
ASV und DLRG lassen liebgewonnene Tradition im Alsfelder Hallenbad wieder auflebenNikolausschwimmen feiert erfolgreiches Comeback im Erlenbad
ALSFELD (ol). Am Nikolaustag ist das traditionelle Nikolausschwimmen im Alsfelder Erlenbad erfolgreich zurückgekehrt. Der Alsfelder Schwimmverein und die DLRG-Ortsgruppe organisierten gemeinsam einen Wettkampf mit familiärer Atmosphäre. Kinder, Familien und Freunde sorgten für eine lebendige Stimmung am Beckenrand. Die Veranstaltung knüpfte bewusst an frühere Zeiten an und soll künftig wieder fester Bestandteil des Vereinsjahres werden.
Es war Tradition und es soll auch wieder Tradition werden: Das Nikolausschwimmen im Alsfelder Hallenbad. Mit einer Mischung aus fröhlicher Aufregung, Chlorgeruch und Winterstimmung kehrte am Nikolaustag ein Stück Alsfelder Vereinsgeschichte zurück. Wer an diesem Samstag das Erlenbad betrat, merkte sofort: Hier wurde nicht einfach nur trainiert – hier wurde gefeiert. Und zwar eine Tradition, die viele ältere ASV-Mitglieder noch aus ihrer eigenen Kindheit kennen und die nun, nach Jahren in kleinerem Rahmen, wieder ihr verdientes Leuchten bekam, so heißt es in der Pressemitteilung des ASV und DLRG.
Denn das Nikolausschwimmen gehörte beim Alsfelder Schwimmverein schon immer zu den liebenswertesten Höhepunkten des Jahres. Zwar war man das ganze Jahr über fleißig unterwegs – Wettkämpfe in ganz Hessen – doch dieser Termin war besonders. Man schwamm im heimischen Becken vor all denen, die die Entwicklung der jungen Athleten am aufmerksamsten begleiten: Eltern, Großeltern, Geschwister und Freundeskreis. Es war das Fest, bei dem man zeigen konnte, wie viel man im vergangenen Jahr gelernt hatte – und wie sehr man gewachsen war.

Foto: Kierblewski
Und manche erinnern sich sogar noch an Zeiten, in denen die Partnerstadt Chaville ihren Schwimmverein schickte und das Nikolausschwimmen zu einem fröhlichen, internationalen Familientreffen wurde. Mit hart umkämpften Staffeln, dicht gedrängten Zuschauerreihen und dem Besuch des Nikolaus als feierlichem Höhepunkt.
Mit den gesellschaftlichen und schulischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte schrumpfte das Fest jedoch nach und nach zu einem kleinen vereinsinternen Wettkampf, der in die reguläre Trainingszeit verlegt wurde – praktisch, engagiert, aber nicht mehr ganz so heimelig.

Foto: Kierblewski
Doch in diesem Jahr sollte alles anders werden. In Erinnerung an die alte Tradition haben die Kinder von einst – die heute als Trainer und Vorstandsmitglieder im Alsfelder Schwimmverein und der DLRG-Ortsgruppe aktiv sind – nach Anregung des Fördervereines „Badefreu(n)de“ erstmals wieder ein richtiges Nikolausschwimmen auf die Beine gestellt. Und zwar eines mit Herz, mit Familie, mit Atmosphäre. Ganz so, wie man es aus früheren Zeiten kannte.
Das Meldeprotokoll umfasste stolze 16 Wettkämpfe: Der schwimmerische Nachwuchs von ASV und DLRG maß sich auf 25- und 50-Meter-Strecken in Freistil, Brust und Rücken. Am Beckenrand herrschte aufgeregte Stimmung: Trainer gaben alles als Starter, Zeitnehmer und Protokollführer – und die Familien feuerten ihre kleinen Schwimmerinnen und Schwimmer an, bis die Stimme kratzte.
Natürlich wurde jede Leistung gewürdigt: Für alle Teilnehmer gab es eine Urkunde, und die Augen der jungen Sportler leuchteten besonders hell, wenn darauf sogar der erste Platz stand.
Der große Höhepunkt: die Staffeln. Die Familienstaffel (3 Schwimmer à 50 Meter) und die Familien-&-Freunde-Staffel (4 Personen à 25 Meter) brachten die Halle endgültig zum Brodeln. Manche Teams warfen alle Erwachsenen ins Wasser, andere schickten ausschließlich Kinder an den Start, viele traten bunt gemischt an – ganz im ursprünglichen Sinne: ein Elternteil und zwei Kinder, zusammen auf einer Bahn.
Am Ende standen die Sieger fest. Bei der Familienstaffel sicherte sich die Familie Familie Schmidt aus Heimertshausen mit Vater Boris sowie Alfred und Imke den ersten Platz und verwiesen die drei Erwachsenen aus der Alsfelder Familie Nicolai auf den zweiten Rang. Den dritten Platz belegte die Familie mit Maravin, Sarah und Timo. Bei der Familien-&-Freunde-Kurz-Staffel siegten souverän die Freundinnen Anouk Lancee, Elisabeth Kurz, Leandra Nagel und Leya Lancee vor ihren Trainern Kirsten Reibeling, Mike Schweisgut, Tanja Kliche-Gehrau und Volker Kurtz. Den dritten Platz sicherte sich die Familie Kierblewski mit Jan, Magdalena und Katharina am Start unterstützt von Malte Hecker.
Doch damit war der Tag noch lange nicht vorbei. Mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgten die jungen Sportler anschließend eine sportliche Demonstration: Ann-Kristin Neuloh-Stein, ein echtes ASV-Eigengewächs und inzwischen international erfolgreiche Schwimmerin, zeigte über 100 Meter Lagen die vier Schwimmarten, die es im Training zu meistern gilt. Vor allem die ersten 25 Meter im Schmetterling ließen viele Kinder mit offenem Mund zurück – so kraftvoll, so elegant, so beeindruckend.
Kaum hatten sich die Nachwuchssportler rund um den Beckenrand gesetzt und strampelten mit den Füßen das Wasser fröhlich in die Höhe, ertönte plötzlich Weihnachtsmusik. Ein dumpfes Poltern, dann ein Raunen – der Nikolaus war da! Begleitet von seinen ASV- und DLRG-Elfen verteilte er liebevoll gepackte Päckchen an alle Teilnehmenden. Ein strahlender Abschluss eines ohnehin schon besonderen Sportfestes.
Als später die letzten Urkunden übergeben, die Wettkampfleinen eingeholt und die Software heruntergefahren war, trafen sich die Helfer aus ASV und DLRG im Vereinsheim. Bei einem verdienten Essen ließen sie den Tag Revue passieren – und das Ergebnis war rundum positiv.
Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit beim 6-Stunden-Schwimmen im Sommer und dem nun wiederbelebten Nikolausschwimmen soll die Kooperation künftig weiter vertieft werden. Erste Ideen liegen schon auf dem Tisch: Beim kommenden 6-Stunden-Schwimmen und Abzeichentag am 20./21. Juni 2026 soll am Abend eine Sonnenwendfeier stattfinden – natürlich offen für alle Gäste. So könnte aus einer alten Tradition ganz neue Gemeinschaft entstehen. Und vielleicht heißt es dann im nächsten Jahr wieder: Es war Tradition – und sie lebt weiter.


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