Gesellschaft0

Maximilian Ziegler und Patrick Krug im Ortsgespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in StockhausenEs macht einen Unterschied, wenn man miteinander spricht

STOCKHAUSEN/VOGELSBERGKREIS (ol). Mit ihrer Ortsgespräch-Reihe suchten der Landtagsabgeordnete Maximilian Ziegler und Vize-Landrat Patrick Krug erneut den direkten Austausch – dieses Mal in Stockhausen. In lockerer Atmosphäre diskutierten sie mit Bürgerinnen und Bürgern über Themen wie Bildung, Katastrophenschutz, Energie, Mobilität und Ehrenamt. Beide Politiker machten deutlich, dass Zukunftsinvestitionen trotz knapper Kassen Priorität haben müssen und dass Akzeptanz vor Ort entscheidend ist – etwa beim Ausbau erneuerbarer Energien.

Mit ihrer Ortsgespräch-Reihe machen der heimische Landtagsabgeordnete Maximilian Ziegler und Patrick Krug, Vize-Landrat und Vorsitzender der Vogelsberger SPD, regelmäßig Halt in den Vogelsberger Gemeinden. Dabei wollen die Politiker besonders mit den Menschen direkt vor Ort ins Gespräch kommen – über ihre Heimat, ihre Ideen und darüber, was es braucht, damit der Vogelsberg eine „Heimat mit Zukunft“ bleibt. „Der Vogelsberg hat enormes Potenzial – aber es gilt, dieses Potenzial auch zu nutzen. Wer könnte besser wissen, was es dazu braucht, als die Vogelsbergerinnen und Vogelsberger selbst?“, betonte Patrick Krug zum Auftakt des Abends in Stockhausen, wie die SPD Vogelsberg in einer Pressemitteilung berichtet.

Mit Blick auf die Arbeit auf Kreisebene machte Patrick Krug deutlich, dass man trotz angespannter Haushaltslage gezielt in Zukunftsthemen investiert wolle. Besonders wichtig sei dabei der Bildungsbereich: Rund 60 Millionen Euro wurden seit 2021 in die Instandhaltung, Sanierung und Erweiterung der Vogelsberger Schulen investiert, davon alleine 10 Millionen Euro in die Digitalisierung. Auch zukünftig hätten Zukunftsinvestitionen in Bildung Priorität. „Wir wollen, dass alle Kinder die besten Chancen auf schulischen Erfolg haben – unabhängig vom Geldbeutel der Eltern“, betonte Krug.

Neben Infrastruktur und ärztliche Versorgung ging Krug auf die Gefahrenabwehr und den Katastrophenschutz ein. Extremwetterereignisse und Krisensituationen erfordern eine moderne Ausstattung, schnelle Warnsysteme und eine leistungsfähige Feuerwehr. „Es geht darum, die Menschen im Ernstfall schnell, präzise und effektiv zu warnen und zu schützen“, sagte der Vize-Landrat.

Ziegler schlug den Bogen zur Landesebene. Auch dort sei die Haushaltslage insgesamt sehr schwierig. Mit dem Landesanteil des Sondervermögens für Hessen habe Hessen jedoch die Möglichkeit, dringend nötige Investitionen anzustoßen. „Die SPD Hessen fordert 77 Prozent dieser Mittel direkt an die kommunale Ebene zu geben – ohne zu enge Vorschriften, denn die Menschen vor Ort wissen am besten, wie sie investieren müssen“, so Ziegler. Ziel sei es, Verbesserungen vor Ort spürbar zu machen, die lokale Wirtschaft zu stärken und Vertrauen in politische Entscheidungsebenen zurückzugewinnen. Darüber hinaus berichtete er von aktuellen Gesetzesänderungen, etwa bei der hessischen Bauordnung und dem hessischen Straßengesetz, das schnellere Sanierungen von Straßen und Brücken ermöglichen soll.

Im Anschluss konnten die Bürgerinnen und Bürger eigene Themenschwerpunkte setzen. Hier wurde neben Themen wie der konkreten Verwendung des Sondervermögens oder Tourismus auch das Ehrenamt angesprochen. Krug betonte hierzu: „Ehrenamt ist nicht selbstverständlich, aber unverzichtbar für den Zusammenhalt in unserer Region. Hier finden Begegnungen statt, man packt gemeinsam an und lernt, auch unterschiedliche Meinungen auszuhalten.“ Wichtig sei, Engagierte stärker zu unterstützen – etwa durch zentrale Beratungsstellen, Vernetzungsangebote und Weiterbildungsangebote. Auch die Energieversorgung wurde thematisiert. Der Ausbau der erneuerbaren Energien sei zentral, um die Folgen des Klimawandels abzumildern.

Eine echte Erfolgsgeschichte könnten Solar-, Wind- und Bioenergie aber erst dann werden, wenn die Projekte in der Bevölkerung vor Ort akzeptiert seien und die Gewinne der Region und ihrer Menschen zu Gute kämen und nicht bei Investmentfirmen und großen privaten Waldeigentümern landeten, während die Allgemeinheit die Nachteile tragen müsse. Der Ausbau müsse deshalb unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger stattfinden, die dann auch beispielsweise über Energiegenossenschaften selbst profitieren sollten. Beim Thema Mobilität wurde deutlich: Der Vogelsberg braucht Angebote, die sich am tatsächlichen Bedarf orientieren. Neben On-Demand-Verkehren müssten auch kreisübergreifende Verbindungen in den Blick genommen werden. „Mobilität muss vom Nutzer aus gedacht werden. Dabei darf man auch nicht davor zurückschrecken, neue Wege auszuprobieren.“, betonte Ziegler.

Am Ende des Abends stand die Erkenntnis, dass Politik dann Vertrauen gewinnt, wenn sie zuhört. „Frust entsteht, wenn man sich mit seiner Meinung nicht gehört fühlt. Genau da setzt unsere Ortsgespräch-Reihe an“, so Krug. Maximilian Ziegler ergänzte: „Es macht einen Unterschied, wenn man miteinander spricht. Nur so kann der Vogelsberg „Heimat mit Zukunft“ bleiben.“

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren