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Die Linke sieht Landrat Görig nicht als Macher, sondern als jemanden der sich vermeintlichen Sachzwängen unterwirft„Görig der Vollstrecker“

VOGELSBERGKREIS (ol). Die Vogelsberger Sozialdemokraten schicken den bisherigen Landrat Manfred Görig für eine Wiederwahl erneut ins Rennen. Das sei nicht weiter verwunderlich heißt es in einer Pressemitteilung der Linken Kreistagsfraktion.

„Görig würde gerne als kompetenter Macher wahrgenommen. In der Realität entpuppt er sich als bloßer Vollstrecker vermeintlicher Sachzwänge, die ihm Einflussreichere vorgeben“, erklärt Michael Riese von der Fraktion. Auf seinem Nominierungsparteitag habe Görig prophezeit, dass es bei den Kommunen Veränderungen geben werde. Gemeinden unter 10.000 Einwohner wären nicht zukunftsfähig. Solche Vorstellungen von Gemeindereform mögen den Fantasien eines Landesfinanzministers entspringen, die Vogelsberger könnten daran wohl keinen Gefallen finden, meint Riese anders als Manfred Görig jetzt, zeigte die SPD vor etwa zehn Jahren in der Diskussion um die Zukunft der Landkreise und Gemeinden ‚klare Kante‘ und verteidigte ‚Bürgernähe und Transparenz‘, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Die Bürgerschaft wünsche sich einen einzigen Ansprechpartner, der möglichst vor Ort alle Entscheidungen aus einer Hand und abschließend treffen könne, formulierte die SPD seinerzeit völlig zutreffend, so die Linke. Gemeindefusionen und Zentralisierung des Bürgerservices gehört eben nicht die Zukunft, besonders dann nicht, wenn die ländliche Region für Einwohnerzuzug attraktiv sein will, meint Riese weiter. Auch in der so wichtigen Frage der ärztlichen Versorgung gefällt sich Görig als Überbringer schlechter Nachrichten, kritisiert die Linke. „Es wird nicht mehr so sein, dass jeder in fünf Minuten bei einem Hausarzt ist“, hört man ihn sagen. Man könnte meinen, für Görig sei eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung ein Luxus, auf den man zukünftig zu verzichten habe. Aber da plappere der Landrat nur nach, was Gesundheitsökonomen schon länger als angeblich unvermeidliches Zukunftsszenario von sich gäben, so Riese.

Auf dem Lande sei eine wohnortnahe gute gesundheitliche Versorgung aufwendiger zu organisieren, aber die im Vogelsberg lebenden Menschen hätten einen Anspruch darauf, dass die Politik das möglich mache. Auch bei diesem Thema hänge ja letztlich die Attraktivität des Kreises davon ab, ob es eine gutes ärztliches Angebot gäbe, erklärt Riese. Um ein solches Angebot zu gewährleisten müsse die Kommunalpolitik keine Wunder vollbringen, aber auf einen Landrat Görig sei da kaum Verlass, heißt es abschließend.

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