Gesellschaft0

Die neue Dreifeldturnhalle bekommt jetzt ihr DachPräzisionsarbeit mit tonnenschwerem Holz

LAUTERBACH (aep). Als der Polier Michael Schalla ins Mikro spricht – „Du hast es an der Leine. Heb an!“ – da wird es spannend in Lauterbach im Rohbau an der Lauterstraße: Eine Tonne Holz, 28 Meter lang, steigen drei Meter an, um dann zentimetergenau Platz im Gerüst zu finden: als ein Bauteil für das künftige Dach der neuen Turnhalle für die Alexander-von-Humboldt- und die Vogelsberschule. Eine gewaltige Konstruktion, die großen Aufwand erfordert – wie das gesamte Projekt.

Wenn am Mittwochabend  die großen Dachbinder über dem Mauerrohbau thronen, dann wird in Lauterbach der Baufortschritt weithin sichtbar, den die so lange geplante Dreifeldsporthalle des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums seit dem ersten Spatenstich im vergangenen Sommer genommen hat. Die 2000 Quadratmeter Grundfläche der mehr als vier Millionen Euro teuren Halle bekommen ein Dach, das von 24 Holzbindern getragen wird. 1700 Schüler vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium und von der Vogelsbergschule sollen darunter ab dem Herbst Sport betreiben können.

OL-TurnhalleVorarbeit-0402-web

Mit vielen Nägeln: die Holzverbinder werden am Boden vorbereitet.

So groß das Projekt, so groß auch die Bestandteile: nämlich jene, auf denen das 45 Meter lange Dach ruhen wird: jedes bis zu 3,5 Meter hoch 28 Meter lang, fast eine Tonne schwer.  Am Dienstag kamen die Teile auf zwei Schwertransportern, und damit die überlangen Lkw überhaupt bis zur Baustelle vorfahren konnten, musste die eher beengte Lauterstraße schon am Abend vorher gesperrt werden. Vom Laster per Kran in die Baustelle, abgelegt und vorbereitet, und dann kamen die Binder in spezielle Gerüste, um mit so genannten „Windverbänden“ zu den tragenden Kästen zusammengesetzt zu werden.

Das erfordert präzise Arbeit mit sperrigen Teilen, erklärt der Zimmermeister und Bauleiter Karlfried Krey auf der Baustelle: Einmal abgelegt, ist die Lage der schweren Holzteile nur noch schwer korrigierbar, dass sie auch passgenau zusammengefügt werden können. „Das Problem ist“, sagt Krey, „der Kranführer sieht nichts.“ Stimmt: Der fahrbare Kran, der die Binder hebt, steht nämlich außerhalb des Turnhallenrohbaus.

Deshalb muss der Polier Michael Schalla von der ausführenden Zimmerei Schmidt Holzbau über das Funkgerät möglichst präzise Anweisungen geben – und bei der Ablage eines jeden Bauteils auch mit der Schulter kräftig schieben, dass es richtig liegt.

Ob das alles geklappt hat, zeigt sich am Mittwoch: Dann hebt derselbe Kran die acht fertigen, jeweils 4,5 Tonnen schweren Kästen in die Höhe, damit sie auf die Mauern gesetzt werden können.

OL-TurnhallePolier-0402-web

Auch Polier Michael Schalla stemmt kräftig mit, damit das Holzteil präzise die richtige Lage erhält – während er den Kranführer per Funk anweist.

 

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren