
Große Resonanz bei Informationsabend zu CyberkriminalitätLions Club Lauterbach-Vogelsberg informiert über aktuelle Cyberlage – Landeskriminalamt gibt praxisnahe Einblicke
LAUTERBACH (ol). Zahlreiche Interessierte folgten der Einladung des Lions Club Lauterbach-Vogelsberg zu einem Informationsabend über aktuelle Entwicklungen in der Cyberkriminalität. Hauptkommissar Maximilian Bachon und Oberkommissar Eric Müller vom Hessischen Landeskriminalamt erläuterten neueste Bedrohungen, typische Angriffsmethoden sowie konkrete Präventions- und Handlungsempfehlungen. Besonders im Fokus standen Social Engineering, Ransomware und die Arbeit der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime (ZAC).
Zahlreiche Besucherinnen und Besucher folgten am Montagabend der Einladung des Lions Club Lauterbach-Vogelsberg ins Posthotel Johannesberg, um sich aus erster Hand über aktuelle Entwicklungen im Bereich Cyberkriminalität zu informieren. In seiner Einleitung betonte Clubpräsident Dr. Norbert Seht, wie wichtig Informationsveranstaltungen zu diesem Thema für die Region sind und dankte den anwesenden Gästen sowie den Experten des Landeskriminalamts für ihre Teilnahme, so heißt es in der Pressemitteilung des Lions-Club.
Die Referenten Hauptkommissar Maximilian Bachon und Oberkommissar Eric Müller vom Hessischen Landeskriminalamt präsentierten einen umfassenden Überblick über die digitale Bedrohungslage und konkrete Schutzmaßnahmen für Unternehmen, Vereine und öffentliche Einrichtungen. Gleich zu Beginn stellten Bachon und Müller klar, wie dynamisch sich die aktuelle Cyberlage entwickelt und wie stark die Fallzahlen in Hessen und bundesweit ansteigen. Professionelle Tätergruppen, internationale Strukturen und immer perfidere Angriffsmethoden prägen das heutige Cybercrime-Umfeld.
Ein Schwerpunkt des Vortrags lag auf der Frage: „Was ist die ZAC?“ Die Referenten erläuterten die Aufgaben der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) des Landeskriminalamtes, die Unternehmen und Organisationen unterstützt, wenn IT-Sicherheitsvorfälle auftreten oder Verdachtsmomente bestehen. Dabei gingen sie auf Meldewege, Analyseprozesse und die Zusammenarbeit mit Behörden ein.
Im Anschluss wurde es konkret: Unter dem Punkt „Cybercrime-Delikte“ stellten Bachon und Müller die wichtigsten Straftaten vor, die der ZAC regelmäßig gemeldet werden – darunter kompromittierte Geschäfts-E-Mails, Identitätsdiebstahl, digitale Erpressung, Manipulationsangriffe und Betrugsformen, die speziell auf kleine und mittlere Unternehmen abzielen.
Besonders eindrücklich war der Abschnitt „Social Engineering“, also der menschliche Faktor. Die beiden Referenten erklärten, wie Täter gezielt Vertrauen ausnutzen, um Passwörter, interne Informationen oder Zugänge zu erschleichen. Viele Angriffe entstehen nicht aus einer technischen Schwachstelle, sondern durch mangelnde Sensibilisierung im Team.
Ein weiteres zentrales Thema war „Ransomware“, derzeit eine der gefährlichsten Bedrohungen. Die Experten erläuterten typische Abläufe, Verbreitungswege und Verschlüsselungsmechanismen und zeigten auf, warum professionelle Backups, klare Krisenabläufe und schnelle Meldungen entscheidend sind, um Schäden zu begrenzen. Unter dem Punkt „Cybersicherheit im Vorfeld“ gaben Bachon und Müller praxisnahe Empfehlungen: sichere Passwortstrategien, Zwei-Faktor-Authentifizierung, Berechtigungskonzepte, Phishing-Schulungen, Notfallpläne und die Rolle externer IT-Dienstleister. Viele Zuhörerinnen und Zuhörer nahmen diese Hinweise sichtbar dankbar auf. Abgerundet wurde der Abend durch Hinweise zur „Unterstützung durch die ZAC“. Die Referenten zeigten, welche Möglichkeiten Unternehmen und Organisationen im Ernstfall haben, wie eine Meldung abläuft und welche konkrete Hilfe das Landeskriminalamt bietet – von der Erstbewertung bis zur Beratung zu Präventionsmaßnahmen. „Die große Teilnahme zeigt, dass Cybersicherheit längst ein zentrales Thema für unsere gesamte Region ist“, betonte Dr. Seht. „Viele Vereine, mittelständische Betriebe und auch Privatpersonen sind betroffen – ein offener Informationsaustausch ist wichtiger denn je.“
Über den Lions Club Lauterbach: Neben Jugend-, Bildungs- und Sozialprojekten engagiert sich der Lions Club auch in der Katastrophenhilfe, unterstützt regionale Vereine und fördert Initiativen, die das Miteinander und die Resilienz im Vogelsberg stärken. Als feste Größe im regionalen Ehrenamt setzt sich der Club für nachhaltige Unterstützung ein – unbürokratisch und dort, wo Bedarf besteht. Der Abend endete mit einem intensiven Austausch zwischen Gästen, den beiden Referenten und den Mitgliedern des Lions Clubs.
Fotos: Stock










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