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Breites Behandlungsspektrum und steigender BedarfCDU informiert sich über Kinder- und Jugendpsychiatrie

ALSFELD (ol). Über die Arbeit der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Ambulanz und Tagesklinik Alsfeld informierten sich kürzlich Vertreter der Alsfelder CDU. Die zu Vitos Gießen-Marburg zugehörige Einrichtung betreut für den Vogelsberg sowie teilweise auch für benachbarte Kreise Kinder und Jugendliche zwischen drei und 21 Jahren ambulant und teilstationär.

Dr. Birgit Klug, ärztliche Leitung des Alsfelder Hauses und Marc Engelhard, Geschäftsführer von Vitos Gießen-Marburg, stellten Bürgermeister Stephan Paule, dem CDU-Vorsitzenden Alexander Heinz und weiteren Christdemokraten bei einem Rundgang den 2012 in Betrieb genommen Neubau in der Jahnstraße vor. Das geht aus einer Pressemeldung der CDU Alsfeld hervor.

Hier stehen in der Tagesklinik zwölf Plätze zur Verfügung. In der Ambulanz werden laut Pressemeldung pro Quartal etwa 600 Kinder und Jugendliche betreut. Schon vor 2012 sei die Vitos Kinder- und Jugendpsychiatrische Ambulanz weniger prominent im ehemaligen BGS-Gelände ansässig gewesen. Dort allerdings noch ohne die teilstationären Plätze, sodass mit steigendem Bedarf für eine solche Einrichtung  am jetzigen Standort neu gebaut worden sei.

In dem modernen, hellen und großzügigen Gebäude könnten jetzt in der Tagesklinik zwölf Kinder und Jugendliche betreut werden, die während des durchschnittlich drei bis fünf Monate dauernden Aufenthaltes in zwei Klassen auch beschult werden. Nach dem Unterricht und dem Mittagessen, das die älteren teilweise auch selber zubereiteten, fänden im Haus verschiedene therapeutische Maßnahmen statt. Ergo-, Psycho-, und Bewegungstherapie sowie sozialpädagogische Gruppeninterventionen würden durch ein- bis zweiwöchentliche Gespräche mit den Eltern abgerundet. Das Spektrum der zu behandelnden Störungsbilder sei breit gefächert. Es reiche von Schulleistungsproblemen, Lese/Rechtschreib- oder Rechen-, autistischen Störungen, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS/ ADHS), emotionalen beziehungsweise depressiven Beeinträchtigungen bis hin zu Psychosen, posttraumatischen Belastungsstörungen und  Persönlichkeitsstörungen.

Auf die wachsende Häufigkeit psychischer Erkrankungen angesprochen habe Dr. Birgit Kluge festgestellt, „dass steigende Belastungsfaktoren wie ungünstige Umweltfaktoren durchaus zu einer Zunahme führten. Gleichzeitig steige auch die Aufmerksamkeit für und das Wissen um die Gesundheit und Krankheitsbilder würden besser erkannt und wahrgenommen.“ Auch dies führe zu einer steigenden Nachfrage im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Obwohl Wartezeiten von circa sechs Wochen (ambulant) beziehungsweisen dreic bis sechs Monaten (teilstationär) durchaus noch Erweiterungsbedarf bestünde, stoße dieser mit dem Mangel an Fachkräften an seine Grenzen, erläuterte der Geschäftsführer von Vitos Gießen-Marburg, Marc Engelhard.

Dies sei gerade im ländlichen Raum ein Problem. Nur eine Mitarbeiterin in der Alsfelder Einrichtung sei auch aus Alsfeld. Alle anderen pendelten von außerhalb zur Arbeit.
Nicht nur für das Personal, viel wichtiger für die Patienten und deren Eltern wünschten sich die beiden Vitos-Führungskräfte einen besseren Anschluss Alsfelds an den öffentlichen Personennahverkehr oder alternative Lösungen. „Ohne eigenes Auto zu den häufigen Elterngesprächen zu kommen, könne durchaus eine Herausforderung sein“, unterstrich Dr. Klug ihre Forderung in Richtung der Kommunalpolitik.

Mit den Schulen wie dem Jugendamt des Vogelbergkreises, von denen Eltern nicht selten zu einer Vorstellung in der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Ambulanz des Hauses angeregt würden, bestehe eine gute Zusammenarbeit. Darüber hinaus würden Träger der Jugendarbeit im Kreis in Form umfangreicher Fachberatungen wie Schulungen, zum Beispiel über Störungsbilder und Behandlungsmethoden betreut beziehungsweise unterrichtet. Ein verstärkter Ausbau der Kooperationen im Vogelsbergkreis beispielsweise in regionalen Arbeitsgruppen oder Sozialraumkonferenzen und ein engeres Zusammenarbeiten mit Schulen oder der VHS und der Unterstützung von sozial schwachen Kindern seien weitere Punkte auf der gemeinsamen Gesprächsagenda gewesen.

„Kurze Beine, kurze Wege“, habe Bürgermeister Stephan Paule eine schulpolitische Kernforderung der Vogelsberger CDU herausgestellt, als das Gespräch auf die Inklusion mit all ihren Vor- und Nachteilen gekommen sei. Man sei sich einig gewesen, es müsse mehr Wert auf kleine Schuleinheiten vor Ort gelegt werden. Für die Stadt Alsfeld habe er zugesagt, dass eine Mitnutzung des Hallenbades gerade im Bereich des Bewegungsbeckens vorstellbar sei und geprüft werden sollte.

Ein Gedanke zu “CDU informiert sich über Kinder- und Jugendpsychiatrie

  1. Eine Frage: Was hat denn der Herr Heinz (r.) für große rote Ohren auf dem Foto? Komisch sieht das aus! :)

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