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Sozialraumorientierung bewährt sich als krisenfestes KonzeptJugendhilfe in Corona-Zeiten

VOGELSBERG (ol). „Es ist schön, Sie alle gesund zu sehen – wenn auch nur auf dem Bildschirm.“ Mit diesen Worten begrüßte der Erste Kreisbeigeordnete und Jugenddezernent Dr. Jens Mischak im Rahmen der wöchentlichen Videokonferenz die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft von Jugendamt und freien Jugendhilfeträgern im Vogelsbergkreis – kurz AG 78. Im Rahmen der Videokonferenz teilte Jugenddezernent Dr. Mischak mit, dass nach wie vor kein erhöhtes Aufkommen eingehender Meldungen über Kindeswohlgefährdungen zu verzeichnen sei.

In der Pressemitteilung des Kreises heißt es, der Vorsitzende der AG78, Harry Bernardis von den Vogelsberger Lebensräumen, unterstrich zu Beginn, dass sich die gemeinsame Haltung einer gelebten Kooperation in der sozialräumlichen Jugendhilfe gerade in diesen außergewöhnlichen Tagen bewährt. „Durch den flexiblen und kreativen Umgang mit persönlichen, sozialen und infrastrukturellen Ressourcen gelingt es uns offensichtlich gut, aufkommende Konflikte konstruktiv und ausgerichtet am aktuellen Bedarf der Familien zu bearbeiten, wenn nicht gar ganz abzuwenden – dazu tragen Sie alle bei“, so Bernardis.

Gemeint sind die innerhalb der Arbeitsgemeinschaft unter anderem vertretenen Erziehungshilfeträger Familien- und Jugendhilfezentrum Schotten, Jugendhilfe Feldatal, Haus am Kirschberg Lauterbach, Menschenskinder Schotten, Oikos Familienhaus Alsfeld, Kinderhaus Panama Liederbach, Schottener Soziale Dienste, Haus Wildgänse Renzendorf, Beratungszentrum Vogelsberg Alsfeld, DRK Lauterbach sowie die zuständigen Vertreter des Jugendamtes.

Der Vogelsbergkreis verfolgt seit einigen Jahren mit seinem Sozialraumkonzept vorrangig eine wohnortnahe stationäre Unterbringung mit fließenden Übergängen zu tagesstrukturierenden und ambulanten Maßnahmen innerhalb der inzwischen sechs Einrichtungen „Hilfen unter einem Dach“. „Dadurch sind wir immer sehr nah an den gesamten Familien und können – soweit verantwortbar – derzeit Kinder vermehrt auch zu Hause schlafen lassen und das Gebot der größtmöglichen Kontaktminimierung zur Ansteckungsvermeidung gut umsetzen“, so der stellvertretende Jugendamtsleiter Helmut Benner. Die Einrichtungen halten selbstverständlich weiterhin intensiven Betreuungskontakt. Möglichen aufkommenden Konflikten innerhalb von Familien kann so frühzeitig begegnet werden.

Vor Rückkehr aus dem Haushalt der Eltern in die Wohngruppe tragen die mit dem Gesundheitsamt getroffenen Absprachen, wie zum Beispiel die obligatorische Testung auf Corona-Viren, wesentlich dazu bei, das Ansteckungsrisiko unter den Kindern zu verringern. Der Corona-Pandemie wird in den Einrichtungen mit einem solidarischen Miteinander und den damit verbundenen klugen und kreativen Lösungen begegnet. „Gemeinsam schaffen wir das“, so die Grundstimmung der AG 78.

Die AG78 weist abschließend noch einmal auf das kreisweite Netzwerk Erziehungsberatung hin. Dort werden kostenfreie Beratungen für alle Kinder, Jugendlichen und deren Eltern aus dem Vogelsbergkreis angeboten. Weitere Informationen sind unter www.vogelsbergkreis.de > Ämter > Jugendamt > Erziehungsberatung einsehbar.

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