ALSFELD (ol). Zum Tag des offenen Tores lädt die Freiwillige Feuerwehr Alsfeld-Mitte am kommenden Sonntag ab 11 Uhr ein. Rund um die Feuerwache in der Carl-Metz-Straße wird ein buntes Programm geboten.

So können die Einsatzfahrzeuge und die Gerätschaften der Feuerwehrleute bei einer großen Fahrzeugausstellung in Augenschein genommen werden, Probesitzen auf den Autos mit Blaulicht und Martinhorn mitinbegriffen. Für Kinder warten eine Hüpfburg sowie Spiele rund um das nasse Element, die von der Jugendfeuerwehr sowie der Kinderfeuerwehr organisiert werden. Die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr  präsentieren zudem bei zwei Vorführungen ihr Können, so sollen um 11.15 Uhr der Bundeswettbewerb und um 13.15 Uhr eine Brandbekämpfung vorgeführt werden.

Ob der junge Mann in einigen Jahren das Feuerwehrauto selbst fahren wird?

Die Ehren- und Altersabteilung der Brandschützer bietet mit Filmen und einer Ausstellung wohl einmalige Einblicke in die Historie der Feuerwehr. Besonders sehenswert sollen dort die Filme zur 100-Jahr-Feier aus dem Jahr 1954 sowie zur 125-Jahr-Feier aus dem Jahr 1979 sein. Bei der Ausstellung wird unter anderem eine pferdegezogene Handdruckspitze aus dem Jahr 1863 zu sehen sein.

Die zum Feuerwehrverein gehörende „show and brass band“ wird über den Tag verteilt drei Auftritte bieten, dem Wetter angepasst soll es dann Straßenshows oder Konzerte geben. Die Auftritte sind für 12, 14 und 15.30 Uhr geplant.

Die show and brass band ist mittlerweile weit über die Grenzen von Alsfeld bekannt.

Wohl spektakulär wird es bei den Demonstrationen der Einsatzabteilung der Feuerwehr zugehen, so soll um 11.30 Uhr mit Atemschutzgeräteträgern und Rauch die Bekämpfung eines Wohnungsbrandes vorgeführt werden. Um 14.30 Uhr muss ein schrottreifes Auto für die Demonstration zur Rettung bei Verkehrsunfällen herhalten, dann werden die Feuerwehrleute die Kraft von Rettungsschere und hydraulischem Spreizer vorführen.

Die Rettungsschere wird am Tag des offenen Tores um 14.30 vorgeführt

Für die Besucher bieten die Frauen und Männer der Feuerwehr Leckeres vom Grill an, dazu zählen Bratwurst und Steaks. Die besonders bei Kindern und Jugendlichen beliebten Pommes sind aber auch im Angebot. Am Nachmittag gibt es ab 14 Uhr ein Buffet mit Kaffee und Kuchen. „Es wird wohl der letzte Einblick in die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr der Kernstadt am jetzigen Standort sein, wir freuen uns umso mehr auf die Besucher“, so die Alsfelder Feuerwehrleute um den Wehrführer und Vorsitzenden Carsten Schmidt. Wann genau die Brandschützer aus der am 31. August 1968 eröffneten Feuerwache in der Carl-Metz-Straße ausziehen, ist jedoch noch unklar.

Eine Live-Demonstration der Atemschutzgeräteträger ist ebenfalls vorgesehen.

Fakten zur Feuerwehr Alsfeld

Die Alsfelder Kernstadtfeuerwehr ist Teil der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Alsfeld und keine Berufsfeuerwehr. Sie verfügt über eine Einsatzabteilung mit 70 freiwilligen Frauen und Männern sowie 14 Einsatzfahrzeugen, die bei Bränden oder Unfällen zur Hilfe eilen. Zudem gibt es einen Feuerwehrverein mit 516 Mitgliedern, die das Wesen rund um den Brandschutz in Alsfeld fördern. Zu dem Verein gehört eine Kinderfeuerwehr mit 26 Mitgliedern, eine Jugendfeuerwehr mit 30 Mitgliedern, die „show and brass band“ mit 49 Mitgliedern und die Ehren- und Altersabteilung mit 29 Mitgliedern. Im Vorjahr retteten die Alsfelder Feuerwehrleute bei 200 Einsätzen insgesamt 28 Menschenleben. Die Einsätze gliederten sich in 41 Brände, 112 Hilfeleistungen und 47 Fehlalarme. Im Vorjahr wurden von den Ehrenamtlichen insgesamt 11.223 Dienststunden geleistet.

Wehrführer und Feuerwehrvorsitzender Carsten Schmidt

Zur Geschichte der Feuerwehr Alsfeld

Die Feuerwehr Alsfeld blickt auf eine über 160-jährige Geschichte zurück und zählt zu einer der ältesten Hessischen Feuerwehren. Gegründet wurde sie im Januar des Jahres 1854 als Freiwilliges Feuerwehr-Korps. Zuvor bestand eine Bürgerfeuerwehr, in deren Dienst die Einwohner Alsfelds noch verpflichtet wurden. Der Anstoß für die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr geschah bereits im Jahr 1853, als der Spritzenfabrikant Carl Metz aus Heidelberg zum damaligen Alsfelder Bürgermeister Ramspeck kam und über den Kauf einer „Abprotz-Saugspritze“ verhandelte. Nach dem Kauf der neuen Spritze am 12. Dezember 1853 für 1.200 Gulden wurde drei Tage später die Bürgerschaft zu einer Versammlung in das Weinhaus eingeladen, bei dem sich ein provisorisches Gründungskomitee bildete.

Nach einer Generalversammlung hat sich dann im Januar 1854 ein Verein von Freiwilligen unter dem Namen „Alsfelder Feuerwehr“ gebildet. Bereits am 3. September 1855 wurden 67 Mitglieder zur Bedienung der neuen Stadtspritze gezählt. Die Uniformierung des Korps bestand aus einer von jedem Mitglied selbst anzuschaffenden weißen Jacke und aus einem städtischen Zinkhelm in schwarzer Farbe mit einem mit „A“ gekennzeichnetem Messingwappen sowie einem schwarz-rot gestreiftem Gürtel. Die Hauptleute trugen Messinghelme mit rotem Busch, die Adjutanten mit weißem Busch. Das Freiwillige Feuerwehr-Korps bestand aus einer Steigerabteilung mit der Nummer 1, der Saugspritzenabteilung mit der Nummer 2 und der Wachmannschaft mit der Nummer 3. Die Geräte des Korps waren im Spritzenhaus am sogenannten Spital untergestellt. Die Bürger- oder Pflichtfeuerwehr bestand neben dem Freiwilligen Feuerwehr-Korps in dieser Zeit in ihrer alten Form weiter.

Gleich zwei Auftritte hat die show and brass band am Sonntag.

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