Vogelsbergkreis belegt bei Ehrenamts-Cards hessenweit den letzten AngebotsplatzZu wenig Angebote für Ehrenamts-Cards im Kreis
WIESBADEN|LAUTERBACH (pw). Der Einsatz für die Gesellschaft wird in Hessen mit sogenannten Ehrenamts-Cards gewürdigt, diese wurden zu Beginn des Jahres 2006 auf Initiative der Landesregierung eingeführt. Seitdem werden Bürger mit einer Vergünstigungen bringenden Karte bedacht, die sich durchschnittlich fünf Stunden pro Woche freiwillig und ehrenamtlich engagieren. In den Hessischen Landkreisen und den Vogelsberger Gemeinden wird diese auf drei Jahre begrenzte Würdigung jedoch sehr unterschiedlich eingesetzt.
Derzeit sind hessenweit 18.099 gültige Ehrenamts-Cards im Umlauf, im Vogelsbergkreis sind es nach 13 neuen Verleihungen in diesem Jahr gerade einmal 95 Karten. Zum Vergleich: Im Landkreis Gießen sind es 486 Karten. Mit 22 Karten wurden in der Stadt Alsfeld die meisten Ehrenamtlichen im Vogelsbergkreis gewürdigt, danach folgten die Stadt Lauterbach mit 18 Karten und die Stadt Homberg mit neun Karten.
Das Schlusslicht bildet die Stadt Ulrichstein mit keiner verliehenen Ehrenamts-Card. Die häufigsten Bereiche des Engagements der Ehrenamtlichen fasste der Vogelsbergkreis mit Mehrfachnennungen in 66 Karten für Soziales, 16 für Sport, 15 für Katastrophenschutz und 11 für Gesundheit zusammen.
Acht Städte und Gemeinden ohne Angebote
Im Angebot der 30 kreisweiten Vergünstigungen teilen sich die Stadt Alsfeld und die Stadt Kirtorf den ersten Platz. Gleich fünf Angebote werden in beiden Stadtgebieten angeboten, so gibt es beispielsweise im Alsfelder Erlenbad ermäßigten Eintritt oder in den Kirtorfer Gemeinschaftshäusern eine Ermäßigung auf die Benutzungsgebühr. Im Gegenteil dazu stehen die Städte Grebenau und Romrod sowie die Gemeinden Antrifttal, Freiensteinau, Gemünden, Lautertal, Mücke und Schwalmtal. Sie bieten für die Inhaber der Ehrenamts-Card kein einziges Angebot an.
Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule (CDU) zeigte sich stolz, dass man Angebote für Träger der Ehrenamtscard vorhalten kann. „Als Mittelzentrum können wir naturgemäß etwas mehr Angebote als Nachbargemeinden bieten“, sagte Paule. Aus seiner Sicht kann man das Ehrenamt nicht mit Geld aufwiegen, jedoch könne man mit den Vergünstigungen eine kleine Anerkennung anbieten. „Wir bemühen uns stets, Ehrenamtliche zu finden, die wir auszeichnen können“, machte er dahingehend deutlich.
Vogelsberg liegt unter dem Durchschnitt
Aus Sicht des Vogelsbergkreises ist es keine Farce, wenn Städte und Gemeinden selbst kein Angebot schaffen, aber trotzdem Karten ausgeben. „Gemeinden haben nur begrenzte Möglichkeiten, selbst Angebote zu schaffen“, so der Landkreis auf Anfrage. Nicht überall seien Schwimmbäder und Museen vorhanden, sodass vorwiegend private Anbieter für die Schaffung eines Angebots gefragt seien.
Wie der Vogelsbergkreis auf Anfrage weiter informierte, wurde das kreisweite Angebot in diesem Jahr um eine Vergünstigung erweitert. Der Vogelsbergkreis selbst bietet den Inhabern der Ehrenamts-Card eine Ermäßigung auf die Kurse der Volkshochschule an. Im landesweiten Vergleich belegt der Vogelsbergkreis bei dem Angebot der Vergünstigungen den letzten Platz. Statt durchschnittlich 74 Angeboten gibt es im Vogelsbergkreis nur 30 Angebote, hessischer Spitzenreiter mit 218 Angeboten ist der Main-Kinzig-Kreis.
