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Das "Ehrlich&Laut"-Festival zieht um vom Acker in die Hessenhalle AlsfeldAuch in der Hessenhalle drei Tage volles Programm

ALSFELD (aep). Jetzt ist amtlich, was gerüchteweise bereits durch die Stadt geistert: Das „Ehrlich&Laut“-Festival findet nicht wie geplant zwischen Eifa und Eudorf statt, sondern ist kurzfristig in und an die Hessenhalle umgezogen. Aber auch dort soll es vom 20. bis 22. August mit 22 hochkarätigen Bands ordentlich krachen. Die Gründe für den Umzug liegen im organisatorischen Bereich in Sachen Gelände, erklärt der Geschäftsführer Markus Kirchheim.

Monatelang planten die Veranstalter für das Gelände am Alsfelder Stadtrand – so wie sie es auch schon bei früheren Festivals taten. Immerhin: Das diesjährige „E&L“ wird bereits das neunte, und die ehedem kleine Rockmusikveranstaltung ist längst auf Festival-Niveau mit bundesweiter Ausstrahlung gewachsen. Da waren Wochenenden mit 5000-7000 Besuchern dabei. Kein Wunder, das sich auch andere Städte bereits dafür interessierten.

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Einer der absoluten Topacts bei Ehrlich und Laut: Edguy am Donnerstag.

In diesem Jahr aber „sind uns unter anderem die Kosten weggelaufen“ und eine „Lösung unter freiem Himmel ist aus vielerleih Sicht (Sicherheit, Organisation, etc) leider nicht möglich, jetzt mussten wir im Sinne des Festivals und der Besucher die Reißleine ziehen.“ , erklärt Markus Kirchheim. „Zum einen werden die Anforderungen an ein Open-Air Gelände immer höher und zum anderen ist alles deutlich teurer geworden! Auch die immer unbeständigere Wetterlage und Bilder aus Wacken & Co. machen eine solide Planung immer schwerer.“ Die Miete der Acker- und Wiesenfläche vervielfachte sich gegenüber früheren Geflogenheiten, die Bühne sollte fast doppelt so viel kosten wie in früheren Jahren, ähnlich wie auch der Bauzaun, der die zehn Hektar Festivalfläche umschließen sollte – zumal der nach behördlichen Auflagen auch immer länger werden sollte. Irgendwann mussten die Veranstalter einsehen, dass der ursprüngliche Plan nicht mehr zu realisieren war. „Für den Fall griffen wir zu Plan B.“ Der Umzug in die Hessenhalle war eigentlich sogar eher Plan C, denn zwischendurch kam noch die Idee auf, mit dem ganzen Festival nach Steinau umzuziehen. „Der Bürgermeister dort wollte uns unbedingt!“ Doch es sollte in Alsfeld bleiben und zieht nun an eine bewährte Stätte um. „Der Umzug war notwendig, um das Festival überhaupt  veranstalten zu können“, stellt Markus Kirchheim abschließend fest.

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Hardcore am Freitag: Eskimo Callboy.

An der Qualität der Musik hat sich nichts verändert, erklärt der Geschäftsführer. Aus Rücksicht auf die Firmen dort sei das Programm ein wenig gestrafft worden und startet später am Tag, aber die großen Topacts sind in jedem Fall geblieben. Konkret heißt das: Ein paar kleinere Gruppen wurden gestrichen. Und das Programm wurde so umgebaut, dass die Tage thematisch besser einzuordnen sind. So lohnen sich die Tagesbesuche für Fans aus der Region noch mehr. Die Bühne steht dann in der Hessenhalle, und die großen Parkplätze drum herum werden zu Campingflächen.

Der Donnerstag zum Beispiel, der Auftakt, ist ein klassischer Metalday mit einem wahrlich hochkarätigen Headliner unter den fünf Gruppen dieses Tages: „Edguy“. 30 Euro kostet das Tagesticket. „Wer sonst Edguy besucht, bezahlt dafür alleine schon 37 Euro“, betont Markus Kirchheim.

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Weithin bekannt: Saltatio Mortis. Foto: ann_buster

Der Freitag könnte das breiteste Publikum finden: Da ist Mittelalter- und Folkrock angesagt mit so Top-Bands wie Subway to Sally oder Fiddlers Green – wahrlich bekannte Namen unter den sieben Gruppen dieses Tages. „Saltatio Mortes“ oder „The Mahones“ sind aber auch Bands, die in der Folkrock-Szene guten Klang haben.

Haupttag ist der Samstag mit nicht weniger als zehn Gruppen aus dem Bereich Punk- und Oi-Musik, dem klassischen Genre von „Ehrlich&Laut“ – und mit dem Musikverein Leusel. Was wie ein Witz hinter dem Festivalzaun klingt, ist inzwischen beliebte Tradition bei den Punks geworden: Die vielseitigen Blasmusiker aus Leusel eröffnen zum „Frühschoppen“ – ab 13.15 Uhr – mit einem einstündigen Konzert den Tag, den die „Krawallbrüder“ irgendwann in  der Nacht beschließen werden.

„Es ist für die Besucher im Prinzip alles gleich geblieben, nur eben drinnen“, fasst Markus Kirchheim zusammen. Das vollständige Programm und zahlreiche weitere Informationen  können Interessierte auf der Website von „Ehrlich&Laut“ nachlesen.

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