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Erster Kreisbeigeordneter Patrick Krug besucht die Helmut-von-Bracken-Schule in Herbstein„Förderung der Selbstständigkeit ist ein zentraler Baustein für die Zukunft der Schüler“

VOGELSBERGKREIS (ol). Erster Kreisbeigeordneter Patrick Krug informierte sich in der Helmut-von-Bracken-Schule in Herbstein über die inklusive Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Gemeinsam mit Vertretern der Verwaltung tauschte er sich mit Schulleiterin Karin Kunz und dem Kollegium aus und würdigte das große Engagement, das auf die Förderung von Selbstständigkeit, Kreativität und praktischen Fähigkeiten zielt.

„Bildung ist der Schlüssel zu einer inklusiven Gesellschaft. Wir müssen sicherstellen, dass kein Kind auf der Strecke bleibt. Die individuelle Förderung jedes Schülers ist essenziell, um dessen Potenziale voll auszuschöpfen“, sagte Erster Kreisbeigeordneter Patrick Krug während seines Besuchs in der Helmut-von-Bracken-Schule in Herbstein. Der Schuldezernent hat bereits fast jede der 38 Schulen im Kreis gemeinsam mit Matthias Röse, dem Leiter des Amtes für schulische Bildung und Betreuung, sowie Stefan Schmidt, dem Leiter des Amtes für Hochbau, Energie und Gebäudewirtschaft, besucht, um sich vor Ort ein Bild über die Gegebenheiten zu machen und zu sehen, was gut läuft und, wo es Verbesserungsbedarf gibt, so heißt es in der Pressemitteilung der Kreisverwaltung. Krug freute sich, nun auch bei der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung einmal hinter die Kulissen schauen zu dürfen. „Hier wird eindrucksvoll verdeutlicht, wie wichtig eine maßgeschneiderte Bildung ist.“

Die Helmut-von-Bracken-Schule ist eine Bildungseinrichtung, die Schüler aus den Großgemeinden Schotten, Ulrichstein, Grebenhain, Freiensteinau, Herbstein, Lautertal, Lauterbach, Wartenberg und Schlitz aufnimmt, die in anderen Schulen nicht die nötige individuelle Förderung erhalten können. „Wir sind stolz darauf, eine inklusive Umgebung zu schaffen, in der jeder Schüler die Unterstützung erhält, die er braucht“, betonte Schulleiterin Karin Kunz, während sie die Besucher durch die Schule führte und hob die zentrale Leitidee der Einrichtung hervor: „Unsere lebenspraktisch orientierte Bildungs- und Erziehungsarbeit verfolgt vor allem die Ziele, unsere Schüler möglichst selbstständig zu machen, ihnen angemessene Handlungs- und Arbeitsmöglichkeiten in hauswirtschaftlichen, gesellschaftlichen und handwerklichen Bereichen zu vermitteln und ihnen die Schulzeit zu einem ereignis- und erfahrungsreichen Erlebnis werden zu lassen.“

Patrick Krug zeigte sich nach dem gemeinsamen Rundgang durch das Gebäude sehr angetan: „Es ist beeindruckend zu sehen, mit welchem Engagement hier gearbeitet wird. Jeder Schüler wird hier so gesehen, wie er ist und jeder wird individuell gefördert und in seiner Selbstständigkeit unterstützt – ein zentraler Baustein für ihre Zukunft.“

Eine große Unterstützung erfährt die Helmut-von-Bracken-Schule durch den Verein zur Förderung geistig behinderter Schüler e.V.. Der Verein betreibt beispielsweise Kleinbusse, die der Schule für Unterrichtsfahrten zur Verfügung stehen. Doch zurzeit gibt es eine Einschränkung: „Aktuell steht uns lediglich einer dieser Busse zur Verfügung, da der zweite nicht mehr fahrbereit ist“, erläutert Kunz. Dieser Umstand trifft die Schule hart, denn das therapeutische Reiten in Herbstein, ein wichtiger Bestandteil der Förderung, musste ausgesetzt werden. „Wir arbeiten an einer Lösung“, versichert Kunz, „denn auch andere geplante Aktivitäten, wie unsere wöchentlichen Ausflüge zu besonderen Orten im Vogelsberg, benötigen verlässliche Mobilität.“

Zu den Besonderheiten der Helmut-von-Bracken-Schule gehört auch ihr kreatives und handwerkliches Angebot. Die Schule verfügt über einige Webstühle, auf denen die Schüler unter anderem Vorhänge, Tischdecken oder Teppiche herstellen, die beispielsweise auf Weihnachtsmärkten verkauft werden. Dort werden zudem Töpferarbeiten angeboten, die im Unterricht hergestellt und im schuleigenen Brennofen gebrannt werden.

Foto:  Jennifer Sippel / Vogelsbergkreis

„Es ist immer eine Freude, die Schulen in unserem Landkreis zu besuchen und einen Einblick in die tolle Arbeit zu bekommen“, unterstrich Krug. „Ich finde zudem den Dialog mit unseren Schulen unheimlich wichtig. Jede Schule hat ihre eigene DNA, deshalb geht es mir persönlich darum, zuzuhören, zuzupacken, gemeinsam Lösungen zu finden, wenn Probleme auftauchen. Nur durch Kooperation und pragmatische Abstimmung schaffen wir stabile Strukturen, von denen die Schülerinnen und Schüler nachhaltig profitieren.“

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