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Jahrgangsstufe 9 am Schwalmgymnasium besuchte Erinnerungsstätten in der RegionTage gegen Extremismus – aktive Erinnerungskultur

SCHWALMSTADT (ol). In der letzten Woche vor den Osterferien haben am Schwalmgymnasium in der Jahrgangsstufe 9 wieder verschiedene Exkursionen im Rahmen der Aktion „Schulen ohne Rassismus – Schule mit Courage“ stattgefunden.

Alle 9. Klassen besuchten dabei unterschiedliche Ziele in der näheren Umgebung: In Treysa führte Bernd Lindenthal eine Klasse zu historischen Orten, die im jüdischen Leben dort eine große Rolle gespielt haben, berichtete die Schule in einer Pressemeldung. Ob jüdischer Friedhof, Standort der ehemaligen Synagoge oder besonders die Plätze, an denen sich während der reichsweiten Pogrome 1938 auch in Treysa zu verachtende Szenen abgespielt hatten, überall habe man nachvollziehen können, welche wichtige und große Bedeutung das jüdische Leben noch bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts in Treysa gehabt hatte und wie jäh es dann von den Nationalsozialisten ausgelöscht wurde.

Im nahen Trutzhain hätten die Schüler die Gedenkstätte und das Museum auf dem Gebiet des ehemaligen Kriegsgefangenen- und späteren Flüchtlingslagers besichtigt. Am Originalschauplatz hätten sie nachempfinden können, unter welch schwierigsten Bedingungen die Kriegsgefangenen dort ihr Dasein fristeten und, wie besonders eindrucksvoll auf dem Friedhof des Lagers klar gweorden sei, sogar mit ihrem Leben bezahlen mussten. In Stadtallendorf habe eine weitere Schülergruppe das Dokumentations- und Informationszentrum, an dem Standort einer der größten Rüstungsproduktionen während des 2. Weltkrieges besucht. Auch hier sei den Schülern an konkreten Beispielen vor Augen geführt worden, welche schlimmen Auswirkungen die Herrschaft der Nationalsozialisten für viele Menschen gehabt hat.

„Besonders die konkrete Verbindung der schrecklichen Ereignisse während des Nationalsozialismus mit der Lokalgeschichte und damit zur eigenen Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schülern, führt ihnen eindrucksvoll vor Augen, wohin unwidersprochener Extremismus führen kann. Diese für die Schulgemeinde wichtige Veranstaltung soll daher durch historisches Wissen die Verantwortung und ‚Courage’jedes Einzelnen aktivieren, um eine Wiederholung dieser schrecklichen Ereignisse unmöglich zu machen“, so Andreas Göbel, Lehrer am Schwalmgymnasium und Organisator des Projekttages.

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