Architekt Herbod Gans erläuterte dem Denkmalbeirat in Ober-Gleen die Sanierung und Rekonstruktion der ehemaligen Synagoge. Foto: privat

Ehrung für Erika Müller – Denkmalprojekte wie Neurathhaus in Alsfeld oder Brücke in Hartmannshain besprochenDenkmalbeirat tagte im Mehrgenerationenhaus

OBER-GLEEN (ol). Der Vorsitzende des Denkmalbeirats Vogelsbergkreis Kurt Schmidt und Bürgermeister Ulrich Künz begrüßen die Mitglieder des Denkmalbeirates im umfangreich sanierten Mehrgenerationenhaus in Ober-Gleen zur ihrer Sitzung.

Durch die Dorferneuerung sei nicht nur das Mehrgenerationenhaus erhalten worden, so Künz, „durch die Dorferneuerung ist es gelungen, junge Familien in Ober-Gleen zu halten und die sinnvolle Umnutzung nicht mehr benötigter Scheunen zu ermöglichen“. Er appellierte sich unbedingt für den Erhalt dieser Förderungen im Rahmen der Dorferneuerung einzusetzen. Das geht aus einer Pressemeldung des Denkmalbeirats Vogelsbergkreis hervor.

Beispielhaft seien dann einige sanierte Objekte in der Kirch- und Obergasse von außen besichtigt. Als Schwerpunkt habe der Architekt Herbod Gans die im Rahmen der Dorferneuerung umfangreich sanierte ehemalige Synagoge erläutert. Diese sei nach ihrer Aufgabe als Schmiede genutzt worden und habe danach jahrelang leergestanden.

Aus der Unteren Denkmalschutzbehörde habe Bernhard Hofmann anschließend noch zur Brücke über die ehemalige Eisenbahntrasse in Grebenhain-Hartmannshain berichtet, deren Abbruch entgegen dem Beschluss des Denkmalbeirates genehmigt wurde. Gründe hierfür seien der erhebliche finanzielle Erhaltungsaufwand, fehlende Nutzungsperspektive, Verkehrssicherungspflichten der Gemeinde im Zusammenhang mit dem direkt darunter verlaufenden Vulkanradweg gewesen. „Das Landesamt für Denkmalpflege hat diese Entscheidung der Kreisverwaltung mitgetragen. Sollten sich nun alternative Sanierungs- und Finanzierungsmöglichkeiten zum Erhalt der Brücke bieten, begrüßen der Denkmalbeirat, Kreisverwaltung und Landesamt für Denkmalpflege dies ausdrücklich“, schloss er.

Außerdem sei die umfangreiche Sanierung von Dach und Fachwerkkonstruktion des Neurathhauses in Alsfeld mit gutem Ergebnis abgeschlossen worden, bis Ende des Jahres soll auch die Fassadensanierung abgeschlossen werden. Ebenso seien die Außenfassade und das Dach der „Villa Raab“ saniert und nun stehe ein Treppenhausanbau für einen baulichen Rettungsweg an.

Ein weiteres Thema seien auch noch die Funde am Steinberg bei Wartenberg gewesen. Dort seien während der Fundamentarbeiten zur Errichtung der Windenergieanlagen Hügelgräber gefunden worden, die derzeit archäologisch erfaßt und dann beseitigt werden sollen. Kreisverwaltung und Landesamt für Denkmalpflege hätten sich in ihrer Stellungnahme im vorangegangenen Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz sehr kritisch bis ablehnend zur Errichtung der Anlagen geäußert, „trotzdem wurden sämtliche Bedenken im Interesse des geforderten Ausbaus regenerativer Energien beseitigt“, bedauert Dr. Thiedmann vom Landesamt für Denkmalpflege dieses gegenüber der Archäologie so rücksichtsloses Vorgehen.

19 Jahre Ehrenamt im Denkmalbeirat

Erika Müller sei für ihre 19-jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Denkmalbeirat geehrt worden, davon seie sie zehn Jahre Vorsitzende gewesen. Sie habe Ende 2016 das Amt an Kurt Schmidt abgegben. Ihr Mandat als stimmberechtigtes Mitglied habe sie aber weiter fortgeführt. Für ihr langjähriges Engagement dankt ihr der Vorherige und Jetzige Denkmalbeirat. Bernhard Hofmann, Leiter des Amtes für Bauen und Umwelt, habe ein persönliches Dankesschreiben von Landrat Görig und dem Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Mischak sowie einen Blumengruß überreicht.