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Landrat Görig besuchte das Übergangswohnheim des Diakonischen Werks in AlsfeldGeduld und Einfühlung sind die Grundlage der Arbeit

ALSFELD (ol). „Fachkompetenz, viel Geduld und große Einfühlung sind die Grundlage der Arbeit der La Strada“, sagte Landrat Manfred Görig beim Besuch der Einrichtung der Wohnungsnotfallhilfe in Alsfeld, die zum Diakonischen Werk Vogelsberg gehört.

Görig betonte, wie wichtig ihm die Nachhaltigkeit der Arbeit und die gute Kooperation mit dem Landkreis in sozialpolitischen Fragen sei. Die Diakonie-Geschäftsführerin Martina Heide-Ermel, ihr Kollege Andreas Wiedenhöft sowie Sozialamtsleiter Werner Köhler und Jugendamts-Sachgebietsleiterin Silvia Lucas unterstützten diese Beschreibung nachdrücklich. Das teilte die Pressestelle des Vogelsbergkreis mit.

Landrat Görig, der die Einrichtung bereits zum zweiten Mal in seiner Amtszeit besuchte, lobte sowohl die guten pädagogischen Konzepte als auch Organisation und Durchführung der komplexen Aufgabe. Das mittlerweile erweiterte „Betreute Wohnen“ hält der Landrat für einen guten Übergang in neue Chancen, die oft erst mühsam und beharrlich entdeckt werden müssen. Andreas Wiedenhöft: „Geduld und Sympathie – das ist der Weg. Nur so kann Stück für Stück Vertrauen wachsen.“

Das Diakonische Werk Vogelsberg hat 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 15 davon sind in der „La Strada“ eingesetzt. Rund um die Uhr wendet sich das Team Menschen zu, die von Wohnungsnot bedroht oder ganz konkret betroffen sind. Waren es früher die „Durchreisenden“, die eine Unterkunft erbaten, so sind es heute viel mehr Menschen aus der Region, die zum Teil in fatale Notlagen geraten sind.

„Schnell verketten sich schlechte Chancen und tiefgehende Entwurzelung mit schlimmen Ereignissen und Ausgrenzungen“, berichtete Andreas Wiedenhöft. Mittlerweile seien ein Viertel der Betroffenen junge Leute unter 25 Jahre. 60 Prozent stammen aus dem Vogelsbergkreis. Von den rund 50 Menschen in der Obhut der La Strada seien rund die Hälfte im Betreuten Wohnen integriert – und gehen Schritt für Schritt in Richtung Vertrauen und Selbstvertrauen. Aufgezeigte Perspektiven bräuchten vor allem langen Atem, so Wiedenhöft. Rückschläge müsse man aushalten können. Zunächst nehme man sich bis zu sechs Monaten Zeit, neue Wege des selbstständigen Wohnens aufzuzeigen und anschließend beispielsweise im Betreuten Wohnen einzuüben.

Das Beispiel La Strada zeige: Integration klappt am besten im ländlichen Raum. So habe die hervorragend geführte Einrichtung der Diakonie in Alsfeld mitten in der Stadt keine Akzeptanzprobleme, sagte Landrat Görig.

Sozialamtsleiter Werner Köhler stellte heraus, dass die Zusammenarbeit zwischen Kreis und Diakonie für stabile soziale Verhältnisse sorge und in dieser Aufgabenstellung auch den Städten und Gemeinden Arbeit abnehme. „Die Abwesenheit von Obdachlosigkeit haben wir uns auf unsere Fahnen geschrieben“, so Köhler. Der Kreis setzt in Alsfeld auch Menschen in Beschäftigungsmaßnahmen ein.

Silvia Lucas, im Jugendamt für das Sachgebiet Jugendarbeit/Jugendbildung verantwortlich, stellte heraus: „Junge Leute, die in unterschiedliche Problemlagen geraten sind, können hier wohnortnah auf Unterstützungs- und Integrationsleistungen zurückgreifen. Das ist von großer Bedeutung.“

Über die 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der unterschiedlichen Angebote im Diakonischen Werk hinaus kämen noch 70 ehrenamtlich Tätige und 15 „Grüne Damen“ im Diakonischen Werk hinzu. Im vergangenen Jahr hat das Diakonische Werk über insgesamt 1.400 Menschen beraten und/oder betreut, berichtete DW-Leiterin Martina Heide-Ermel abschließend.

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