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Bernhard Bender setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen bei Minijobs einDGB Vogelsberg fordert Reform der Minijobs

VOGELSBERGKREIS (ol). Anlässlich der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten für den Monat Januar 2017 in Hessen fordert der DGB Vogelsberg erneut, die überfällige Reform der Minijobs endlich auf den Weg zu bringen.

„Obwohl die Arbeitsmarktlage stabil und das Niveau bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung hoch ist, arbeiten derzeit mehr als eine halbe Million Menschen in Hessen in sogenannten Minijobs“, so der Vorsitzende des DGB Vogelsberg, Bernhard Bender in einer Pressemeldung. „Die Minijobregelung hat bislang weder zur Reduzierung von Schwarzarbeit beigetragen, noch dient sie als Brücke in den ersten Arbeitsmarkt. Im Gegenteil: Sie verfestigt oftmals prekäre Lebens- und Einkommenssituationen und entwertet Erwerbsbiografien.“ Aus Sicht des DGB müssten Minijobs vom ersten Euro an sozialversichert sein. Darüber hinaus sollte die pauschale Besteuerung abgeschafft und sichergestellt werden, dass bei Minijobs dieselben Arbeitsbedingungen gelten wie bei Vollzeitjobs. Nur mit einer grundlegenden Reform der Minijobs können viele Beschäftigte endlich aus der „Sackgasse Minijob“ herauskommen, so Bender.

Viele der Minijobber würden eher einer regulären Arbeit nachgehen, wenn sie die Wahl hätten. Denn nicht nur die fehlende soziale Absicherung sei ein massives Problem. Hinzu komme oftmals fehlende Anerkennung für ihre Arbeit und die Umgehung gesetzlicher Regelungen durch Arbeitgeber. Das betreffe neben der Nichteinhaltung des Mindestlohns auch die Urlaubsansprüche oder die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Eine aktuelle Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI), der zufolge 2015 knapp die Hälfte der geringfügig Beschäftigten weniger als 8,50 Euro je Stunde verdienten, bringe es auf den Punkt. „Unter dem Deckmantel der geringfügigen Beschäftigung werden gesetzliche Regeln umgangen undBeschäftigte um ihren Lohn betrogen,“ so Bender. Die Studie des WSI belege einmal mehr, wie wichtig es sei, die Einhaltung des Gesetzes stringent zu kontrollieren.Der DGB fordere die Aufstockung der dafür zuständigen Finanzkontrolle Schwarzarbeit auf 10.000 Stellen.

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