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Vielfache Anfragen beim ZAV über die neuen Gelben TonnenAustausch der Gelben Tonnen nahezu abgeschlossen

LAUTERBACH (cdl). Seit zwei Wochen haben nahezu alle Haushalte im Vogelsbergkreis die neuen Gelben Tonnen erhalten. Mancherorts ist die alte Gelbe Tonne aber noch nicht abgeholt. Der Zweckverband Abfallwirtschaft Vogelsbergkreis (ZAV) hatte am Dienstagmorgen zu einer Pressekonferenz eingeladen, um entstandene Unklarheiten über den Austausch auszuräumen.

Gemeinsam mit zwei Vertretern des neuen für die Entsorgung der Gelben Tonne zuständigen Unternehmens Knettenbrech + Gurdulic informierten die Verbandsvertreter. „Unsere Verteilaktion ist bereits seit 14 Tagen abgeschlossen. Wir haben insgesamt 53.000 Gefäße verteilt“, so der Geschäftsführer von Knettenbrech + Gurdulic Michael Wack. Lediglich in Ausnahmefällen fehlten noch Tonnen. Das bisherige Entsorgungsunternehmen der Gelben Tonnen, die Firma Veolia, werde die alten Tonnen abholen, sobald eine Leerung stattgefunden habe, erklärte ZAV-Geschäftsführer Dr. Hansjörg Fuchs. „In vielen Fällen ist das schon passiert“, berichtete Jürgen Ackermann über seine Heimatgemeinde Grebenau.

Aktuell gebe es viele Anfragen vonseiten der Bürger an den ZAV. Einige hätten mehrere Tonnen erhalten, andere anstatt von zwei oder drei Tonnen nur eine oder eben gar keine. Besonders bei nicht privaten Bereichen wie Schulen, Dorfgemeinschaftshäusern oder anderen Einrichtungen gebe es Nachholbedarf, führte Rainer-Hans Vollmöller aus. Die Gelben Tonnen seien ausschließlich für private Haushalte gedacht. Hinzu kämen die sogenannten gleichberechtigten Anlaufstellen wie eben Schulen, Dorfgemeinschaftshäuser, Krankenhäuser und einige mehr. Ebenso dürften Kleinstbetriebe die Gelben Tonnen nutzen.

ZAV nicht für die Gelben Tonnen verantwortlich

Die Tonnen seien so verteilt worden, wie es im Anfahrtsstellen-Kataster drin gestanden habe. Im Vogelsbergkreis habe das auch zu 95 Prozent geklappt, erläuterte Wack. Es komme nicht immer darauf an, was die Bürger erwarten, sondern aufgrund der bestehenden Datenlage seien die Tonnen verteilt worden. Bei Hausverwaltern habe es Probleme gegeben, ergänzte Dr. Fuchs. Das Duale System sei seit 1992 privatwirtschaftlich organisiert und daher seien weder der ZAV noch die Städte und Gemeinden verantwortlich.

Anfragen müsse man daher für die neuen Tonnen direkt an Knettenbreck + Gurdulic richten, und wenn es um die Abholung der alten Tonne gehe, an Veolia. Bei den Städten und Gemeinden sowie direkt beim ZAV hätten sich alle möglichen Leute gemeldet, denen man aber nicht hätte helfen können. In den vergangenen Wochen seien alleine beim ZAV 300 Anfragen eingegangen.

Weil das neue Entsorgungsunternehmen neben dem Vogelsbergkreis auch den Landkreis Fulda übernommen hat, gebe es bei Knettenbrech + Gurdulic täglich bis zu 600 telefonische Anfragen. Meist jedoch aus dem Landkreis Fulda, denn dort gebe es kein Kataster wie im Vogelsbergkreis. Dennoch bat Wack Anfragen am besten per Email (info@knettenbrech-entsorgung.de) einzureichen, da sie dann besser abgearbeitete werden könnten. Außerdem gebe es auf der Homepage ein Formular zum Ausfüllen.

Gelbe Tonne

Pasqual und Michael Wack von Knettenbrech + Gurdulic, Rainer-Hans Vollmöller und Jürgen Ackermann beim Gespräch am Dienstagmorgen. Ebenfalls mit dabei, aber nicht im Bild Dr. Hansjörg Fuchs und Dieter Boß.

