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Friedensinitiative kritisiert neues WehrdienstgesetzKriegsdienstverweigerung heute wichtiger denn je

LAUTERBACH/VOGELSBERG (ol). Mit einer Aktion am Lauterbacher Rathaus wendet sich das Wahlbündnis Friedlicher Vogelsberg (BFV) gemeinsam mit der Friedensinitiative Vogelsberg gegen das neue Wehrdienstgesetz. Sie warnen davor, dass die geplanten Regelungen ab 2026 keine echte Freiwilligkeit bedeuteten und sehen darin Schritte zur „Kriegstüchtigkeit“. Die Initiative fordert eine stärkere Thematisierung der Kriegsdienstverweigerung an Schulen und den Schutz des Beutelsbacher Konsenses.

Mit einer Aktion am Lauterbacher Rathaus wendet sich die Friedensinitiative Vogelsberg und das „Wahlbündnis Friedlicher Vogelsberg (BFV)“  gegen das neue Wehrdienstgesetz, welches für alle ab Jahrgang 2008 gilt, so heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung.

Es werde gegenwärtig der irreführende Eindruck erweckt, das die Wehrpflicht freiwillig sei. Aber schon der Fragebogen ab 2026, genannt „Bereitschaftserklärung“, und schon gar nicht die Musterung ab 2027, sind freiwillig. Fakt ist: Wir sollen scheibchenweise  kriegstüchtig gemacht werden, so heißt es.

Krieg ist ein Bombengeschäft für die Rüstungsindustrie. Für deren Profite und für die gefährlichen, militaristischen Fantasien von Politikern sollte niemand sein Leben aufs Spiel setzen müssen. Kein Geld sei es wert, sich „freiwillig“ für einen Kriegsdienst zu melden.  Die neunten Klassen der Geschwister-Scholl-Schule in Alsfeld machen eine Exkursion in die Kaserne nach Fritzlar, Bundeswehroffiziere sind regelmäßig in der Arbeitsagentur präsent, auch an Vogelsberger Schulen, und werben für den Kriegsdienst .Letzteres  verletze den sogenannten „Beutelsbacher Konsens“, welcher besagt, dass Schulen der Neutralität und Meinungsvielfalt verpflichtet sind. Dazu gehöre auch die fundierte Behandlung des Themas Kriegsdienstverweigerung im Unterricht – auch unter Hinzuziehung von Friedensaktivisten. Die Schulen sollten junge Menschen nicht zur Kriegstüchtigkeit sondern zur Friedensfähigkeit erziehen, so der BVF und die Friedensinitiative. Alle Menschen, die sich mit dem Gedanken tragen, den Kriegsdienst zu verweigern, empfiehlt das BFV die Internet Seite der dfg-vk, die wertvolle Tips und Infos bereithält.

Das Wahlbündnis Friedlicher Vogelsberg (BFV), welches am 15. März 2026 mit 18 Kandidatinnen und Kandidaten zur Kreistagswahl kandidiert, ruft dazu auf, sich für den Frieden stark zu machen in Schulen, Betrieben, in der Friedensbewegung, überall. Auch im Gespräch mit Kindern und Enkelkindern. Außerdem ruft das Bündnis zur Beteiligung am „Bundesweiten Aktionstag gegen die Reaktivierung des Kriegsdienstes“ am  5. Dezember auf.

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