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Ulrich Künz: „Pflegegrad 1 ist wichtige Unterstützung für Betroffene“Kirtorfer Förderverein warnt vor Abschaffung des Pflegegrades 1

KIRTORF (ol). Der Förderverein Soziale Dienste Kirtorf-Antrifttal spricht sich entschieden gegen Überlegungen aus, den Pflegegrad 1 abzuschaffen. Vorsitzender Ulrich Künz warnt, eine solche Reform würde Pflegebedürftige und Angehörige stark verunsichern. Der Verein appelliert an die Abgeordneten des Wahlkreises, sich für den Erhalt der bisherigen Regelung einzusetzen.

Der Förderverein Soziale Dienste Kirtorf der Sozialstation Kirtorf-Antrifttal hält nichts von den Überlegungen, den Pflegegrad 1 in der derzeitigen Pflegeversicherung abzuschaffen, heißt es in der Pressemitteilung des Vereins.

Die Diskussion darüber verunsichere viele Pflegebedürftige und deren Angehörige, erklärte der Vorsitzende Ulrich Künz. Der Pflegegrad 1 ermögliche eine wertvolle Unterstützung im Alltag und trage entscheidend dazu bei, dass Betroffene in ihrer vertrauten Umgebung in Kirtorf und Antrifttal leben könnten.

„Die Vorschläge zur Reform der Sozialsysteme, wie etwa die Abschaffung des Pflegegrades 1, zeugen von einer gewissen Ignoranz gegenüber den Realitäten in unserem Land“, so Künz. „Ich erwarte von der Bundesregierung eine seriöse Weiterentwicklung der sozialen Pflegeversicherung und keinen Schnellschuss zulasten von hunderttausenden Pflegebedürftigen in Deutschland.“ Pflege müsse bezahlbar bleiben – auch für sozial schwächere Menschen – und dürfe gleichzeitig die junge Generation nicht übermäßig belasten, betonte Künz weiter.

Der Pflegegrad 1 betrifft insbesondere Menschen mit Wirbelsäulen- oder Gelenkerkrankungen. Nach den gesetzlichen Regelungen haben Pflegebedürftige dieses Grades unter anderem Anspruch auf eine Pflegeberatung, die frühzeitig auf ihre individuelle Situation eingeht. Außerdem können sie finanzielle Zuschüsse zur Anpassung ihres Wohnumfeldes erhalten, etwa für den Einbau einer barrierefreien Dusche.

Der Förderverein appelliert daher eindringlich an die Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Gießen/Alsfeld, Bouffier und Döring (CDU und SPD), sich für den Erhalt des Pflegegrades 1 einzusetzen und die bewährten Regelungen in der Pflegeversicherung beizubehalten.

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