Seit 1992 über die vielen Jahre Chaos entstanden

Die neuen Tonnen sind mit einem Chip ausgestattet und somit leicht zuzuordnen. Weil das System schon seit 1992 laufe und es einige Betreiberwechsel gegeben habe, sei über die Jahre ein Wildwuchs entstanden. Teilweise habe man staunen müssen, wo die Tonnen überall hergekommen seien. Beispielsweise bei Umzügen aus anderen Teilen der Bundesrepublik hätten Bürger ihre Tonnen einfach mitgebracht. Das habe auch dafür gesorgt, dass einige Kapazitäten gehabt hätten, die ihnen gar nicht zugestanden haben.

Jetzt werde erstmals richtig aufgeräumt, so Dr. Fuchs. Wenn Bürger einen Mehrbedarf anmelden, „werden wir auch entsprechend ausliefern“, so Wack. Allerdings dürfe man das in manchen Fällen gar nicht. Denn man müsse sich an die rechtlichen Vorgaben halten. In Zukunft dürfte es durch den Chip in der Tonne so schnell nicht wieder zu „Wildwuchs“ kommen. Aber der Standort der einzelnen Tonne soll und kann gar nicht bei jeder einzelnen Leerung geprüft werden. Dies geschehe wenn überhaupt stichprobenartig.

Dauerthema Fehlwürfe in Gelbe Tonne

„Ein nicht unerheblicher Teil landet in den Tonnen, der darin nichts zu suchen hat“, so Dr. Fuchs. Das sei seit vielen Jahren ein bekanntes Problem. Auf Nachfrage berichtete Dr. Fuchs, dass es vor einigen Jahren eine Schätzung gegeben habe, die auf bis zu 60 Prozent Fehlwürfe in die Gelben Tonnen betragen hat. Wack sagte dazu, dass es in reinen Tonnengebieten wie dem Vogelsbergkreis mittlerweile 30 bis 40 Prozent seien. „Seit dem die Leute eine große Restmülltonne haben, sind die Fehlwürfe weniger geworden. Auch beim Papier ist die Fehlwurfquote deutlich gesunken“, ergänzte Vollmöller.

Daher machten alle Anwesenden noch einmal deutlich: Sogenannte Leichtverpackungen (LVP) werden in der Gelben Tonne gesammelt. In die Tonne gehören Verpackungen aus Kunst- und Verbundstoffen oder Metall, aber kein Glas und Papier. Außerdem gehörten sogenannte Transport- und Umverpackungen, die insbesondere bei Gewerbebetrieben anfallen, nicht in die Gelbe Tonne.

Des Weiteren wurde hervorgehoben, dass es lediglich eine Festlegung mit dem öffentlichen System gebe. Demnach werden die Gelbe Tonnen anstelle von Gelben Säcken ausgeben. Daher sei im Kreis keine Sacksammlung eingerichtet und Säcke würden nur in absoluten Ausnahmefällen mitgenommen.

Eckdaten zur neuen Gelben Tonne im Überblick
– Mit der letzten Leerung im Jahr 2016 werden die alten Tonnen von Veolia mitgenommen

– Ab 1. Januar übernimmt die Firma Knettenbrech + Gurdulic die Entsorgung.

– Knettenbrech + Gurdulic ist für das Bereitstellen zuständig, nicht aber für die Vorgaben nach Art und Anzahl.

– In der Regel eine Tonne pro Grundstück

– Ab 360 Liter Restabfallvolumen gibt es mehr als eine Tonne

– Mit Nachweis über höheren Bedarf, können weitere Tonnen gestellt werden.

– Ausschließlich sogenannte Leichtverpackungen (LVP) gehören in die Gelbe Tonne.

– Mitnahme von Gelben Säcken nur in absoluten Ausnahmefällen

– Seit dem Jahr 1992 sind ZAV, Städte und Gemeinde nicht mehr für die „Gelbe Tonne“ zuständig.

 

 

 

3 Gedanken zu “Austausch der Gelben Tonnen nahezu abgeschlossen

  1. Wie konnten die Verantwortlichen des ZAV und Landkreises es nur zulassen, dass ein ortsfremder Entsorger beauftragt wird. Jetzt haben wir Bürger den Ärger.

    Am besten ich maile an Herrn Dr. Fuchs statt an Knettenbrech

  2. wenn es mal so wäre….seit tagen versuch ich bei der firma jemand zuerreichen….aber dauer besetzt…..

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