Gesellschaft0

Tag der offenen Tür: Der Betreuungsverein Regenbogen präsentiert die neuen "Welten"Stadtschule präsentiert neue Regenbogenräume

ALSFELD (bk). Bei strömendem Regen präsentierte am Freitagnachmittag die Stadtschule die Kooperationsräume zwischen der Stadtschule und dem Betreuungsprojekt „Regenbogen“. In regem Kindergewusel wurden die einzelnen „Welten“ des Vereins vorgestellt.

„Wir könnten mit einem Eigenlob beginnen“, eröffnete Konrektor Alexander Karney den Vortrag amüsant. „Doch den Zusammenhang zwischen Eigenlob und Geruch möchte ich nicht näher erläutern“, führte er weiter aus. Stattdessen ging er zu einem Vortrag über, der die Entwicklung der letzten Jahre dokumentiert.

Ein Blick in die Vergangenheit

Konrektor Alexander Karney erklärt die Entwicklung vom „Regenbogen“ Foto: bk

Bereits 1991 wurde der Regenbogen als Elterninitiative mit dem Ziel eine betreuende Grundschule aufzubauen, gegründet. Zwei Jahre später hätte das Projekt dank der Kooperation zwischen Regenbogen und Stadtschule, mit insgesamt 20 Kindern in der Betreuung, begonnen. 2007 wäre ein erfolgreiches Jahr für den Regenbogen gewesen, denn er wurde zur „Grundschule mit pädagogischer Mittagsbetreuung“ ernannt und Roland Spohr sei zum Regenbogen dazu gestoßen.

Seit dem wären die Kinderbetreuungszahlen stetig gestiegen und hätten 2011 Rekordzahlen von 120 Kindern erreicht, was nicht zuletzt der Bretter- und Rollen-Welt geschuldet sei.

2015 hätte man die Grünfläche neben dem Bürgergarten dazu gekauft, um eine „Tier- und Begegnungsstätte“ zu gründen. Inzwischen leben dort einige Hasen, Hühner und die beiden Ponys Gretel und Sunny. Die Hühner hätten in der Zwischenzeit bereits einmal erneuert werden müssen, was die Gäste in Gelächter ausbrechen lässt und die Frage in den Raum wirft: „Wie erneuert man denn Hühner?“ Doch Konrektor Karney lächelt selbst über seine Wortwahl.

Hühner erneuern – ganz einfach Foto: bk

In das alte Regenbogenhaus hätten gerade einmal 50 Kinder in stehender Ruhestellung mit angelegten Armen hinein gepasst. „Den Rest müssten wir Stapeln“, lacht Konrektor Karney. Man sei dankbar für den extra Platz, der 2016 dazu gekommen sei.

Die Regenbogen Welten im Überblick

Die Welten stehen Kopf – zumindest beim „Regenbogen“ der Nachmittagsbetreuung in Kooperation mit der Stadtschule. Dort findet man gleich mehrere Welten unter einem Dach vereint. Im Obergeschoss befinde sich die Kreativ-Welt wo die Kinder in ruhiger Atmosphäre Basteln oder Malen können. Auch für Perlenbegeisterte gebe es einen Bereich mit einem zusätzlichen Tisch. Damit keine Perlen verloren gehen, habe dieser extra einen höheren Rand.

Gleich gegenüber ginge es rund: Die Watze-Welt bietee allerhand Aktivitäten für Indoor-Spaß. Neben einem Boxsack, dem Bürgermeister Stephan Paule nicht wiederstehen konnte, können die Kinder sich ordentlich austoben. Ob nun beim Bowling oder doch eher beim Hockey – hauptsache wild muss es in der Watze-Welt sein.

In der Watze-Welt: Bürgermeister Paule lässt die Fäuste sprechen Foto: bk

„Die meisten Gerätschaften hatten wir im alten Gebäude schon auf dem Dachboden. Jetzt haben wir auch Platz um alles anständig aufzubauen“, erklärte Roland Spohr, Hauptverantwortlicher im Regenbogen und sagte weiter: „Die Grundinvestitionen hat jedoch der Kreis getätigt.“ Darunter würden sämtliche Schränke und Lagermöglichkeiten fallen.

