
Gemeinsame Linie für ZukunftsinvestitionenCDU und SPD im Vogelsbergkreis wollen 27 Millionen Euro aus Bundesmittel gezielt einsetzen
LAUTERBACH/VOGELSBERGKREIS (ol). Die Kreistagsfraktionen von CDU und SPD im Vogelsbergkreis haben einen gemeinsamen Antrag zum Haushalt 2026 eingebracht, um rund 27 Millionen Euro aus dem Bundes-Sondervermögen „Infrastruktur“ strategisch für Zukunftsinvestitionen zu nutzen. Vorrang soll dabei die Bildungsinfrastruktur erhalten, gefolgt von Verkehr, Bevölkerungsschutz und Sport. Zugleich soll die Nettoneuverschuldung des Kreises begrenzt werden.
Die Kreistagsfraktionen von CDU und SPD im Vogelsbergkreis berichten in einer Pressemitteilung, dass sie die voraussichtlich rund 27 Millionen Euro aus dem Sondervermögen „Infrastruktur“ des Bundes konsequent für Zukunftsprojekte im Kreis einsetzen wollen. Für den Haushalt 2026 haben die Fraktionen einen gemeinsamen Antrag eingebracht, der klare Leitplanken für die Verwendung der Mittel setzt.
Im Zentrum steht dabei der Bereich Bildungsinfrastruktur – also Schulbau, Schulsanierungen und moderne Lernumgebungen. Daneben sollen Investitionen in Verkehrsinfrastruktur (Kreisstraßen), in den Bevölkerungsschutz und die Zivile Verteidigung sowie in die Sportinfrastruktur geprüft und priorisiert werden. Der Kreisausschuss soll dem Kreistag im Laufe des Jahres 2026 einen Vorschlag vorlegen, wie die Mittel auf diese Bereiche verteilt werden und welche konkreten Projekte damit umgesetzt werden können.
„Für uns ist klar: Gute Schulen sind die beste Investition in die Zukunft unseres ländlichen Raums“, betont Matthias Weitzel, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. „Wenn der Vogelsbergkreis jetzt über das Sondervermögen Infrastruktur des Bundes in einer Größenordnung von rund 27 Millionen Euro zusätzliche Spielräume bekommt, dann müssen unsere Kinder und Jugendlichen an erster Stelle stehen. Moderne Gebäude, gute Lernbedingungen, eine zeitgemäße Ausstattung – das entscheidet mit darüber, ob Familien hierbleiben oder zuziehen.“
Zugleich soll das Sondervermögen auch helfen, die finanzielle Stabilität des Kreises zu sichern. In ihrem Antrag fordern CDU und SPD, dass die Nettoneuverschuldung des Vogelsbergkreises mit Hilfe der Sondermittel auf maximal 1 Million Euro pro Jahr begrenzt wird. Nur wenn zur Realisierung dringender Investitionsmaßnahmen eine höhere Nettoneuverschuldung unumgänglich ist, soll der Kreistag frühzeitig informiert und eingebunden werden.
CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Paule unterstreicht den Doppelcharakter der Initiative: „Wir wollen, dass aus dem Sondervermögen echte Zukunftsprojekte werden – bessere Straßen, starke Schulen, ein robuster Bevölkerungsschutz und attraktive Sportstätten. Gleichzeitig dürfen wir die Schuldenentwicklung nicht aus dem Blick verlieren. Es geht uns um eine verantwortungsvolle Balance: Wir investieren kräftig in die Zukunft des Vogelsbergkreises und behalten trotzdem die finanzielle Vernunft im Auge.“
Hintergrund des Antrags ist die Einigung zwischen dem Land Hessen und den kommunalen Spitzenverbänden über die Verteilung der insgesamt 7,4 Milliarden Euro, die Hessen aus dem Sondervermögen Infrastruktur des Bundes erhält. Nach Berechnungen des Hessischen Landkreistages entfallen hiervon bis 2036 voraussichtlich rund 27 Millionen Euro auf den Vogelsbergkreis. Da zum Zeitpunkt der Haushaltsaufstellung noch keine endgültige Zahl vorlag, wurde im Haushalt 2026 zwar bereits mit einem „substanziellen Mittelzufluss“ gerechnet, eine konkrete Projektliste aber noch nicht festgelegt.
Mit dem gemeinsamen Antrag wollen CDU und SPD nun sicherstellen, dass der Kreistag frühzeitig einen transparenten, strukturierten Vorschlag erhält – und dass die Mittel tatsächlich dort ankommen, wo sie die größte Wirkung entfalten: für gute Schulen, eine moderne Infrastruktur und einen zukunftsfähigen Vogelsbergkreis.


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