Ein Abend voller spontaner Kreativität und Humor zieht Publikum in seinen BannLachsalven und ausgelassene Stimmung im Kulturladen Schlitz
SCHLITZ (ol). Das Improtheater-Ensemble „Impro Fulda“ sorgte im Kulturladen Schlitz für einen Abend voller spontaner Kreativität und mitreißendem Humor. Rund 65 Zuschauer erlebten eine Show, die im Gedenken an Nobsi Gessner, einem der Mitbegründer des Kulturladens, stattfand. Die Darbietungen überzeugten durch originelle, unvorhersehbare Szenen und sorgten bei Publikum und Mitwirkenden für Begeisterung und den Wunsch nach Wiederholung.
Freitagabend im Kulturladen: Die Tür steht weit offen, der Raum – bis auf den letzten Platz gefüllt. Rund 65 Menschen. Volles Haus. Stühle werden herbeigeschafft, Menschen rücken enger zusammen. Was sich dann abspielt, ist mehr als Theater: Es ist ein Experiment, eine Hommage an spontanen Humor ein Fest der Kreativität. Es ist Impro.
Improtheater – das ist Theater ohne doppelten Boden. Keine Texte, keine Requisiten, kein Drehbuch. Alles entsteht live, aus dem Moment heraus. Die Spieler greifen Ideen aus dem Publikum auf, spinnen daraus Figuren, Konflikte, Szenen. Mal absurd, mal tiefsinnig und meistens „saukomisch“. Impro lebt vom Risiko, vom Miteinander der Schauspieler und der Zuschauer – und vom Mut, sich kopfüber in die Fantasie zu stürzen.
„Impro Fulda“ gastierte erstmals im Kulturladen Schlitz. Das Ensemble: 13 Spieler – 8 Frauen, 5 Männer – setzte sich aus unterschiedlichen Ensembles zusammen, viele davon aus der früheren Gruppe rund um Nobsi Gessner. Ihm war der Abend gewidmet. Nobsi – Mitbegründer des Kulturladens, Laienschauspieler, Herzensmensch. Er wollte letzten Sommer selbst noch auftreten, hatte schon die Show seiner „Wilden 13“ in Schlitz geplant. Dann jedoch vereitelten Krankheit und Tod seinen Plan. Doch seine Idee, seine Energie, sein Humor – sie lebten an diesem Abend wieder auf, so heißt es in der Pressemitteilung des Kulturladens.
Der Schlitzer Christoph Blum, selbst durch Nobsis Motivation zum Improspieler geworden und Mitinitiator im KuLaSch, setzte nun die Idee in die Tat um. Gemeinsam mit Michael Stehling moderierte er die Show, beide spielten zudem in verschiedenen Szenen selbst mit. Ansonsten führten sie leichtfüßig, pointiert und liebevoll chaotisch durchs Programm – eben genau so, wie Impro ist: Kein Skript, kein Fangnetz, keine Souffleuse. Alles entsteht im Moment, alles darf sein – und nichts muss.
Foto: Kulturladen Schlitz e.V.
Highlights? Gab es viele. Zum Beispiel die Szene „Besuch beim Bestatter“ im „Zeitraffer“, die zunächst 90 Sekunden dauerte und dann immer kürzer gespielt wurde, bis sie auf 1 Sekunde schrumpfte. Skurril. Komisch. Rasant. Oder das Spiel, bei dem Weisheiten der Zuschauer spontan in Dialoge eingebaut wurden. Es wurde gelacht, gestaunt – und in Anbetracht heißer Temperaturen auch ordentlich geschwitzt – im Ensemble und im Publikum.
Der Tenor zum Schluss? „Das muss wieder passieren.“ Der Meinung waren Schauspieler und Publikum gleichermaßen. Und auch seitens des Kulturladens ist eine Fortsetzung angedacht. Denn das Experiment Impro in Schlitz hat nicht nur funktioniert, sondern auch begeistert.
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