VideoWirtschaft8

Das Thema: Die Oberhessen-live Talkrunde mit Jens Ihle, Mark Philippi und Rüdiger MuthDie Zeit nach Corona: Wie kommt der Vogelsberg aus der Krise?

VOGELSBERG. Seit März sorgt die Corona-Krise auch in Deutschland für massive Einschränkungen. Erste Lockerungen gab es bereits, jetzt gibt es die nächsten und alle Geschäfte und Gastronomien dürfen wieder öffnen – jedoch unter strengen Hygieneauflagen. Aber funktioniert dieses System? Wie soll es mit der Wirtschaft in der Region weiter gehen und wie schafft der Vogelsberg den Spagat zwischen Gesundheit und Wirtschaft? Um diese Frage dreht sich die vierte Ausgabe Oberhessen-live Talkrunde „Das Thema“.

Die Gäste der Talkrunde

Jens Ihle, Geschäftsführer Regionalmanagement Mittelhessen

Rüdiger Muth, Landesgeschäftsführer des Bundesverbands Mittelständischer Wirtschaft

Mark Philippi, Inhaber von Philippi Reisen & Vorsitzender des Regionalausschusses VB der IHK

8 Gedanken zu “Die Zeit nach Corona: Wie kommt der Vogelsberg aus der Krise?

  1. …so orakelt es heraus. Dies ist leider mein Fazit nach dem Ansehen des Videos.
    „Gut, war doch echt spannend!“ lobt die Moderatorin ihre drei Gäste nach der eher angespannt wirkenden einstündigen Talkrunde. Spannend war allerdings nur das Thema, weil es bereits eine doppelte Frage enthält, auf die allerdings nur vage Antworten gefunden wurden:
    Was ist denn überhaupt „die Zeit nach Corona“? Oder anders: Wann wird die ausgebrochene Pandemie beendet sein? Ernüchternde Antwort: Erst mit Verfügbarkeit effektiver Impfungs- und Behandlungsmethoden sowie mit Eintritt der sog. Herden-Immunität (d.h. wenn der überwiegende Teil der Bevölkerung sich infiziert hat) ist die Epedemie vorbei. Und das kann noch lange dauern, nämlich selbst bei optimistischsten Schätzungen mindestens bis Frühjahr 2021 (siehe https://www.dasding.de/lifestyle/mailab-corona-geht-gerade-erst-los-100.html). Und ist „nach Carona“ die Krise dann schon vorbei oder wird dann erst ihr ganzes Ausmaß sichtbar? Wird also die „Zeit nach Corona“ die der eigentlichen Krisenbewältigung sein? Oder ist damit der Zustand einer geglückten Krisenbewältigung gemeint, nachdem die Frage längst geklärt ist, wie dem Vogelsberg am Ende „aus der Krise“ zu helfen sei?
    Mit derlei Vorklärungen mag sich die Talkrunde nicht aufhalten. Stattdessen wird ein Vielzahl weiterer Einzelthemen angesprochen, die irgendwie an der zentralen Frage vorbei gehen, wie die Vogelsberger Wirtschaft nach Corona wohl aussehen werde und mit welchen Mitteln man den Ausstieg aus der Pandemie bewältigen könne:
    Funktioniert das System eingeschränkter Lockerungen des totalen Lockdown unter strengen Hygienebedingungen? Wie soll es aktuell, d.h. mitten in der Krise, mit der Wirtschaft in der Region weiter gehen? Wie schafft der Vogelsberg den Spagat zwischen Gesundheit und Wirtschaft?
    Kein Wunder, dass die Diskussion auf vielen Nebenkriegsschauplätzen landete und Moderatorin Luisa Storck gar am Ende des Talks bei ihrer Ausgangsfrage nach den Gesundheitsgefahren einer zu frühen Aufhebung des Lockdown.
    Und wie könnte sie nun aussehen, die „Zeit nach Corona“? Die Zahl der Insolvenzen etwa im gastronomischen Bereich lässt sich längst noch nicht absehen. Neue Ideen für Produkte und Dienstleistungen, die eine geschwächte Wirtschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder nach vorn bringen, mochten den Talkgästen nicht einfallen. Es überwogen alte Beispiele aus Zeiten der „Vogelsberg-Consult“ und das Prinzip Hoffnung: Dass innerdeutsche Reiseziele vielleicht wieder in Mode kämen, wieder mehr Menschen aus den Großstädten zurück aufs Land zögen, die Vorzüge des Landlebens wieder mehr geschätzt würden, die Schulkinder mehr Wirtschaftswissen vermittelt bekämen usw., usf.
    Mehr als einmal tauchte in den Zukunftsprognosen der Gäste die Metapher vom Blick in die Glaskugel auf. Verständlich angesichts des Eindrucks, der am Ende wohl auch die Diskutanten beschlich: All das Gesagte reicht letztlich für den „Wiederaufbau“ des Vogelsbergs nach Corona nicht aus

