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Wirtschaftsdezernent Dr. Jens Mischak zu Gast bei Hepack„Herbert’s Früchtchen“ – Engagement für die Region

FREIENSTEINAU (ol). Seit rund fünf Jahren ist Markus Herbert mit seinem Unternehmen Hepack jetzt am neuen Standort in Freiensteinau-Weidenau. Angefangen hatte er schon Jahre zuvor mit der Herstellung und dem Vertrieb von „Herbert’s Früchtchen“.

Zu Beginn war es eine Art von „Garagen-Gründung“ in Weidenau, aus der bald mehr wurde. „Wir haben damals Kirsch- und Himbeerlikör produziert und in Dosen abgefüllt“, erzählt der Firmenchef und zeigt eine solche Dose aus den Anfängen. Aus der skurrilen Verpackungsidee ist dann ein kleines Schraubglas geworden – auffällig geblieben ist sie trotzdem. Heute verlassen pro Jahr rund 1.500 Pakete und Paletten mit den kleinen Gläsern die Firma in Weidenau – über den Online-Shop vorwiegend an Endverbraucher, Gastronomie und für Events, der Großteil geht an den Getränkefachgroßhandel bundesweit. Das berichtete die Pressestelle des Vogelsbergkreis nach einem Firmenbesuch des Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak.

Nach den Anfängen in der Garage sei schon bald aus Bierfässern abgefüllt worden, dann kamen Tanks und schließlich eine Abfüllanlage. „Das war unser erster Berührungspunkt, diese Anlage wurde mit dreißig Prozent aus Leader-Mitteln gefördert“, erinnert sich Thomas Schaumberg, Geschäftsführer der Vogelsberg Consult. Fast von Beginn an seien es Menschen mit Behinderung gewesen, die in der Produktion arbeiten. Wie es dazu kam? „Mein Freund, der damals mit mir in der Garage abgefüllt hat, war Gruppenleiter bei den Schottener Soziale Dienste“, erklärt Herbert. So sei es zur Zusammenarbeit und der Produktion bei den Sozialen Diensten gekommen, die bis heute bestehe: Knapp 20 Mitarbeiter würden jeden Tag mit dem Bus zur Arbeit nach Weidenau gebracht und nach Schichtende wieder abgeholt. „Das läuft alles bestens, ich würde es immer wieder genauso machen“, bestätigte der Firmenchef.

Die Mitarbeiter an der Befüll- und Etikettiermaschine: Die Früchte werden von Hand eingelegt, an einem Tag werden hier 8.000 bis 10.000 Gläser befüllt, in Spitzenzeiten auch einmal 2.000 in der Stunde.

Beim Rundgang habe er die Abfüllanlage erklärt, wo von Hand die Früchte in die Gläschen gegeben werden und anschließend etikettiert wird. „Wir können hier auch nach Kundenwunsch kleinere Mengen ganz individuell bekleben, zum Beispiel mit dem Firmenlogo“, sagte Herbert und zeigte auf ein Tablett mit „Vulkanglut“, ein Johannisbeerlikör, der mit Vogelsberglogo extra für den Firmenbesuch hergerichtet worden war. Fünf Fruchtliköre umfasse das Sortiment: Kirsche, Himbeere, Nuss, Pfirsich und Birne, jeweils zehn kleine Gläser im Karton. Aktuell helfe Herberts Firma einem jungen Start-Up-Unternehmen aus Schotten und fülle die Produkte der Jungunternehmer ab: „Der Ekliche“ und „Die Ekliche“ sprechen eher eine jüngere Zielgruppe an. Das Start-Up habe im vergangenen Jahr den Innovationspreis für Idee und Marketing erhalten.

Der Unternehmer wünsche sich mehr Selbstbewusstsein und das Wertschätzen der regionalen Produkte, wie im anschließenden Gespräch deutlich geworden sei. „Wir haben hier tolle Unternehmen und tolle Produkte. Wir müssten hinkriegen, was die Rhön schon geschafft hat, nämlich unter einer Dachmarke den Vogelsberg bekannt machen“, so sein Wunsch. Womit er beim Wirtschaftsdezernenten und der Wirtschaftsförderung auf offene Ohren stoße. Genau an dem Thema Regionalmarketing werde gerade verstärkt gearbeitet. „Das Thema Selbstbewusstsein und die Vermarktung der eigenen Stärken ist für uns eines der Kernthemen“, unterstrich Dr. Mischak.

So hat es mal begonnen: Markus Herbert mit seinem Himbeerlikör aus der Dose.

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