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BUND informiert über Risiken langlebiger UmweltchemikalienTrifluoressigsäure: Vortrag zur „Ewigkeitschemikalie“ TFA in Ober-Ohmen

MÜCKE (ol). Der BUND lädt zu einem Vortrag über Trifluoressigsäure (TFA) ein, eine persistenten Umweltchemikalie aus der Gruppe der PFAS. Professor Dr. Hubertus Brunn, Lebensmittel- und Umwelttoxikologe an der Justus-Liebig-Universität Gießen, erläutert Entstehung, Verbreitung und gesundheitliche Risiken dieser Substanz. TFA wird unter anderem beim Abbau von F-Gasen, Pestiziden, Arzneimitteln und Fluorpolymeren freigesetzt und findet sich inzwischen in Grund- und Trinkwasser sowie im menschlichen Blut. Der BUND fordert weitreichende Verbote sowie einen wirksamen Schutz vor diesen Schadstoffen.

Trifluoressigsäure (TFA) ist weit verbreitet in der Umwelt, in Lebensmitteln und im Menschen, heißt es in der Pressemitteilung des BUND. Sie gehört zur Gruppe der PFAS und gilt als eine der berüchtigten „Ewigkeitschemikalien“. Der BUND hat TFA sowohl in Trink- als auch in Mineralwasser nachgewiesen und fordert deshalb einen wirksamen Schutz vor diesen gefährlichen Umweltgiften.

Aus diesem Grund veanstanstaltet der BUND am Mittwoch, den 19. November um 19.30 Uhr in Mücke, Ober-Ohmen, Am Römer, im Seniorentreff eine Informationsveranstaltung zum Thema. Der Referent des Abends ist Professor Dr. Hubertus Brunn. Er lehrt Lebensmittel- und Umwelttoxikologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen und ist ehemaliger Direktor des Hessischen Landeslabors. Seit Langem arbeitet er im Arbeitskreis Umweltchemikalien/Toxikologie des BUND und ist Mitautor der Veröffentlichung „Fluorchemikalien: Langlebig, gefährlich, vermeidbar“.

TFA entsteht unter anderem beim Abbau sogenannter F-Gase sowie bestimmter Pflanzenschutzmittel. Wird beispielsweise im Kartoffelanbau das Pestizid „Banjo“ eingesetzt, schützt dessen Wirkstoff Fluazinam vor Pilzbefall durch Phytophthora. Nach einiger Zeit lässt sich Fluazinam im Boden nicht mehr nachweisen. Stattdessen finden sich dort und später auch im Grundwasser Abbauprodukte, sogenannte Metabolite, darunter Trifluoressigsäure. TFA entsteht zudem beim Abbau fluorierter Arzneimittel und bei der Verbrennung von Fluorpolymeren wie Teflon.

Das Umweltproblem besteht darin, dass TFA einerseits gut wasserlöslich ist und sich dadurch schnell verbreitet, andererseits aber zu den persistenten Chemikalien zählt, die nach aktuellem Wissensstand nicht abbaubar sind. Bislang gibt es keine Methode, TFA aus Grund- oder Trinkwasser zu entfernen. Untersuchungen zeigen zudem, dass selbst Neugeborene TFA bereits im Blut tragen. Der BUND fordert daher wegen der Umwelt- und Gesundheitsrisiken ein weitreichendes Verbot sämtlicher PFAS-Chemikalien.

Mehr Informationen unter https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/gefaehrliche-ewigkeitschemikalie-tfa-bund-fordert-schnelles-verbot-und-verursacherhaftung/.

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