    14
    3
    1. Von den hier versammelten Vertretern der heimischen Wirtschaft hatte ich mir eigentlich mehr analytischen Sachverstand und innovativere Ideen erwartet. Stattdessen finde ich das Urteil bestätigt, dass der Vogelsberg aufgrund seiner Struktur kein innovatives Potential aufweist. Da lobt man sich vor allem selbst: Ach, was haben wir doch für tolle mittelständische Firmen im Vogelsberg. Und dann beginnt jeder zweite Satz zur wirtschaftlichen Zukunft mit „Vielleicht“. Vielleicht wird das Wohnen auf dem Lande wieder attraktiv. Vielleicht verbringen zukünftig mehr Menschen den Urlaub in der Heimat. Vielleicht lernt man die gute Luft wieder schätzen. Oder die hervorragenden Landgasthöfe. Und da gibt es doch auch noch das Lama-Trecking…
      Hat mich echt gewundert, dass nicht auch noch der gute alte Vulkan wieder als Alleinstellungsmerkmal hervorgekramt wurde, der nie ein Alleinstellungsmerkmal war, weil es im Lande D. Vulkanlandschaften satt gibt. Und auch in allen anderen Mittelgebirgslandschaften ist das Gras grün, die Luft gut und das Quellwasser erfrischen.

      13
      4
      1. Mein Eindruck war, dass die talkenden Wirtschaftsvertreter das Ausmaß der wirtschaftlichen Pandemie-Folgen überhaupt nicht begreifen. Sie hoffen, mit etwas Lockerung hier und Lockerung da irgendwie am Leben zu bleiben. Aussagen wie: „Ich fahre lieber mit einem halb besetzten Bus als gar nicht!“ machen doch nur Sinn, wenn man auf viel Knete vom Staat hofft, der alle Defizite ausgleicht. Doch das dürfte vollkommen unrealistisch sein. Man kann eine Volkswirtschaft mit landesweit weg brechenden Umsätzen nicht ein oder zwei Jahre über Wasser halten. Ich prognostiziere für die nächsten Jahre ein endloses Mittelstandsgemetzel, dem Millionen Jobs und selbständige Existenzen zum Opfer fallen werden. Einer wird den anderen mit in die Pleite reißen. Oder der Politik fällt noch irgend ein geniales Wirtschaftssystem ein, in dem Leute, die nichts mehr verdienen, bei anderen, deren Firmen in Konkurs gegangen sind, weiterhin alles einkaufen können, was sie brauchen.

        7
        1
  2. Endlich wieder erstklassigen Fussball-hoffentlich gibt’s keinen Rückschlag durch Anstieg der Infektionszahlen !

    1
    19
  3. Ein sehr wertvoller und guter Beitrag! Alle drei Teilnehmer haben es sehr klar formuliert,gute Beispiele genannt,gute Argumente gebracht,alles kompetent dargebracht, hat mir sehr gut gefallen!

    4
    19
  4. Welche Folgen hinterlässt die Corona-Pandemie in der heimischen Wirtschaft? Um hierauf eine überzeugende Antwort geben zu können, sollte schon mitten in der Krise überlegt werden, wie man deren Ausmaß durch gezielte Maßnahmen z u m Infektionsschutz, aber auch durch passgenaue „Lockerungen“ b e i m Infektionsschutz begrenzen kann. Andererseits sollte zur Sprache gebracht werden, dass die Wirtschaft im Vogelsbergkreis bereits vor Corona viele Probleme hatte und der Lockdown in manchen Bereichen nur als Brandbeschleuniger gewirkt hat, durch den möglicherweise aus einem schleichenden Niedergang zu ein vorschnelles Ende werden kann. Und last but not least müsste es auch um die Frage gehen, ob aus der Krise nicht auch Chancen für die Region erwachsen, aus denen – vielleicht nach einer schwierigen und verlustreichen Transformationsphase – eine stabilere Wirtschaftsstruktur resultiert.
    Aber war die obige Talkrunde wirklich um solche Klärungen bemüht und hinreichend auf die Zukunft fokussiert? Ich fürchte, nein. Und dies lag in erster Linie an der Moderation bzw. einer unzureichenden Vorbereitung des Themas. Die Frage-Impulse waren oft zu schwach, zu allgemein oder einfach nur redundant.
    So hält sich der Ertrag des Gesprächs speziell hinsichtlich der Situation des Vogelsbergs doch in bescheidenen Grenzen. Dass die heimische Wirtschaft durch die Pandemie derzeit dem härtesten Stresstest seit Menschengedenken ausgesetzt sei – wem sollte das bislang entgangen sein? Und dass es zu ihrer Bewältigung eines Maßnahmenkatalogs bedarf, der sich möglichst nah an den regionalen Bedingungen orientiert… Die derzeitige Diskussion um „Lockerungsmaßnahmen“ dreht sich doch eigentlich um nichts anderes als um Antworten, die branchenspezifische oder regionale Besonderheiten in den Blick nehmen. Aber was nützt speziell dem Vogelsberg?

    10
    3
  5. Mark, alles super, sympathisch, eloquent, sportlich dynamisch, wünsche auch für das sympathische Unternehmen für die Zukunft nur das beste. Ihr seid top – aber bitte mach den Bart wieder ab – der macht dich alt – nicht böse gemeint.

    13
    11

Comments are closed.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren