Beim Wandern wurde der „lange Weg“ lebendigCaritaszentrum im Vogelsberg feierte 75-jähriges Jubiläum mit Touren rund um Herbstein
HERBSTEIN (ol). Mit sechs thematischen Wanderungen rund um Herbstein hat das Caritaszentrum im Vogelsbergkreis sein 75-jähriges Jubiläum gefeiert. Unter dem Motto „Ein langer Weg“ gingen 25 Teilnehmende auf Strecken zwischen vier und zwölf Kilometern – begleitet von Natur, Austausch und spirituellen Impulsen. Bei der Abschlussfeier im Haus des Gastes erinnerten Caritasdirektor Ulrich Dorweiler und Bereichsleiterin Renate Loth an die bewegte Geschichte der Caritas im Vogelsberg und würdigten das Engagement von Haupt- und Ehrenamtlichen.
Den „langen Weg“ der Caritas im Vogelsberg erwanderten am Samstag 25 Menschen. Unter dem Motto „75 Jahre Caritas – ein langer Weg“ feierte das Caritaszentrum im Vogelsberg sein Bestehen mit sechs Wanderungen durch Herbstein und Umgebung, so heißt es in der Pressemitteilung des Verbandes.
Regenschirme wurden an diesem Tag nur als Dankeschön eingesetzt. Bei strahlendem Sonnenschein leiteten Juliane Reus, Andreas Fölsing, Lydia Apel-Moritz, Astrid Staubach, Silvia Schlitzer-Narz, Gerhard und Margarethe Ruhl sechs Routen zwischen zwölf und vier Kilometern Länge. Start war jeweils am Thermalbad. Am Schluss trafen sich alle Gruppen und weitere Gäste im Haus des Gastes. Unterwegs gab es neben schönen Wegen durch den Vogelsberg mit Vogelgesang, Biotopen, Libellen, Fröschen und vielen anderen Erlebnissen auch spirituelle Impulse. Caritasdirektor Ulrich Dorweiler, Caritasverband Gießen, und Renate Loth, Bereichsleiterin des Caritaszentrums, überreichten den Wanderführerinnen und Wanderführern jeweils einen roten Caritas-Schirm als Dankeschön, ebenso dem Leitungsteam der katholischen Kindertagesstätte St. Martin für die organisatorische Unterstützung.
Foto: Caritasverband Gießen
Die Wahl des Ortes war kein Zufall, wie Renate Loth bei der abschließenden Feier im Haus des Gastes erläuterte. Zwar befinde das heutige Beratungszentrum in Alsfeld, in der Geschichte der Vogelsberger Außenstelle des Caritasverbandes Gießen e.V. spielte Herbstein aber auch eine große Rolle. Das Haus St. Vinzenz wurde in den 50er Jahren gegründet und hatte danach viele wechselnde Aufgaben: So wurden dort zunächst Ferienfreizeiten für Kinder angeboten, später für alte Menschen, und danach wurde es Übergangswohnheim für Aus- und Übersiedler. Die damalige Leiterin Erika Pachten zählte zu den Gästen der Jubiläumsfeier. 2006 wurde das Haus „schweren Herzens“ verkauft, berichtete Ulrich Dorweiler.
Doch bis heute ist die Caritas im Vogelsberg aktiv. Im Caritaszentrum in Alsfeld bietet sie Allgemeine Lebensberatung, Beratung für Frauen in Schwangerschaft und Notsituationen, Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte, den Jugendmigrationsdienst, Erziehungsberatung, Ehe-, Familien- und Lebensberatung sowie den Fachdienst Gemeindecaritas/Ehrenamt an. Wie schon in der Anfangszeit spielt auch heute das Engagement von Ehrenamtlichen in mehreren Projekten eine enorme Rolle für die Angebote vor Ort.
Für den „langen Weg“, den die Caritas im Vogelsberg in den 75 Jahren gegangen ist, gelte das Sprichwort: „Wenn du schnell gehen willst, gehe allein. Doch wenn du weit kommen willst, gehe gemeinsam mit anderen”, sagte Caritasdirektor Dorweiler. Die vielfältigen Angebote des Verbandes im Vogelsberg seien all die Jahre nur möglich gewesen, weil viele Haupt- und Ehrenamtliche sehr engagiert dazu ihren Beitrag geleistet hätten. Immer wieder habe man den Weg neu ausgerichtet und die Angebote den veränderten Notlagen der Menschen in der Region angepasst. Dorweiler dankte allen „Staffelträgerinnen und Staffelträgern“ für ihr Engagement im Verband und für die Menschen in Not. Dies mache zuversichtlich, dass der „lange Weg“ auch zukünftig fortgesetzt werde.
Auch Landrat Jens Mischak (Vogelsbergkreis) und die Herbsteiner Bürgermeisterin Astrid Staubach gratulierten der Caritas zu ihrem Jubiläum. Mischak dankte der Caritas dafür, dass sie zusammen mit anderen Trägern soziale Beratung in der Region anbiete und bot auch für die Zukunft weiterhin eine unbürokratische Unterstützung durch den Landkreis an.
Foto: Caritasverband Gießen
Unter den Gästen waren neben Caritas-Mitarbeitenden aus Gießen auch Kolleginnen der Diakonie. Bei Kaffee, Kuchen, Würstchen vom Grill und Livemusik konnten die Wanderinnen und Wanderer sich nach den Touren stärken und sich über die Angebote des Caritaszentrums informieren. Dorweiler und Loth dankten Karina Weitzel, Beraterin im Caritaszentrum, die die Vorbereitung der Wanderungen maßgeblich übernommen hatte.
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