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21 Firmen beim Treffen des Unternehmensnetzwerks „fairnetzt“ des klimafaireis in Groß-EichenUnternehmen verbessern ihre CO2-Bilanz und lernen voneinander

GROSS-EICHEN/VOGELSBERG (ol). Beim fünften Treffen des Unternehmensnetzwerks „fairnetzt“ des klimafaireins kamen 21 Firmen in Groß-Eichen zusammen, um ihre CO2-Bilanzen zu verbessern und voneinander zu lernen. In inspirierenden Vorträgen und Diskussionen wurden Ansätze wie die Umstellung auf E-Mobilität und die Nutzung von KI-Technologien vorgestellt. Der Abend bot zahlreiche Gelegenheiten zum Austausch und zur Vernetzung.

Klimaschutz gehört in alle Teile der Gesellschaft – auch in die Wirtschaft. Darin sind sich die Gründer:innen des Unternehmensnetzwerks „fairnetzt“ des klimafaireins einig, und für diese gute Idee konnten sie bereits 32 Unternehmen gewinnen. Ein großer Teil davon war gemeinsam mit einigen interessierten Firmen Ende Mai der Einladung von Marlen und Mark Philippi von Philippi Reisen und Philippi Nahverkeher nach Groß-Eichen gefolgt. Die beiden richteten auf ihrem Firmengelände das fünfte Netzwerktreffen aus und freuten sich über mehr als fünfzig Gäste, das berichtet der klimafairein in einer Pressemitteilung.

Gerade als Mitglied der ersten Stunde steht Philippi für großes Engagement im Klimaschutz – ein Anliegen, mit dem sich das Unternehmen, das vor kurzem seinen 90. Geburtstag feierte, fit für die Zukunft machen möchte. Die große Frage nach einem kleinen Rückblick in die Firmengeschichtet lautete daher: „Ist es möglich, die Flotte auf E-Busse umzustellen und wenn ja, welche Infrastruktur müsste dafür geschaffen werden“ – eine Frage, an deren Lösungsansätze viele Anwesende gerne mitdiskutierten.

Dr. Thorsten Reichel, Erster Vorsitzender des klimafaireins und Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Nauheim, berichtete über die Erfahrungen seines Unternehmens bei der Umstellung auf E-Mobilität. In seinem Vortrag zu den Vereinsaktivitäten ging er auch auf die Frühjahrspflanzungen ein, die wieder viele Menschen in den Wald geführt haben. Sein Dank galt den Sponsoren und den Baumschubser:innen, die die Pflanzenden anleiteten.

„Die Planungen für den Herbst sind im vollen Gange, wobei noch geeignete Flächen und auch interessierte Sponsoren gesucht werden“, lud der Redner auch die anwesenden Unternehmen ein, sich hier zu engagieren. Auch das Konzept für die klimafairein-Gemüsegärten nimmt Gestalt an, berichtete Reichel, ebenso wie die Mitwirkung des Vereins bei der Klimabildungslandschaft Vogelsberg, deren Auftatkveranstaltung Ende März „ein voller Erfolg war.“ Reichel berichtete auch von den Renovierungsarbeiten am faireinsheim in der Untergasse Nieder-Ohmen, für die ein Nutzungskonzept mit Gastronomie, Laden und Begegnungsstätte aktuell erarbeitet wird. Der Vorsitzende freute sich über das große Interesse an dem Treffen und über den guten Austausch.

Auch beim fünften Treffen konnten wieder drei Unternehmen gewonnen werden, die im Rahmen eines „Speed Pitches“ ihre Bemühungen zur Verbesserung ihrer CO2-Bilanz vorstellten. Dieses beliebte Format bietet zum einen Grundlage für einen Austausch unter den Teilnehmenden, zum anderen aber auch einen Anstoß zur Nachahmung oder zumindest zum Nachdenken über  Klimaschutzbemühungen im eigenen Unternehmen.

Für die Stadtwerke Gießen berichtete Niklas Buhl (Nachhaltigkeitsbeauftragter) von der KI-gesteuerten Heizung. Mit ihr konnten im Pilotprojekt bereits 27 Prozent Einsparungen erreicht werden: „Wir sind damit nach vier Jahren wirtschaftlich“; freute sich der Redner.

Die Sparkasse Oberhessen begleitet zum einen ihre Kund:innen bei deren nachhaltigen Transformation, wie Philipp Hofmann (Referent Nachhaltigkeitsmanagement) vortrug, gleichzeitig wolle das Institut selbst bis 2035 klimaneutral sein, was unter anderem über eine Bewertung und Sanierung von Gebäuden, Ausbau der E-Lade-Infrastruktur sowie der Digitalisierung von Prozessen erreicht werden soll.

Die Firma TNL Umweltplanung Hungen berichtete davon ,den CO2-Ausstoß pro Mitarber:in (insgesamt 260) um mehr als 24 Prozent gesenkt zu haben. Frank Bernshausen (Geschäftsführer) nannte als Erfolgsfaktor die Nutzung von hundert Prozent erneuerbarer Energie und ein gute Homeoffice-Konzept. TNL fördere darüber hinaus Vorschläge aus dem Team und notiere alle Ziele auf einem Nachhaltigkeis-Dashboard, so Bernshausen. Mitarbeitende, die ehrenamtlich im Naturschutz aktiv sind, würden ebenfalls gefördert. Außerdem bevorzuge man regionale Lieferanten.

Antje Bienert, Geschäftsführerin Technologie- und Innovationszentrum Gießen, nutzte die fairnetzt-Bühne, um eine Einladung zum Wirtschaftsfrühstück Nachhaltigkeit auszusprechen, das jeden zweiten Mittwoch im Monat um 8 Uhr stattfindet.
Der Abend diente auch dazu, die Arbeit der Förster:innen und das Engagement der Baumschubser:innen zu würdigen und das Projekt den Unternehmer:innen genauer vorzustellen. Dazu waren fünf Förster und neun Baumschubser:innen da. Die Förster, allen voran Bürgermeister Andreas Sommer, von Haus aus Förster, berichteten von der äußerst erfolgreichen und wertschätzenden Zusammenarbeit zwischen Förster:innen und klimafairein. Auch von Seiten des klimafaireins wurde auf die wichtige Kooperation mit den Förster:innen hingewiesen, ohne deren Expertise die Projekte nicht umgesetzt werden könnten, wie es hieß.

Nach dem offiziellen Teil, der mit der Übergabe des Holzschilds mit dem fairnetzt-Branding an die Gastgeber endete, enstpann sich bei einem schönen Essen noch ein vielfältiger Austausch.

Das nächste fairnetzt-Treffen findet im Oktober in den Räumen der Sparkasse Grünberg statt. Mehr Informationen über den klimafarein findet man auf der Website des Vereins (www.klimafairein.de). Dort können sich auch interessierte Neumitglieder und zukünftige Baumschubser informieren.

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