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Anschauungsunterricht bekamen die Alsfelder Feuerwehrleute an einem Elektroauto - wichtiges Wissen aufgrund Spannung im HochvoltbereichWas tun, wenn ein Elektroauto brennt

ALSFELD (ol). In der Freizeit für die Sicherheit: Um die Gefahren von Elektroautos drehte sich am Montagabend die regelmäßige Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Alsfeld.

Kraftfahrzeugmeister Georg Kalbfleisch präsentierte in der Feuerwache nicht nur alles Wissenswertes, sondern hatte auch ein Anschauungsfahrzeug für die rund vierzig Feuerwehrleute mitgebracht. „Das Thema wird uns in Zukunft immer mehr beschäftigen, schon jetzt fahren beispielsweise Postautos mit Elektromotoren“, informierte Wehrführer Carsten Schmidt zur Ausbildungseinheit.

Dass elektrisch betriebene Automobile gar nicht so neu sind, demonstrierte der Dozent aus den Reihen der Alsfelder Feuerwehr anhand einer Fotografie aus dem Jahr 1908. Sie zeigte eine Drehleiter der Berliner Feuerwehr mit Elektroantrieb. „Seitdem hat sich in der Technik natürlich einiges getan“, so Kalbfleisch. Die modernen Elektrofahrzeuge verfügen laut seinen Angaben über eine Spannung im Hochvoltbereich, das bedeutet bei Gleichstrom eine Spannung zwischen 60 und 1.500 Volt beziehungsweise bei Wechselstrom eine Spannung zwischen 30 und 1.000 Volt.

Für die Frauen und Männer der Feuerwehr war es besonders interessant zu wissen, was bei einem Unfall oder Brand zu beachten ist. „Die Bereiche mit der Hochspannung sind orange gekennzeichnet“, informierte Kalbfleisch zu den meist im Motorraum und am Boden der Fahrzeuge verbauten Stromleitungen oder Batterien. Er unterstrich, dass auch Hybridfahrzeuge oder Autos mit Brennstoffzelle über diese Technik verfügen. Spannungen in diesem Voltbereich können laut Kalbfleisch zu erheblichen Verletzungen wie Verbrennungen oder Herzstillstand führen.

Die hohe Spannung kann zu erheblichen Verletzungen führen.

Um ein Elektrofahrzeug überhaupt zu erkennen, zeigte der Kraftfahrzeugmeister einige Merkmale auf. Neben markanten Aufklebern oder Typenkennzeichen sei ein fehlender Auspuff ein deutliches Zeichen für ein reines Elektrofahrzeug. Der teilweise auf dem amtlichen Kennzeichen angebrachte E-Hinweis sei keine gesetzliche Vorgabe und werde nur auf Wunsch des Besitzers angebracht.

„Serienmäßige Elektrofahrzeuge sind generell eigensicher“, so Kalbfleisch zu den Schutzmechanismen der Fahrzeuge. Neben einem Basisschutz in Form der Isolation sowie einem überwachenden Fehlerschutz, verfügen die Elektromobile auch über einen Zusatzschutz. „Der wird beispielsweise aktiviert, wenn die Airbags auslösen“, informierte der Experte für Elektroantriebe. Das Stromnetz in den Fahrzeugen kann laut Kalbfleisch aber auch über einen speziellen Trennschalter abgeschaltet werden, dazu sei jedoch eine Schutzausrüstung wie bei Elektrikern mit Gummihandschuhen und Gesichtsschutz gegen Lichtbögen nötig.

Zur Brandgefahr teilte Kalbfleisch mit, dass die in den rund 290 Kilogramm schweren Batterien verbauten Lithiumzellen leicht entzündlich sind. „Wenn die Batterie beschädigt wird, kann es zu einem Feuer kommen“, so Kalbfleisch. Laut seinen Angaben muss das Feuer nicht direkt ausbrechen, sondern könne sich teilweise mehrere Stunden zeitverzögert entfachen. Der eigentliche Brand könne mit Wasser, Schaum oder Pulver gelöscht werden.

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