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Mit Optimismus, Mut, Resilienz, Teamwork und Demut in die Zukunft117 Abiturientinnen und Abiturienten an der Alexander-von-Humboldt-Schule verabschiedet

LAUTERBACH (ol). Die Alexander-von-Humboldt-Schule in Lauterbach verabschiedete 117 Abiturienten, darunter vier Schülerinnen mit der Traumnote 1,0. In einer feierlichen Zeremonie wurden die Leistungen sowohl im akademischen als auch im sozialen Bereich gewürdigt. Die Redner betonten dabei die Bedeutung von Resilienz, Teamarbeit und Optimismus für den weiteren Lebensweg.

Für 117 Abiturientinnen und Abiturienten der Alexander-von-Humboldt-Schule ging am Freitagabend die Schulzeit zu Ende: Sie nahmen aus den Händen von Schulleiterin Gitta Holloch ihre Abiturzeugnisse entgegen: Die Allgemeine Hochschulreife als höchster Schulabschluss in Deutschland ermöglicht ihnen nun den Zugang zu allen Universitäten und Ausbildungsmöglichkeiten. Vier Schülerinnen durften auf die Traumnote 1,0 stolz sein, das berichtet die AvH in einer Pressemitteilung.

In einer Feierstunde in der Aula der Schule begrüßte Gitta Holloch die scheidenden Schülerinnen und Schüler mit ihren Familien, nachdem der Chor der Klasse 6c unter der Leitung von Christin Böschen sie musikalisch auf den Abend eingestimmt hatte: Zu dem Stück „Rhythm of Life“ zogen die Abiturientinnen und Abiturienten in die Aula ein. Wie die anderen Stücke im Lauf des Abends war auch dieses inhaltlich und atmosphärisch sehr passend ausgewählt und die Kinder sowie die begleitenden Musikerinnen und Musiker bestachen durch ihre Darbietung.

„The Winner Takes It All“ – Unter dieses Motto hatte der Abiturjahrgang 2025 seinen Aufbruch gestellt: Stark, siegessicher, enthusiastisch und vielleicht auch „ein wenig provokant“, wie Schulleiterin Gitta Holloch in ihrer Ansprache sagte. Sie gratulierte den Abiturientinnen und Abiturienten dafür, dass sie sich durchgekämpft haben, sich gegenseitig unterstützt und motiviert und nie aufgegeben haben. Mit dem Abi-Zeugnis in der Hand dürfe man sich wirklich als Gewinner fühlen, bestätigte sie. Es sei der Beweis für Fleiß, Disziplin, Hartnäckigkeit und auch Glück. Doch wie in dem Motto zugrunde liegenden Abba-Song gelte auch für das bestandene Abitur, dass der Erfolg zwei Seiten habe: „Wer viel erreicht, muss auch viel loslassen und auf vieles verzichten.“ Daher sei auch Klarheit darüber nötig, was man erreichen wolle, und Mut, nicht immer zu gewinnen. Die Schulleiterin betonte, dass erfolgreiche Menschen keine Einzelkämpfer seien, und lud die Abiturientinnen und Abiturienten auch dazu ein, andere zu fördern, ihnen den Erfolg zu gönnen und gemeinsam zu wachsen.

Holloch gab verschiedene Ergebnisse der Umfrage unter den scheidenden Schülerinnen und Schülern wieder und sie dankte ihrem Kollegium, das unter anderem 708 schriftliche Arbeiten korrigiert, 354 Gutachten verfasst sowie 256 mündliche und Präsentationsprüfungen abgenommen hat. Ihr Dank galt auch dem Team der Schulverwaltung, das die Abiturprüfungen und die feierliche Verabschiedung stets unterstütze. „Die Zukunft gehört denen, die an die Schönheit ihres Traums glauben“, zitierte die Schulleiterin zum Abschluss Eleanor Roosevelt in Anspielung auf das Abba-Stück „I Have A Dream“.

