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Befragte Bürger mit Serviceleistungen des Bürgerbüros am Marktplatz zufriedenHinter den Kulissen des Bürgerbüros

ALSFELD (hs/lg). Seit vergangenem Juli hat das Bürgerbüro am Marktplatz geöffnet. Wir wollten von Besuchern und Angestellten erfahren, wie der Service der Stadt angenommen wird.

Dienstagnachmittag und Mittwochvormittag waren wir außerhalb der Stoßzeiten vor Ort, daher waren eher wenige Besucher auf dem Weg ins Bürgerbüro. Die meisten Besucher kämen montags zwischen 10 und 12 Uhr und an Donnerstagen bei längeren Öffnungszeiten zwischen 16 und 17 Uhr. Das seien dann meist so um die 60 Besucher, jedoch wären auch schön über 80 Menschen an einem Tag vor Ort gewesen, um ihre Anliegen bearbeiten zu lassen, erklärt die Personalratvorsitzende Meike Hahn.

Egal ob Personalausweis oder Gründeponie Billertshausen, mit den erbrachten Serviceleistungen waren die wenigen befragten Besucher vollkommen zufrieden. „Sehr guter und netter Service“, berichtete ein männlicher Besucher. Man habe seine Anfrage zu den Grünabfällen sofort umfassend beantworten können, obwohl das Bürgerbüro dafür eigentlich gar nicht zuständig sei. „Eine große Funktion neben dem Einwohnermeldeamt ist die Beratungsfunktion“, so Hahn, als wir uns bei ihr über die Arbeit des Bürgerbüros erkundigten. Die Bürger äußerten auch Anliegen, für die das Bürgerbüro nicht zuständig sei. Jedoch höre man sich die Nöte gerne an und leite die Vorschläge und Bitten gerne weiter, oder könne die richtigen Ansprechpartner nennen.

Es gibt auch viel außer der Kundenbearbeitung zu tun. Postbearbeitung, Archivierung und das ständig klingelnde Telefon gehört genauso zu unseren Aufgaben, erzählten die zwei Damen im Bürgerbüro. Die Idee des Bürgerbüros sei es, viele Anlaufstellen zu bündeln und Bürgern so Behördengänge zu erleichtern. Die barrierefreie Einrichtung sei bei den Bürgern durchweg auf positive Resonanz gestoßen.

Unter vorgehaltener Hand kommt des Öfterern Kritik am Bürgerbüro auf

Immer mal wieder taucht Kritik auf, dass im Bürgerbüro nicht wirtschaftliche gearbeitet werde. Hahn entgegnet darauf, dass das Bürgerbüro eine amtliche Anlaufstelle ist. So sei die Frage wie die Bürger den Service annehmen nicht zu beantworten. „Es kann mit keinem wirtschaftlichen Maß betrachtet werden“, erklärt Hahn. Jedoch habe man bei einer Auswertung die Warte- und Servicezeiten abgelesen. Die durchschnittliche Wartezeit betrage eineinhalb Minuten und die durchschnittliche Servicezeit acht Minuten. Des Weiteren habe sie anhand der Auswertung auch die Dauer einer einzelnen Tätigkeit berechnen können. So betrage die Beantragung und Bearbeitung eines Personalausweises 26 Minuten. Darin seien die Beantragung, Aushändigung und Backoffice Tätigkeiten enthalten. Beim Meldewesen dauere die Bearbeitung durchschnittlich zwölf Minuten. Der Hauptbereich aller Tätigkeiten im Bürgerbüro würde mit 32 Prozent für Arbeiten rund um das Einwohner- und Meldeamt anfallen.

Auch weiterhin gebe es Anliegen, die im Bürgerbüro nicht endbearbeitet werden könnten. Das müssten teilweise die einzelnen Fachbereiche erledigen, wie etwa das Standesamt. Man gebe den Bürgern aber Auskunft, an wen sie sich genau wenden müssten und welche Unterlagen dafür mitzubringen seien. Das Standesamt befindet sich aus Platzgründen weiterhin im Weinhaus, fügte Hahn hinzu. Bürgermeister Stephan Paule erklärt, dass Standesbeamte eine weitere Ausbildung haben und man daher die Arbeit aufteilen müsse. „Beim Standesamt ist Beratung nötig“, so Paule. Ähnlich sei das bei Gewerbeanmeldungen. Die Bürger könnten sie zwar im Bürgerbüro einreichen, aber wenn es um fachliche, komplexe Inhalte gehe, müsse man sich eben direkt ans Gewerbeamt wenden.

Kritik, dass die Damen im Bürgerbüro nicht genügend zu tun haben und somit Steuergelder verschwendet würden, weist er entschieden zurück. Ein Passantrag dauere beispielsweise schließlich 25 Minuten und bei 60 Besuchern täglich, müsse er sogar eine weitere Stelle besetzen. Man höre oft, dass im Bürgerbüro gar nicht so viel Personal benötigt werde, ergänzte Hahn. Doch die Bürger würden nur die Frontoffice arbeiten wahrnehmen. Ganz viel laufe jedoch im Hintergrund im Backoffice. Beispielsweise würde der Telefonservice viel Zeit in Anspruch nehmen. Durch das neue Meldegesetz sei außerdem deutlich mehr Verwaltungsaufwand angefallen, berichtet Hahn. Einen weiteren positiven Aspekt stelle die deutliche Entlastung der übrigen Verwaltung durch das Bürgerbüro dar, weil die Unterbrechung durch Kundenkontakt deutlich geringer geworden sei, hob Paule hervor.

 

2 Gedanken zu “Hinter den Kulissen des Bürgerbüros

  1. Ich kann Herrn Achim Merle nur zustimmen. Das Team des Alsfelder Bürgerbüros macht seine Arbeit bürgernah und kompetent. Ich selbst konnte mich in den letzten Monaten mit meinen Anliegen überzeugen. Würde es dieses Bürgerbüro heute nicht geben, müssten wir es morgen installieren.

    Frank Börner

  2. Dem Team aus dem Bürgerbüro Alsfeld ist ein sehr großes Lob auszusprechen. Empathie, Wertschätzung und Freundlichkeit stehen neben der fachlichen Kompetenz an erster Stelle. Das Bürgerbüro ist ein wichtiger Bestandteil der Stadt Alsfeld. Es ist ein Teil dessen, um wichtige Rahmenbedingungen zu schaffen. Nur so kann die Funktionalität unserer schönen Stadt gewährleistet sein. Das Bürgerbüro im Einklang mit einem eingespielten, freundlichen Team ist Voraussetzung für ein gute Qualität. Macht weiter so.

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