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Erste Ergebnisse der Biotonneneinführung: Windelproblematik nur in geringem MaßeBioabfallverwertung langsam im Normalablauf

LAUTERBACH (ol). Seit Anfang des Jahres gibt es die neue Bioabfallerfassung und Einsammlung – und so langsam ist die in den „Normalablauf“ übergegangen. In einer Pressekonferenz teilte der Zweckverband Abfallwirtschaft Vogelsbergkreis (ZAV) die Ergebnisse des ersten Vierteljahres mit und informierte damit über die Neuerungen am Sammelsystem.

Aufgrund der geänderten Abfalleinsammlungssatzung, die standardmäßig eine „Pflichtbiotonne“ für alle privaten haushalte und vergleichbare Anfall vorsieht, wurden im Herbst des letzten Jahres die neuen Biosammelgefäße aufgestellt. Mittlerweile stehen laut ZAV, auf rund 34.700 Grundstücken die Biobehälter bereit. Damit seien 97 Prozent aller Abfallerzeuger mit der Biotonne ausgestattet.

Doch auch eine Befreiung der anfallenden Tonne war damals möglich, wenn man alle anfallenden Bioabfälle auf dem eigenen Grundstück. Bis zum aktuellen Zeitpunkt seien knapp 800 Anträge eingegangen und daraufhin 350 angenommen. Selbst anfängliche Skepsis einiger Bürger, habe sich herausgestellt, dass selbst einige Eigenkompostierer trotz allem zusätzlich die Biotonne nutzen.

Ergebnisse besser als erwartet

Die Art und Weise der Nutzung und die dabei erzielten Separierungserfolge folgen dabei ziemlich genau den vorherigen Prognosen, so der ZAV. Es zeichne sich sogar ab, dass die Ergebnisse noch besser sein werden als vorher erhofft. Rund 70 Prozent der Biotonnen werden tatsächlich genutzt und geleert – die Tendenz dabei sei steigend.

Auch die Umstellung der Restabfallsammlung auf den vierwöchigen Rhythmus sei dabei kein Problem. Durch die intensive Nutzung der Biotonne und der damit verbundenen umlekung der Abfallmengen zeige sich, dass die Restabfallsammlungsmenge durchaus reduziert werde, sodass die Bürger keine Kapazitätsprobleme haben.

Windelproblematik nur im geringen Maße

Sowohl die vielfach befürchteten überquellenden Mülltonnen, als auch die Windelproblematik zeigt sich derzeit, soweit nach den Zahlen des ZAV ersichtlich, jedenfalls nur in sehr geringem Maße. Auch die beauftragten Unternehmen melden laut ZAV gegenwärtig keine überfüllten oder missbräuchlich genutzten Gefäße – Einzelfälle seien hierbei ausgenommen, das sei allerdings auch in den früheren Jahren schon so gewesen.

Es zeige sich außerdem, dass die Sammlung von den Bürgern, sehr gut verstanden, angenommen und sauber durchgeführt werde. Der eingesammelte Bioabfall sei kaum verunreinigt oder mit sogenannten „Fehlwürfen“ befrachtet. Insbesondere Plastik sei nur in geringem Maße vorhanden, wodurch für den ZAV kaum Probleme und Zusatzkosten entstehen. Hinsichtlich des verbleibenden Bioabfalls im Restabfall bestehe allerdings weiterhin Verbesserungsbedarf.

Ursache für neue Gebühren

Schon die Planungen und Untersuchungen in 2016 hätten gezeigt, dass es dem ZAV so gelingen könne, die Kosten in den Griff zu bekommen. Derzeit sehe die Situation sogar noch besser aus als geplant – der ZAV hätte nur wegen der neuen Biotonne die gebühren wohl kaum anpassen müssen.

Als fast alleinige Ursache für die neuen Gebühren stehe daher die gesetzlich geforderte und notwendige Rückstellung und Stilllegung der aktiven Altdeponien. Dazu trage die neue Berechnung der Rückstellungsbeträge und der derzeitige Zinssatz bei. Der ZAV müsse dafür in den nächsten Jahren mehrere Millionen Euro mehr aufbringen als bisher und hänge dabei außerdem an weitere Veränderungen seitens der EZB ab.

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