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Gesundheitsnetz Osthessen im Gespräch mit der Bundestagsageordneten Birgit KömpelÄrztenetz drängt auf mehr Anerkennung

VOGELSBERGKREIS (ol). Mehr Anerkennung wünscht sich das Gesundheitsnetz Osthessen (GNO) als Netzwerk mit rund 150 Ärzten in der Region. Konkret heißt das: Das Netz möchte als Leistungserbringer anerkannt werden, geht aus einem Gespräch hervor, dass Vertreter mit der SPD-Bundestagsageordneten Birgit Kömpel führten.

„Wir müssen dafür sorgen, dass bei uns auch in Zukunft die ärztliche Versorgung auf dem Lande passt, die Menschen schnell einen Facharzttermin erhalten und ihren Arzt frei wählen können“, erklärte sie laut eigener Pressemitteilung bei dem Gespräch. Etwa 150 Ärzte aus dem Kreis Fulda sowie aus Teilen des Vogelsbergkreises sind darin organisiert. Sie tauschen sich gegenseitig aus, entwickeln gemeinsam Leitlinien bei Krankheitsbildern, laden zu Tagungen und Veranstaltungen für Patienten ein.

Das Netzwerk unterstützt: „Eine Einzelpraxis auf dem Land ist in Zukunft fast nicht mehr zu stemmen“, sagt Michael Conze, Mitglied im Aufsichtsrat des GNO. Nach der Bedeutung des Gesundheitsnetzes bei der Versorgung im Kreis Fulda und im Vogelsbergkreis, hatte Birgit Kömpel gefragt. „Wichtig wäre, wenn Ärztenetze als Leistungserbringer anerkannt würden“, sagt Daniel Nolte, Aufsichtsratsvorsitzender des GNO.

Leistungserbringer werden all diejenigen Personengruppen genannt, die Leistungen für die Versicherten der Krankenkassen erbringen. Zu Leistungserbringer zählen Vertragsärzte, Apotheken, Physiotherapeuten, Hebammen. Leistungserbringer können natürliche Personen (zum Beispiel niedergelassene Ärzte), juristische Personen (zum Beispiel GmbHs und GbRs) und Organisationen (zum Beispiel Krankenhäuser) sein.

Ärztenetze gehören bislang nicht dazu. „Werden wir nicht bei den Leistungserbringern aufgenommen, werden wir nicht bei den Innovationsfonds berücksichtigt“, erklärt Vorstandsmitglied Christoph Müller. Gibt es keine Förderung, kann das GNO nicht tätig werden. „Durch unsere Kontakte wissen wir, wann ein Arzt seine Praxis aufgeben möchte und könnten bei der Nachfolgersuche behilflich sein. Aber dafür muss man Anreize bieten“, sagt Bernhard Licht, langjähriger Arzt in Eichenzell-Rothemann und GNO-Vorstandsmitglied.

Birgit Kömpel brachte den Einsatz eines Medibusses ins Gespräch. Bei diesem Projekt der Bahn fährt ein Bus, der zur Praxis umfunktioniert wurde, mit Arzt/Ärztin durch die Ortschaften und behandelt Patienten. Erörtert wurde auch die Schaffung von Ärztezentren in einzelnen Gemeinden. Sie versprach den Ärzten, sich in Berlin dafür einzusetzen, dass Ärztenetze künftig den Status „Leistungserbringer“ erhalten werden: „Die ärztliche Versorgung in unserer Region muss gewährleistet sein“, sagte die Sozialdemokratin zusammenfassend. Weitere Themen waren der ärztliche Bereitschaftsdienst, die Freiberuflichkeit, die Ausbildung zum Arzt allgemein sowie die Vereinbarkeit von Familie und Arztberuf, die besonders für Frauen schwierig sei.

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