Landrat Dr. Jens Mischak blickte in seiner Ansprache auf die Herausforderungen in einer Welt, die „den Rückwärtsgang eingelegt zu haben scheint.“ Sein Ratschlag galt jedoch nicht den Abiturientinnen und Abiturienten, sondern den Familien, Freunden, der Gesellschaft: „Wir sollten an Sie glauben und Sie motivieren“, sprach er den jungen Menschen die Kompetenzen zu, die es braucht, um mit Krisen umzugehen. Dass sie dies könnten, hätten sie bereits bewiesen: Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie hätten sie Resilienz erlernt und erfahren, wie wichtig es sei, sich gegenseitig zu stützen. Es sei wichtig, „an sich selbst zu glauben, an unser Land und unsere Gesellschaft.“ Schon immer hätten Generationen vor vielen großen Herausforderungen gestanden, Kriege und Wirtschaftskrisen zu überstehen gehabt. „Von ihnen können wir lernen, optimistisch und demütig zu sein“, sagte der Landrat, der mit einem Zitat von Alexander von Humboldt schloss: „Wichtiger ist, wie der Mensch sein Schicksal nimmt, als wie sein Schicksal ist.“

Danach warteten acht Tutorenkurse auf ihre Zeugnisse. Ihre jeweiligen Tutoren ließen die vergangenen meist zwei Jahre mit viel Augenzwinkern, Empathie und Freude Revue passieren. In jeder Ansprache wurde deutlich, wie sehr die Schülerinnen und Schüler in den Gruppen voneinander profitieren konnten und wie gut die Tutoren hinter ihnen standen. Im Gegenzug fanden auch Vertreter der Abiturientinnen und Abiturienten sehr wertschätzende und oft freundschaftliche Worte für ihre Lehrpersonen, mit denen sie neben dem Unterricht viele Erfahrungen wie Kursfahrten, außerschulische Lernorte oder Gruppenaktivitäten teilten. Nachdem sie alle ihre Zeugnisse bekommen hatten und alle Fotos gemacht waren, dankten die Abiturientinnen Lilli Trabandt und Lucy Grabitz dem stellvertretenden Schulleiter Joachim Gerking: Sie werden dessen letzten beiden Prüflinge gewesen sein, da Gerking nach dem ersten Halbjahr des kommenden Schuljahres ausscheiden wird. Auch ihm galt viel Applaus und Dank.

Als Höhepunkt und Schlusspunkt gleichermaßen fanden am Ende des Abends noch die Ehrungen für die besten Schülerinnen und Schüler statt sowie für diejenigen, die sich im schulischen Leben durch besonderes Engagement hervorgetan hatten. Für die Traumnote 1,0 zeichnete Studienleiter Karsten Krämer Enya Peek, Hannah Veit, Sofia Scheid und Lou Mölig aus.

Schulleitungsmitglied Maximilian Sauer würdigte die Verdienste im naturwissenschaftlichen und mathematischen Bereich: Die Deutsche Mathematiker-Vereinigung sowie die Deutsche Physikalische Gesellschaft prämierten jeweils Lorenz Nierula. Die Gesellschaft deutscher Chemiker zeichnete Enya Peek aus, der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland würdigte die Leistung von Hannah Veit. Oberstudienrätin Silvia Diehl, verantwortlich für den Bereich Begabtenförderung, überreichte die Preise im sprachlichen und gesellschaftlichen Bereich: Der Verein der deutschen Sprache würdigte Lou Mölig für ihre Leistungen im Fach Deutsch, der deutsche Altphilologenverband zeichnete Emma Fuchs für ihr Engagement in Latein aus. Der VfS-Abiturpreis des Vereins für Socialpolitik (Bereich Politik und Wirtschaft) ging an Gabriel Vega und der Fachverband für Philosophie zeichnete Helena Müller im Fach Ethik aus. Die Pierre-de-Coubertin-Medaille im Fach Sport ging an Tim Kapfinger.

Studiendirektor Oliver Stoy würdigte abschließend das Engagement von Lou Mölig und Maren Dietz in der SV, die langjährige musikalische Arbeit von Karl Röhrig und Maja Kaiser, den Einsatz in der Mediothek von Lena Marx, Maja Schmidt und Gabriel Vega sowie das Engagement im Schulsanitätsdienst von Maja Kaiser und Raghad Almezlom.

Mit guten Wünschen, großer Anerkennung und ihren Abiturzeugnissen in der Hand verließen danach die Abiturientinnen und Abiturienten ihre Schule – draußen warten neue Herausforderungen – oder wie der Landrat in seiner Ansprache es genannt hatte: „Level Up“.

Fotos: Traudi Schlitt

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