Wenn das Kind im Manne erwacht

Was der Regenbogen klar verstanden hat, führt nun zu weiteren Welten. „Nicht alle Kinder wollen nach einem anstrengenden Schultag noch toben oder spielen. Wir haben auch viele die viel lieber etwas Ruhe haben wollen oder ein Buch lesen möchten“, stellte Spohr direkt heraus. Dies sei der Grund, dass aktuell an der Traum-Welt gebaut würde. Diese soll den Kindern später mal als Rückzugsort dienen.

Direkt neben der Traum-Welt ist die Technik-Welt zu finden, wo von Lego bis Lego-Duplo Technik erbaut und erforscht werden kann. Bürgermeister Paule und Landrat Manfred Görig, konnten der Versuchung nicht widerstehen selbst einen Baukasten in Angriff zu nehmen.

Während Paule sich schon freut ist Landrat Görig noch am bauen. Foto: bk

Ebenfalls in dem mittleren Stock befindet sich die Klang-Welt in der nach Herzenzlust musiziert werden kann. Von Trommeln über ein Klavier bis zu allerhand weiteren Musikinstrumenten ist die Auswahl groß und vielseitig.

Viel zu entdecken bei all diesen Welten

Da der Betreuungsverein nicht genügend Personal besitze, könne zwar nicht jede Welt immer geöffnet sein, aber das ausgedachte System am Eingang des „Regenbogen Hauses“ helfe da kolossal die Übersicht zu behalten. Die besetzten Räume würden mit einer roten Karte markiert und mit den Magnetpins könnten auch die Schüler ihr Interesse bekunden, auf was sie besonders große Lust hätten, erklärte Spohr das hauseigene System.

Während Roland Spohr die Klang-Welt erklärt musiziert Bürgermeister Paule Foto: bk

Besonders begehrt wäre dabei die Party-Welt, erklärte Ecenur Sarigül, die Betreuerin dieser Welt. Zu Musik würde hier kraftvoll getanzt werden – doch das sei noch lange nicht alles. „Die Welt ist für gewöhnlich immer voll und die Kinder hoch motiviert. Nicht immer tanzen wir nach den Videos aus dem System. Manchmal schieben wir auch eine Lerneinheit ein, bei dem die Kinder Wörter erklären und richtig schreiben müssen und erst wenn sie es wirklich richtig geschrieben haben, tanzen wir wild drauf los“, beschreibt die Betreuerin ihre tägliche Arbeit begeistert und mit einem Lächeln auf den Lippen.

Die Party-Welt lädt zum tanzen ein Foto: bk

In der Spiele-Welt konnte kaum einer der Anwesenden die Finger von den Utensilien lassen. Ob Bauklötze oder doch eher Kicker. Der Spieltrieb ist eben keine Frage des Alters und lockte so selbst Landrat Görig an die Streben des Kickers, bis sein erfreutes „Toor“ die Partie beendete.

Auf dem Weg zu der Bretter-und Rollen-Welt erklärte Spohr, dass auch bereits eine Bastler und Schrauber Welt geplant sei. Diese soll später als eine Art Werkstatt fungieren, wo die Kinder auch dem Hausmeister bei der Arbeit zusehen und Fragen stellen könnten. Das würde viele Kinder begeistern und interessieren.

Die Bretter und Rollen Welt sei hingegen eine Art Herzstück des Regenbogens. Bei ihm handele es sich um einen Holzschuppen der Fahrzeuge im Wert von über 30.000 Euro enthalte. Die Kinder lieben es nach eigener Aussage mit den Fahrzeugen über den Schulhof zu pesen, erklärte er. Manche davon seien sogar ein klein wenig gefährlich, wenn man mal zu schnell fahre. Da wäre die Gefahr des Umkippens gegeben, doch bisher liefe alles gut.

Die Bretter und Rollen-Welt Foto: bk

Doch neben all dem Spaß gebe es im Regenbogen auch Hausaufgabenbetreuung und AGs, um den Nachmittag zu gestalten. Und die Mensa der Stadtschule wird nachmittags in die Brettspiel-Welt des Regenbogens umfunktioniert. Diese Welt dient neben den vorhandenen Spielen der „multifunktionalen Nutzung“ für Spiele, zum Filme schauen oder auch fürs Internet. Dabei dient Letzteres eher der Recherche der Spielanleitungen für eher unbekannte Spiele wie Spohr berichtete.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren