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Stellungnahme zum "Letter of Intent" zwischen Telekom und Stadt AlsfeldALA kritisiert „Breitband-Dilemma“ in Alsfeld

ALSFELD (ol). Mehrfach in letzter Zeit hat Bürgermeister Stephan Paule seine Skepsis gegenüber den beiden in Alsfeld agierenden Netzwerkfirmen zum Ausdruck gebracht – und ob sie den angekündigten Glasfaseranschluss für die Alsfelder auch hinbekommen. Dabei, so kritisiert es die ALA, habe die Telekom in der Vergangenheit zum Breitband-Dilemma beigetragen.

Weiter heißt es in der Pressemitteilung der Alternativen Liste Alsfeld (ALA), Bürgermeister Stephan Paule habe nun öffentlichkeitswirksam einen sogenannten „Letter of Intent“ – also die schriftliche Absichtserklärung mit der Telekomtochter Glasfaser-Plus in Szene gesetzt und erweckt den Eindruck, da sei für ihn nun ein vertrauenswürdiges Unternehmen gefunden, das für alle Alsfelder schnelles Glasfaser-Internet möglich machen wird.

Nächster Schritt in Richtung Glasfaser-Ausbau getan

Bei dieser Absichtserklärung versichern sich die Partner bestimmter Maßnahmen. Welche das für die Stadt gegenüber Glasfaser-Plus sein solle, das verrate Paule, so kritisiert ALA-Fraktionschef Michael Riese, aber nicht.

Bisher sei die Telekom auf dem Lande beim Glasfaserausbau zumeist erst dann in Erscheinung getreten, wenn andere Unternehmen sich anschicken, das zu machen. Auch habe die Telekom mit ihrer Netzstrategie einen gehörigen Anteil am „Breitband-Dilemma“ – nicht nur in Alsfeld.

Die Telekom setzte bisher auf die sogenannte Vectoring-Technik. Das heißt, bis zu Verteilerkasten legt man schnelles, modernes Glasfaserkabel, vom Verteilkasten bis zum Haus werde die Datenrate auf kupferbasierten DSL-Leitungen erhöht. Im Haus selber würden die bisherigen Telefondrähte genutzt.

Viel Zeit vergeudet

Von Experten wurde schon sehr früh kritisiert, dass die Telekom damit in eine technische Sackgasse führe. Angeboten werden Bandbreiten zwischen 50 Megabit, über 100 Megabit und zum Teil auch 250 Megabit. Die Übertragungsraten der Vectoring-Technik seien nicht nur technisch am Limit. Sie würden beispielsweise auch durch alte Kupferverkabelung im Haus weiter limitiert.

„Die Telekom hat mit ihrer Netzstrategie viel Zeit in der flächendeckenden Breitbandversorgung vergeudet“, heißt es in der ALA-Stellungnahme. Ein ganz großer Fehler sei aber in der Bundespolitik der vergangenen Jahrzehnte zu suchen, so die ALA. Während es in Deutschland einen Rechtsanspruch auf einen Telefonanschluss gibt, hat man diesen nicht auf den Internetanschluss ausgeweitet. Mit einem solchen Anspruch hätte man seitens der Bundesregierung die Telekom beauftragen können, flächendeckend im Land Glasfaser zu verlegen.

Stattdessen frönten CDU, SPD und FDP dem privaten Wettbewerb, mit der Folge, dass Deutschland ziemlichen Aufholbedarf mit der tatsächlichen Breitbandversorgung seiner Bevölkerung habe.

2 Gedanken zu “ALA kritisiert „Breitband-Dilemma“ in Alsfeld

  1. Gaaaaanz genau.

    In den sozialistischen Staaten in Russland, China und Nordkorea leben sie in Wohlstand und Saus und Braus und wissen gar nicht was sie mit dem Gigabit-Internet alles machen sollen.

    Wie kann man nur jeden Tag die Luke aufmachen und so viel schlechte Luft ablassen…

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  2. Das die Fehler vor 20 Jahren gemacht wurden ist doch allen bewust , die Poltik hat wie so oft versagt schuld ist der Liberalismus.Viele Köche verderben den Brei.Herr Paule hat recht wenn er sich für die Telekom einsetzt.

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