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Veranstaltung von Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen und VolkshochschuleWarum Frauen weniger verdienen – Männer auch

LAUTERBACH (ol). „Geschlechterverhältnisse in einer globalisierten Welt“ lautet der Titel einer Veranstaltung in Kooperation zwischen Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen und der Volkshochschule des Vogelsbergkreises am Dienstag den 23. Mai. Wie weit gefasst und komplex das Thema ist, zeigt der Untertitel:  „Vom Neoliberalismus über Freihandelsabkommen zur Bevölkerungspolitik und Hungerproblematik.“

Dr. Ursula G. T. Müller wird am Dienstag ab 19.30 Uhr in der Volkshochschule Lauterbach im Alten Esel, Raum 18, Obergasse 44, dazu referieren und diskutieren. „Man kann die heutige geschlechtsspezifische Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht verstehen, wenn man sich nicht die Entwicklung zur Globalisierung, vor allem nach dem Zerfall des Ostblocks vor Augen hält“, fasst die Referentin die Lage zusammen.

Schlagworte wie die „Feminisierung des Arbeitsmarktes“ und „Gender Time Gap“, der zum „Gender Pay Gap“ komme, spielten dabei eine Rolle. „Es wäre aber eine unzulässige Verkürzung, wollte man nur die Situation von Frauen betrachten. Immer mehr Männer sind nicht länger in der Lage mehr als 60 Prozent zum Familieneinkommen beizutragen“, erläutert Dietmar Schnell, stellvertretender Vorsitzender der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen. Diese Entwicklung habe Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein von Männern, spiele beim Anti-Feminismus eine wichtige Rolle und bei Schlagworten sogenannter  Maskulisten, ergänzt Dr. Müller. Wichtig sei dabei die neoliberale Wirtschaftstheorie.

Aufschlussreich sei auch die Bevölkerungspolitik der Industrienationen gegenüber den Entwicklungsländern. „Deren Begründung mit Hungerbekämpfung sollte man skeptisch sehen und nach Auswirkungen auf Umwelt und Klima fragen.“ Dr. Ursula G. T. Müller war bis 1999 Staatssekretärin im Ministerium für Frauen, Jugend, Wohnungs- und Städtebau von Schleswig-Holstein.

Der Eintritt ist frei. Unverbindliche Voranmeldungen nehmen die VHS und Dietmar Schnell von der Rosa-Luxemburg-Stiftung an, ein spontaner Besuch ist aber auch möglich. Telefon: 06641/644811

Tipp der Veranstalter: Wer mit Auto und Navi anreist, möge als Straße Hinter dem Spittel angeben, da viele Navigationssysteme die Obergasse nicht in Lauterbachs Kernstadt sondern in Frischborn verorten.

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