
Adventskonzert Alsfelder Schulen im Haus StephanusMusik, Tanz und Gebärden bauen Brücken zwischen Generationen
ALSFELD (ol). Schülerinnen und Schüler mehrerer Alsfelder Schulen gestalteten ein gemeinsames Adventskonzert im Haus Stephanus. Mit Tanz, Gesang und Gebärden schufen sie einen Vormittag voller Begegnung und Gemeinschaft. Das generationsübergreifende Miteinander stand dabei ebenso im Mittelpunkt wie das gemeinsame Erleben der Adventszeit.
Schülerinnen und Schüler mehrerer Alsfelder Schulen haben am Montag, den 15. Dezember, den Marktplatz des Hauses Stephanus mit Musik, Bewegung und Gemeinschaft erfüllt, das berichtet die Einrichtung in einer Pressemitteilung.
Wo sonst Wege sich kreuzen und Gespräche beginnen, standen an diesem Vormittag Kinder im Mittelpunkt. Insgesamt 31 Schülerinnen und Schüler der Brüder-Grimm-Schule und der Gerhart-Hoffmann-Schule, acht Betreuerinnen und zwei Lehrerinnen präsentierten ein gemeinsames Programm aus Tanz, Gesang und Gebärden. Begleitet wurden sie von ihren Lehrerinnen, angeführt von den Musikpädagoginnen Evelyn Koehl und Anna Lotz.
Dann auch einmal ein herzliches Hallo von uns“, begrüßte Koehl die Bewohnerinnen und Bewohner. Ein schlichter Satz – und zugleich der Auftakt zu einem Auftritt, der Wochen zuvor begonnen hatte. Einmal pro Woche hatten die Kinder geprobt, über vier Wochen hinweg, teils getrennt, teils gemeinsam. Jede Bewegung, jeder Ton wurde ein kleines Werkstück. Schritt für Schritt fügte sich das Programm – wie in einer Werkstatt, in der aus vielen Einzelteilen etwas Tragfähiges entsteht.
Den Beginn machten die Jüngsten: Erstklässler und Grundstufenkinder tanzten und sangen. Der Raum war begrenzt, der Marktplatz eng. Doch die Kinder passten sich an, wichen aus, liefen im Kreis. Auch das gehörte zum Lernen: Lösungen finden, ohne den Rhythmus zu verlieren.
Es folgte ein Kerzentanz. Echte Kerzen waren nicht nötig. Die Kinder hielten imaginäre Lichter in den Händen. „Es ist die dunkle Jahreszeit“, erklärte Koehl später. „Jetzt werden überall Lichter angezündet. Das haben wir uns zunutze gemacht.“ Die Kerzen waren zuvor gemalt, gebastelt, beklebt worden – jedes ein Zeichen von Geduld und Sorgfalt. Zum Kerzenlied nutzten die Kinder Gebärden. Hände wurden zu Sprache, Bewegung zu Bedeutung. Einige Bewohner machten vorsichtig mit, andere verfolgten das Geschehen lächelnd. Distanz entstand keine – Bühne und Publikum verschmolzen.
Zum Abschluss sangen Kinder und Bewohner gemeinsam „In der Weihnachtsbäckerei“. Die Melodie war vertraut, die Bewegungen einfach. Stimmen mischten sich, Takte verschwammen. Perfektion spielte keine Rolle. Entscheidend war das gemeinsame Erleben.
Nach dem letzten Lied folgten Applaus und Dankesworte. Minh Luis, Leitung des Betreuungsdienstes im Haus Stephanus, würdigte den Einsatz der Kinder und ihrer Lehrerinnen. Kleine Geschenke wurden überreicht, Erinnerungsfotos gemacht, Süßigkeiten vorsichtig in Rucksäcke gesteckt. „Darf ich das jetzt schon aufmachen?“, fragte ein Kind – und bekam ein Lächeln zur Antwort.
Auch bei den Bewohnerinnen und Bewohnern wirkte der Vormittag nach. „Es ist schön, jeden Tag ein neues Programm zu haben“, sagte eine Bewohnerin. „Es wird einem hier nie langweilig.“ Ein anderer Bewohner ergänzte: „Zum gestrigen dritten Adventssonntag war es bereits schön – und heute schon wieder. Besser geht es nicht.“ Auf die Frage, ob das vielfältige Adventsprogramm nicht zu viel sei, fiel die Antwort eindeutig aus. Man könne selbst entscheiden, ob man teilnehmen wolle oder lieber im eigenen Tempo bleibe. Gerade diese Freiheit mache den Unterschied.
Als die Kinder sich verabschiedeten – winkend, rufend, lachend – blieb Stille zurück. Keine Leere, sondern Nachklang. Das Gefühl, dass hier etwas mit Sorgfalt entstanden war. Vielleicht liegt darin die eigentliche Botschaft dieses Konzerts. Dass Zeit nötig ist, damit etwas trägt. Und dass Licht oft dort entsteht, wo viele kleine Hände gemeinsam daran arbeiten.
Fotos: Minh Luis/Haus Stephanus










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