
Weihnachtsaktion der Regionalen Diakonie Oberhessen wirbt für Unterstützung der WohnungsnotfallhilfeWo Hilfe ankommt, wächst Hoffnung
ALSFELD (ol). Mit ihrer Weihnachtssammlung macht die Regionale Diakonie Oberhessen auf die wachsende Wohnungsnot aufmerksam. Unter dem Motto „Wo Hilfe ankommt, wächst Hoffnung“ werden Spenden für Angebote wie die Wohnungsnotfallhilfe La Strada in Alsfeld gesammelt.
„Wo Hilfe ankommt, wächst Hoffnung“ – unter diesem Motto findet aktuell die Weihnachtssammlung der Regionalen Diakonie Oberhessen statt, wie diese in einer Pressemitteilung berichtet. Während viele in der Adventszeit Geborgenheit und ein Zuhause genießen, fehlt anderen genau das: ein sicherer Ort, an dem sie ankommen können.
In Alsfeld unterstützt die Wohnungsnotfallhilfe La Strada Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder bereits betroffen sind – oft in Situationen, die sie ohne Begleitung kaum bewältigen könnten.
Wohnungsnotfallhilfe wichtiger denn je
Wohnungslosigkeit trifft Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebenslagen. Arbeitslosigkeit, Trennung, psychische Krisen oder Schulden können schnell dazu führen, dass der Wohnraum verloren geht. „Die Zahl der Menschen, die bei uns Hilfe suchen, steigt seit Jahren“, sagt Christoff Jung, Leiter der Regionalen Diakonie Oberhessen. „Bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper – gerade im ländlichen Raum. Präventive Hilfe ist daher entscheidend, damit Menschen gar nicht erst ihre Wohnung verlieren oder schnell wieder Stabilität finden.“
Wohnungsnotfallhilfe bedeutet weit mehr als ein Dach über dem Kopf: Sie umfasst persönliche Beratung, Begleitung in Krisen, Unterstützung bei Ämtern und ganz praktische Hilfen für den Alltag.
Ein Beispiel aus Alsfeld, das Mut macht
Wie wichtig dieses Zusammenspiel ist, zeigt die Geschichte eines sehr jungen Paares, das bei „La Strada“ in Alsfeld Hilfe gefunden hat: Herr L. (21) und Frau P. (20). Beide kommen aus unterschiedlichen Einrichtungen der Jugendhilfe – als Paar durften sie dort aber nicht zusammenwohnen. „Deshalb haben sie sich gemeinsam auf den Weg gemacht“, erzählt Benedikt Weber, Sozialarbeiter und Koordinator von La Strada in Alsfeld. „Für einige Zeit lebten sie auf der Straße, übernachteten mal in Zügen, mal bei Freunden – eine extrem belastende Situation.“
Als die beiden telefonisch bei La Strada nachfragten, war ein Platz frei. „Wir konnten ihnen ein Doppelzimmer in unserem Übergangswohnheim anbieten – endlich ein sicherer Ort, an dem sie gemeinsam zur Ruhe kommen konnten“, so Weber.
Zusammen wurden notwendige Formalitäten geklärt: Bürgergeld-Anträge beim Jobcenter Vogelsbergkreis, Klärung der Meldeadresse und erste Stabilisierung im Alltag. „Zum Glück haben wir einen sehr guten Kontakt zum Jobcenter“, betont Weber. „Unsere festen Ansprechpartner kennen die besondere Ausgangssituation unserer Klientinnen und Klienten. Diese enge Zusammenarbeit hilft enorm.“
Zunächst zeigte sich, dass das Paar großen Unterstützungsbedarf hatte – selbst das eigene Zimmer in Ordnung zu halten, war anfangs herausfordernd. Daher prüfte das Team verschiedene Optionen, unter anderem einen Platz in einer Wohneinrichtung der Eingliederungshilfe. Gleichzeitig führten die Mitarbeitenden viele Gespräche mit den beiden: Was wünschen sie sich? Wo möchten sie hin?
Die schwierige Wohnungssuche begann
„Irgendwann wurde klar: Sie wollen lieber ihre eigene Wohnung und einfach mal Ruhe haben“, erinnert sich Weber. Gemeinsam begann die schwierige Wohnungssuche – zunächst mit Erfolg: Eine Wohnung wurde gefunden, der Mietvertrag unterschrieben. Doch kurz vor dem Einzug machte ein massiver Wasserschaden das Objekt unbewohnbar. Der Vertrag musste aufgehoben werden. „Das war ein Rückschlag, aber wir blieben dran.“
Parallel regte La Strada zu dieser Zeit eine gesetzliche Betreuung an, die beide gemeinsam erhalten konnten. Der Zufall half schließlich: Der gesetzliche Betreuer betreute zu dieser Zeit einen Mann, der aus seiner Wohnung auszog – und vermittelte diese an das junge Paar. Seit Mai 2023 wohnen die beiden nun gemeinsam in Lauterbach.
„Anfangs hatten wir noch regelmäßigen Kontakt, das Paar hat weiterhin Angebote wie unser Frühstück oder die Kleiderkammer genutzt“, so Weber. „Heute hören wir kaum noch von ihnen – und das aus einem sehr schönen Grund: Sie brauchen unsere Hilfe nicht mehr.“
Für Weber ist die Geschichte ein eindrucksvolles Beispiel: „Sie zeigt, wie gut Unterstützung funktionieren kann, wenn alle an einem Strang ziehen – La Strada, das Jobcenter, gesetzliche Betreuer und weitere Akteure. Gemeinsam gelingt es, jungen Menschen eine echte Perspektive zu geben.“
Warum Menschen in Wohnungsnot geraten
Ob Arbeitslosigkeit, Verschuldung, Erkrankung, Trennung, Tod oder traumatische Erfahrungen – gemeinsam ist allen Betroffenen: Niemand wählt diesen Weg freiwillig.
Eine der größten Herausforderungen bleibt der Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Seit Jahren werden zu wenige Wohnungen gebaut, während Mieten steigen und Eigenbedarfskündigungen zunehmen. „Gerade Menschen mit Schufa-Einträgen oder geringem Einkommen haben kaum Chancen auf dem angespannten Wohnungsmarkt“, sagt Andreas Wiedenhöft, Leiter von La Strada. „Deshalb braucht es niedrigschwellige Angebote, die unterstützen, bevor alles zusammenbricht.“
Starke Hilfe für die Region – gemeinsam Hoffnung geben
Die Regionale Diakonie Oberhessen setzt sich für Menschen direkt vor Ort ein. Viele Projekte der Wohnungsnotfallhilfe werden jedoch erst durch Spenden möglich.
„Wir sind dankbar für jede Form der Unterstützung“, betont Christoff Jung. „Jede Spende hilft uns, Menschen wie Herrn L. und Frau P. zu begleiten und ihnen eine neue Perspektive zu ermöglichen.“
Hilfe um zu helfen – Ihre Spende kommt an
Wer die Arbeit der Regionalen Diakonie Oberhessen unterstützen möchte, kann mit einer Spende unmittelbar dazu beitragen, Wohnungslosigkeit zu verhindern und Menschen aus der Krise zu helfen.
Spendenkonto der Regionalen Diakonie Oberhessen
IBAN DE23 5206 0410 0405 0302 69
Evangelische Bank eG
Verwendungszweck: Hoffnung
Auch die direkte Überweisung per Banking-App ist möglich:

Regionale Diakonie Oberhessen


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