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Zählungen des Nabu ergaben beunruhigende TendenzWeniger Fledermäuse in den Winterquartieren

VOGELSBERGKREIS (ol). In den vergangenen Tagen waren Naturschützer des Naturschutzbundes (Nabu), Kreisverband Vogelsberg, in der Region unterwegs, um die bekannten Winterschlafquartiere von Fledermäusen zu kontrollieren.

Seit vielen Jahren werden diese Kontrollen jeden Winter durchgeführt, um ein Bild von der Entwicklung der Fledermausbestände zu erhalten und bessere Informationen über das Verhalten der Tiere zu bekommen, berichtete der Nabu in einer Pressemeldung.

Auch in diesem Jahr seien im Kreisgebiet 28 Quartiere in Kellern, künstlichen Höhlen, ehemaligen Wasserbehältern und anderen Gewölben untersucht und neben anderen Besonderheiten die Zahl der dort schlafenden Fledermäuse notiert worden. In erster Linie werden dabei die Arten „Braunes Langohr“ und selten auch „Graues Langohr“, „Bartfledermaus“ und „Großes Mausohr“ festgestellt, so die Naturschützer. Während diese Arten ausschließlich in unterirdischen Quartieren überwintern, wähle zum Beispiel die häufigere Zwergfledermaus ihre Winterschlafquartiere eher an Wohnhäusern und wieder andere Arten bevorzugten Baumhöhlen.

Im Jahr 2017 seien nun besorgniserregend geringe Zahlen an Fledermäusen registriert worden. Manche altbekannten Quartiere, in denen immer Fledermäuse angetroffen worden seien, seien in diesem Winter nicht belegt worden, in anderen habe es deutlich weniger Tiere gegeben. Woran dies liegt, können die Aktiven vom Nabu nicht definitiv wissen, so der Kreisverband Vogelsberg. Ein Zusammenhang mit dem in vielen wissenschaftlichen Untersuchungen festgestellten, massivem Rückgang an Insekten in ganz Deutschland erscheine zumindest wahrscheinlich. Auch in Nachbarkreisen, wie etwas im Kreis Hersfeld-Rothenburg, seien die Zahlen rückläufig.

In diesem Zusammenhang bittet der Nabu Vogelsberg jeden, der Fledermäuse winterschlafend in zum Beispiel einem Keller findet, diese zu melden, damit möglichst viele Bestände erfasst und beobachtet werden können. Ansprechpartner hierfür ist Thomas Steinke unter der Mailadresse thomassteinke@gmx.de.

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