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Geschichten mit allen SinnenVorlesetag an der Brüder-Grimm-Schule mit vielfältigen Projekten

ALSFELD (ol). Die Brüder-Grimm-Schule in Alsfeld hat den bundesweiten Vorlesetag mit einer Projektwoche und zahlreichen kreativen Präsentationen zum Thema Freundschaft gefeiert. Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen präsentierten ihren Gästen multimediale Lesungen, Theaterstücke, musikalische Darbietungen und sinnliche Vorführungen. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher, darunter Stadträtin und Inklusionsbeauftragte Anita Schlorke, erlebten ein vielfältiges Programm, das die besondere Atmosphäre der Schule mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung widerspiegelte.

Ganz im Zeichen des Vorlesens stand der Monat November – nicht nur, weil Vorlesen im Herbst und Winter ganz besonders schön ist, sondern weil jedes Jahr am dritten Freitag im Dezember auch der bundesweite Vorlesetag stattfindet. Diesen Tag feierte auch die Schulgemeinschaft der Brüder-Grimm-Schule mit vielen schönen Geschichten zum Thema Freundschaft, erwartungsfreudigen Gästen und einer heimeligen Stimmung bei viel Kuchen und Getränken, so heißt es in der Pressemitteilung der Schule.

Claudia Janich, Leiterin der Schule mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, freute sich, zu diesem Ereignis viele Menschen in der Mensa zu begrüßen, die sehen wollten und konnten, was in den Schülerinnen und Schülern der Brüder-Grimm-Schule steckt. Alle Klassen hatte im Rahmen einer Projektwoche etwas für diesen Tag vorbereitet und zeigten damit auch die vielen Möglichkeiten und Facetten des Schullebens.

Erstmals an der Brüder-Grimm-Schule war Stadträtin Anita Schlorke. Sie vertrat nicht nur die städtischen Gremien, sondern hat als Inklusionsbeauftragte der Stadt besonderes Interesse an der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen. Wie alle anderen Gäste war sie gespannt auf die Darbietungen und beschenkte die Schulgemeinde mit dem Alsfeld-Wimmelbuch. Nora Klingelhöfer, Lehrerin an der Brüder-Grimm-Schule, führte kurz in das Programm und die Darbietungen ein, und schon konnten sich die Gäste auf den Weg in die Klassenräume machen, in denen es acht verschiedene Vorträge oder Präsentationen gab – und das sogar zweimal, sodass man möglichst viel von dem sehen konnte, was die Kinder und Jugendlichen erarbeitet hatten. Alle Klassenstufen – von den Jüngsten bis hin zu den zukünftigen Abgängern – hatten sich Gedanken zu Literatur und Filmen zum Thema: Freundschaft gemacht.

Die BO-Stufe – die ältesten Schülerinnen und Schüler – zeigten, inspiriert von den Filmen „Alles steht Kopf“, Gefühle, die die Gäste im Rahmen eines Quiz erkennen sollten. Dabei beeindruckten sie nicht nur mit ihren Gesten und Mimik, die sie als Filmsequenzen zeigten, sondern auch mit der so witzigen wie bewährten Idee von „Ob du recht hast oder nicht, sagt dir gleich das Licht.“ Das Publikum hatte dabei mindestes so viel Freude wie die jungen Akteure.

Die Hauptstufe nahm das Publikum in ihrem Klassenraum mit nach London. Die Jugendlichen hatten sich mit einem Comic beschäftigt, in dem die Freundschaft von drei Teenagern bei einem Schulausflug in geheimnisvollen Museumsgängen auf die Probe gestellt wird. Die Lernenden haben im Laufe der Projektwoche das Ende der Geschichte selbst fertig geschrieben, Kulissen gebaut, wie den berühmten Glockenturm Big Ben oder die Fassade des Natural History Museums und präsentierten ihr Ergebnis eindrucksvoll als multimediale Lesung an der digitalen Tafel.

Ein paar Räume weiter wurde „Dschungelbuch“ lebendig. Die Kinder der Stufe M1 hatten vor einer wunderbaren Kulisse und mit viel Musik, Gesang und Tanz eine veritable kleine Theateraufführung einstudiert. Hierbei kamen auch Talker als Hilfsmittel zur Unterstützten Kommunikation zum Einsatz. Die Schülerinnen und Schüler zeigten mit den Helden Mogli, Balu und Baghira sowie deren Gegenspieler Shir Khan und Kaa eine bunte Abenteuerwelt, in die das Publikum gerne eintauchte.

Wie aus „Fremden Freunde werden“, zeigte eine weitere Mittelstufenklasse. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten eine Mischung aus Vorlesen, Theater und Musik und widmeten sich einem Thema, das auch in ihrer Schule stets präsent ist: Dem Miteinander verschiedener Menschen und Kulturen, dem Einreißen von Mauern, der gegenseitigen Unterstützung. Wie alle anderen war auch dieser Vortrag geprägt von einem wertschätzenden Umgang, der an der Schule spürbar gelebt wird.

Die dritte Gruppe der Mittelstufe hatte sich in ihrem Projekt mit dem grundlegenden Gefühl und der Bedeutung von Freundschaft auseinandergesetzt und dafür Helme Heine als literarischen Paten hinzugezogen. Kurze, klare Botschaften wurden von Musik, szenischen Darbietungen und Gesang begleitet. Zuletzt lud die Klasse mit der Botschaft: „Richtige Freunde haben Musik im Blut.“ das Publikum zum gemeinsamen Musizieren ein, wodurch das Gemeinschaftsgefühl und die freudige Stimmung im Klassenraum noch gesteigert wurde.

„Ein Hoch auf die Freundschaft“ feierten die jüngsten Schülerinnen und Schüler mit einem Lied, einem lustigen Tanz und dem Vorlesen der gleichnamigen Geschichte via Tablet. Einmal mehr hatte diese Gruppe der Art und Wiese, wie Literatur genossen, erlebt und empfunden werden konnte, eine weitere Facette hinzugefügt, auf die sich die Gäste gerne einließen.

Eine weitere Klasse der Grundstufen präsentierte in einer Geschichte mit dem Titel „Wir zwei gehören zusammen“ die Freundschaft zwischen einem Hasen und einem Igel, die sich im Winter gar nicht so einfach gestaltet. Auf basaler Ebene konnten die Zuschauerinnen erleben, wie Kinder Geschichten mit allen Sinnen erleben und begreifen können.
Last but not least zeigte die dritte Grundstufenklasse eine schöne und lang bewährte Geschichte über Freundschaft – die des Regenbogenfisches. Mit dem Betreten des Klassenraums tauchte das Publikum in die Unterwasserwelt ein und wurde mit Klängen, Lichtern, Tanz und szenischen Darstellungen durch die Geschichte des Regenbogenfisches geleitet.

Fotos: Traudi Schlitt/Frauke Hanisch

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