
Besinnlicher Adventsnachmittag mit Gottesdienst, Chormusik und besonderen Gesten„Frieden – das ist das Wichtigste“
ALSFELD (ol). Im Haus Stephanus erlebten rund 120 Gäste einen stimmungsvollen Adventsnachmittag, der von einem Gottesdienst, präziser Chormusik und liebevollen Gesten geprägt war. Die Sonntagssinger aus Holzburg sorgten unter der Leitung von Manfred Gonder für eine musikalisch dichte Atmosphäre, während handgefertigte Adventskalender der Christlichen Brüdergemeinde Grünberg zusätzliche Freude schenkten. Die Veranstaltung stellte Gemeinschaft, Zuversicht und die Bedeutung menschlicher Nähe in den Mittelpunkt – eine Botschaft, die besonders in der Adventszeit spürbar wurde.
Im Haus Stephanus erlebten rund 120 Gäste einen ungewöhnlich dichten Adventsnachmittag: Ein Gottesdienst, handwerklich präzise Chormusik und kleine Gesten der Nächstenliebe formten eine Feier, die das Haus für Stunden in eine Werkstatt menschlicher Nähe verwandelte, so heißt es in der Pressemitteilung des Alten- und Pflegeheims.
Im Haus Stephanus hat am Mittwoch ein Adventsnachmittag stattgefunden, der die Erwartungen vieler übertraf. Rund 120 Bewohnerinnen, Bewohner, Angehörige und Gäste erlebten eine Feier, die wie eine sorgfältig eingerichtete Werkstatt wirkte – geprägt von Klang, Gemeinschaft und handwerklicher Hingabe. Betreuungsdienstleiterin Minh Luis setzte gleich zu Beginn einen Ton, der den Nachmittag trug: „Advent heißt: ein Licht für andere werden – dort, wo jemand Wärme braucht.“ Gerade die Vorweihnachtszeit sei für viele ältere Menschen emotional herausfordernd, sagte Luis und dankte dem Team für seine „Hand-in-Hand-Zusammenarbeit, die unser Haus zu einem Ort der Wärme und Würde macht“.
Der Gottesdienst bildete das Fundament des Nachmittags. Pfarrerin Anke Göltenboth eröffnete ihn mit dem adventlichen Psalm 24 – „Machet die Tore weit“ – und führte mit vertrauten Gebeten, dem Vaterunser und klassischen Kirchenliedern durch die Liturgie. Die Sonntagssinger aus Holzburg übernahmen die vollständige musikalische Gestaltung. Sie unterstützten den Gemeindegesang, sangen liturgische Chorstücke, setzten Kirchenmusikschwerpunkte und gaben dem Gottesdienst einen warmen, getragenen Grundton. Unter der präzisen Leitung von Dirigent Manfred Gonder entstand ein musikalisches Bild, das die Liturgie wie feines Holzwerk einrahmte.
In ihrer Predigt knüpfte Göltenboth an die Simeon-Geschichte an. Das Alter sei nicht nur mit Einschränkungen verbunden, sondern auch eine Quelle von Erfahrung, Gelassenheit und innerer Weitsicht. Die Botschaft traf auf einen Raum voller Menschen, für die diese Gedanken biografisch unmittelbar wirken.
Musikalischer Mittelpunkt waren die Sonntagssinger selbst – und sie kamen stärker als angekündigt. Statt der erwarteten 30 Sängerinnen und Sänger erschienen fast 40. Chorkoordinator Walter Tenschert zeigte sich bewegt: „Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.“ Getragen wurde der Chor von Michael Geisel an der Trompete, Tenschert am Akkordeon sowie Margot Naumann und Joachim Friedrich an den Gitarren. Unter Gonders Leitung entstand ein Ensembleklang, der an eine gut geführte Werkstatt erinnerte: Jeder Einsatz saß, jede Pause hatte Gewicht, jede Strophe trug die Handschrift eines Chores, der sein Ehrenamt wie ein handwerkliches Gut pflegt.
Einen stillen Akzent setzte die Christliche Brüdergemeinde Grünberg. Bereits zwei Tage zuvor hatte sie handgefertigte Adventskalender an Bewohnerinnen, Bewohner und den Einrichtungsbeirat überreicht. „Diese Geste hat uns tief berührt“, sagte Luis. Die Kalender wirkten wie kleine Funken von außen – ein sichtbares Zeichen, dass Menschen außerhalb des Hauses Anteil nehmen.
Für einen weiteren Moment der Sammlung sorgte Bernd Jung aus dem Kreis der Sänger. Mit klarer Stimme rezitierte er Passagen aus Otto Reuters Gedicht „Immer weiter… Ein Lebensbild“. Die Verse über Lebenswege und Generationen klangen nach und öffneten Erinnerungsräume, die im Saal spürbar wurden.
Zum Ausklang verabschiedeten sich zahlreiche Gäste mit warmen Worten. „Das hat sich gelohnt“, meinte ein Bewohner. Ein Besucher sagte schlicht: „Frieden – das ist das Wichtigste.“ Luis fasste den Nachmittag gegenüber den Sängerinnen und Sängern zusammen: „Es gibt keine Verpflichtung – nur Freude.“ Eine Haltung, die die Adventsfeier prägte – und das Haus Stephanus für einige Stunden in eine Werkhalle menschlicher Nähe verwandelte.
Fotos: MinhLuis/GFDE Haus Stephanus


























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