell Verantwortliche ist: Aurum Vermögensmanagement GmbH, Bürgermeister-Haas-Str. 5, 36304 Alsfeld, Telefon 06631/ 8018-444.


Schreibe einen Kommentar
Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.
Einloggen Anonym kommentieren