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Archäologin Dr. Sibylle Wolf trifft Bildhauerin Ule Ewelt im Kulturbahnhof Mücke„Aus der Tiefe der Zeit“ – 30.000 Jahre Eiszeitkunst im Dialog mit moderner Tierplastik

MÜCKE (ol). Der Kulturverein „Mücke hier Mücke e.V.“ lädt am 20. August zu einer besonderen Veranstaltung in den Kulturbahnhof Mücke ein: Unter dem Titel „Aus der Tiefe der Zeit“ treffen archäologische Funde aus der Eiszeit auf zeitgenössische Skulpturen. Dr. Sibylle Wolf (Universität Tübingen) beleuchtet in ihrem Vortrag figürliche Kunst der Altsteinzeit, während Bildhauerin Ule Ewelt ihre von der Eiszeitkunst inspirierten Tierplastiken präsentiert.

Eine besondere Begegnung zwischen Archäologie und Kunst bietet der Kulturverein „Mücke hier Mücke e.V.“ laut einer Pressemitteilung mit der Veranstaltung „Aus der Tiefe der Zeit – Dr. Sibylle Wolf trifft auf Ule Ewelt“ am 20. August von 18.00 bis 19.30 Uhr im Kulturbahnhof Mücke. Der Abend führt in die Welt der ältesten bekannten Kunstwerke der Menschheit – und bringt sie in einen inspirierenden Austausch mit aktueller künstlerischer Interpretation.

Vortrag: 30.000 Jahre Eiszeitkunst

Dr. Sibylle Wolf, Archäologin an der Universität Tübingen, gibt Einblick in die Ursprünge menschlicher Kreativität: figürliche Tierplastiken aus Mammutelfenbein, Frauen-Statuetten, spektakuläre Höhlenmalereien und kunstvoll verzierte Alltagsgegenstände – geschaffen zwischen 42.000 und 12.000 Jahren vor heute. Die Präsentation spannt einen Bogen von den ältesten Kunstwerken des Aurignaciens bis zu den abstrahierten Formen des Magdaléniens, mit Fundorten u. a. auf der Schwäbischen Alb, in Frankreich und Spanien.

Über Dr. Sibylle Wolf

Dr. Sibylle Wolf studierte Vor- und Frühgeschichte an der Johannes Gutenberg Universität Mainz und der Université François Rabelais in Tours. Ihre akademische Laufbahn führte sie 2010 an die Universität Tübingen, wo sie 2013 mit Auszeichnung promovierte. Nach mehreren Stationen im musealen und universitären Umfeld – darunter die Große Landesausstellung Baden-Württemberg „Eiszeit – Kunst und Kultur“ sowie das UNESCO-Auswertungsprojekt „Höhlen der Schwäbischen Alb“ – ist sie seit 2016 als Wissenschaftlerin und Koordinatorin am Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment in Tübingen tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen auf figürlicher Kunst, Werkzeugen aus organischen Rohmaterialien und den Interaktionen von eiszeitlichen Jägern und Sammlern mit ihrer Umwelt.

Foto: Ch.Jäckle/Universität Tübingen

Ausstellung von Ule Ewelt

Nach dem Vortrag lädt der zweite Teil des Abends zur Begegnung mit den Skulpturen von Ule Ewelt ein. Die Künstlerin Ule Ewelt arbeitet seit 2003 in ihrem Atelier in Grünberg-Stangenrod. Ihre Tierplastiken aus Ton und Bronze nehmen direkten Bezug auf prähistorische Kunstformen – inspiriert von Höhlenmalereien und figürlichen Skulpturen der Altsteinzeit. Ihre Werke zeigen eine tiefe Verbindung zwischen Mensch und Tier, die seit Jahrtausenden künstlerisch verarbeitet wird.

Über Dr. Ule Ewelt

Ule Ewelt fand erst über Umwege zur Bildhauerei. Nach einer Ausbildung zur Damenschneiderin und einem Geografie-Studium arbeitete sie mehrere Jahre als Landschaftsplanerin. 2003 wagte sie einen beruflichen Neuanfang und gründete als Autodidaktin ihre Werkstatt. Zunächst fertigte sie Gebrauchskeramik – bis sie sich 2011 ganz der figürlichen Tierplastik zuwandte, getragen vom Zuspruch ihres Umfelds. „Ich habe Tiere aus Ton modelliert, solange ich mich erinnern kann, ohne je über den Grund nachzudenken. Es lag einfach im Zentrum meines Interesses“, so Ewelt. Heute sind ihre Skulpturen europaweit in Ausstellungen vertreten, insbesondere in Frankreich – in unmittelbarer Nähe zu jenen Höhlen, die sie künstlerisch inspirieren: Chauvet, Lascaux und viele mehr.

Foto: Ewelt

Zu ihren Werken gehören:

– Mammouth 24/3 – 78 x 60 x 30 cm
– Bär 24/1 – 110 x 35 cm
– Bison – Tête II – bekannt aus der Ausstellung „Eiszeitwesen“ im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren

Weitere Infos: www.keramik-uleewelt.de

Veranstaltungsdetails

Datum: 20. August 2025
Uhrzeit: 18.00 bis 19.30 Uhr
Ort: Kulturbahnhof Mücke, Bahnhofstraße 102, 35325 Mücke
Eintritt frei – Spenden willkommen
Veranstalter: Kulturverein „Mücke hier Mücke e.V.“

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