Im Vogelsbergkreis kann die Ehrenamts-Card über ein Formular der Kreisverwaltung beantragt werden. Die nötigen Infos und das Formular finden sich unter: https://www.vogelsbergkreis.de/Ehrenamts-Card.478.0.html
Ausgegebene Karten nach Orten im Verhältnis zum Angebot
Ort | E-Karten | Angebote |
Alsfeld | 22 | 5 |
Antrifttal | 3 | 0 |
Feldatal | 1 | 2 |
Freiensteinau | 1 | 0 |
Gemünden | 1 | 0 |
Grebenau | 1 | 0 |
Grebenhain | 2 | 2 |
Herbstein | 4 | 1 |
Homberg | 9 | 2 |
Kirtorf | 3 | 5 |
Lauterbach | 18 | 3 |
Lautertal | 1 | 0 |
Mücke | 6 | 0 |
Romrod | 3 | 0 |
Schlitz | 4 | 2 |
Schotten | 6 | 4 |
Schwalmtal | 2 | 0 |
Ulrichstein | 0 | 2 |
Wartenberg | 8 | 1 |
Vergleich der Landkreise zum Angebot der Vergünstigungen (kreisfreie Städte zugeordnet)
Landkreis | Angebote |
Bergstraße | 49 |
Darmstadt-Dieburg | 65 |
Frankfurt a.M. | 102 |
Fulda | 68 |
Gießen | 73 |
Groß-Gerau | 76 |
Hersfeld-Rotenburg | 46 |
Hochtaunuskreis | 61 |
Kassel | 74 |
Lahn-Dill-Kreis | 44 |
Limburg-Weilburg | 37 |
Main-Kinzig-Kreis | 218 |
Main-Taunus-Kreis | 45 |
Marburg-Biedenkopf | 130 |
Odenwaldkreis | 102 |
Offenbach am Main | 98 |
Rheingau-Taunus-Kreis | 47 |
Schwalm-Eder-Kreis | 85 |
Vogelsbergkreis | 30 |
Waldeck-Frankenberg | 95 |
Werra-Meißner-Kreis | 45 |
Wetteraukreis | 61 |
Wiesbaden | 54 |
Summe | 1705 |
Durchschnitt | 74 |
@ Umgehung
Wie hieß noch der schöne Spruch? Für die einen zählt nur das Erreichte, für „Manni“ und seine Gefolgschaft reicht schon das Erzählte. Wie lange noch?
lasst Euch nicht als Lückenbüßer missbrauen, sondern endlich die in der Lücke büßen, die von Eurer Arbeit profitieren wollen!
Es ist immer dasselbe klägliche Erscheinungsbild: Egal, um welchen Bereich der Freiwilligenarbeit es geht: Im Vogelsbergkreis gibt es keine oder nur geringe Aktivitäten. Freiwilligenzentren? Gerade mal zwei in Alsfeld und Ulrichstein.
Lokale Allianzen „Demenzfreundliche Gemeinde“ (https://www.allianz-fuer-demenz.de/startseite.html): Null. Vergünstigungen für Inhaber der Ehrenamtscard? Schlusslicht unter allen hessischen Landkreisen. Zahl der in Umlauf befindlichen Ehrenamtscards: 95 (Landkreis Gießen 486 Karten), davon die Hälfte in den drei Mittelzentren Alsfeld, Lauterbach und Homberg.
Es ist eben einfach nicht wahr, dass das Ehrenamt im Vogelsbergkreis besonders gewürdigt werde. Man braucht die Ehrenamtlichen nur für selbstsüchtige Zwecke von Politik und Kreisverwaltung. Da werden irgendwelche Auftritte in der Sparkassen-Aula inszeniert, damit die hohen Herrschaften mit aufs Foto kommen. Die „guten Beispiele im Ehrenamt“ sind oft nur kurzlebig und überleben den Zeitpunkt ihrer öffentlichen Belobigung mangels nachhaltiger Unterstützung nur kurze Zeit. Wo ist denn z.B. die hoch gelobte Pflegebegleiter-Initiative zur Unterstützung pflegender Angehöriger geblieben?
Bei der Frage nach dem Widerspruch zwischen der Ausgabe von Ehrenamtscards und fehlenden Vergünstigungen für die Karteninhaber auf lokaler Ebene stellt sich der VB nach meinem Eindruck absichtlich dumm. Gemeinden haben wesentlich mehr Möglichkeiten, selbst Angebote für Karteninhaber zu schaffen, als hier behauptet wird. Dass nicht überall Schwimmbäder und Museen vorhanden seien, so dass die Schaffung von Angeboten dem Engagement privater Anbieter überlassen werden müsse, zeugt nur von der bodenlosen Fantasielosigkeit der Verantwortlichen. Wieso ist das Thema Schaffung von Angeboten zwecks Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit nicht im Aufgabenfeld Ehrenamtliches Engagement des Familienbündnisses seit zehn Jahren in Bearbeitung? Was hätte man da im Kooperation mit der Wirtschaft nicht alles auf die Beine stellen können, und zwar kreisweit!
„Ehrenamtlich tätige Menschen bereichern das soziale Miteinander und sind unerlässlich für unsere Gesellschaft! Im Sinne dieser Aussagen versucht der Vogelsbergkreis mit den unter ‚Ehrenamt‘ gelisteten Aktivitäten einen Beitrag zur Anerkennung und Förderung ehrenamtlichen Engagements zu leisten.“
Ja, ja, ja – blablabla! Und wenn er nicht gestorben ist, versucht er es noch heute.
Tja nur Schönreden und sich von der Kreispropag…ähm Pressestelle selbstbeweihräuchern lassen hält nur so lange bis Zahlen und Fakten auf den Tisch kommen. Anstatt Görig in der Bäckerei und Görig im Krankenhaus und ein Tag hier und da sollte es mal heißen „Manni schaff mal was“.
Da kann er und sein Adoptivsohn Mischak noch so viel von Standortimage quatschen, so eine Meldung mit Fakten macht ein Jahr Imagegeschwätz mit einem Schlag zu nichte.
Fazit: Erst was tun, Ergebnisse erzielen und dann erzählen, nicht umgedreht.
Setzen, 6