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Das Rathaus-Modell kann im Rathaus besichtigt werden – Wie Patrick Kosog Alsfeld erlebteDer Bastler ist vom Original und von Alsfeld begeistert

ALSFELD – Es war ein bisschen ein magischer Moment, als Patrick Kosog am Dienstag durch die Rittergasse den Marktplatz betrat – und zum ersten Mal das Alsfelder Rathaus im Original sah, das er im Modell über ein Jahr lang höchst detailliert nachgebaut hat. „Das Rathaus ist toll“, stellte der 31-Jährige  fest. Der Besuch des Wülfrathers hat einen Grund: Das Modell steht jetzt im Original, und ist Teil einer Ausstellung, die am Freitag eröffnet wird.

Um 14 Uhr kommen geladene Gäste, die Eltern und ein paar eigens angereiste Freunde des Bastlers im Foyer vor dem Bürgermeister-Büro zusammen. um offiziell den Blick auf die Vitrine mit dem Rathaus-Modell freizugeben, das die Stadt hessenweit ins Gespräch gebracht hat. Kein Wunder: Im Maßstab von 1:40 gibt es nicht einfach das Äußere des heutigen Originals wieder. Sondern der Bastler orientierte sich nach intensivem Studium der Entwicklung an früheren Bauplänen, um den  Zustand von vor 100 Jahren möglichst exakt nachbilden zu können.

So steht es im Foyer des Alsfelder Rathauses: das Rathaus-Modell, das Patrick Kosog hier vorstellt. Foto: privat

Das echte Rathaus hat Erwartungen noch übertroffen

Und das alles, ohne Alsfeld oder das Rathaus je gesehen zu haben. Patrick Kosog, der seine Bastelleidenschaft inzwischen zum Beruf ausgebaut hat und einen Online-Handel betreibt, war daher sehr gespannt, als er diese Woche von NRW nach Hessen reiste. Würde das alte Fachwerkgebäude, würde die Altstadt seinen Erwartungen gerecht werden? Er wurde nicht enttäuscht, erzählt er nach einem Rundgang durch die Fachwerkkulisse Alsfeld: „Das ist eine tolle Stadt.“ Vor allem das Dreigestirn aus Weinhaus, Walpurgiskirche und Rathaus am Markplatz hat es ihm angetan: „Solch ein Ensemble ist einzigartig!“ Und das Rathaus selbst? „Das echte Rathaus hat meine Erwartungen noch übertroffen. Es ist imposant.“

Postkarten, die Patrick Kosog zur Ausstellung hergestellt hat, zeigen Bilder aus dem Inneren des Modells.

Das Rathaus auch als Schlüsselanhänger

Sein Modell überstand die Reise gut eingepackt fast unbeschadet, nur die Spitzen der Türmchen auf dem Dach musste er neu richten. Im Gepäck hatte der geschäftstüchtige Bastler für die Ausstellung aber auch noch Souvenirs, die Einheimische wie Besucher der Stadt interessieren könnten. Mit einem 3D-Drucker stellte er kleine Schlüsselanhänger in Form des Rathauses her. Auch als Lampe gibt es das Rathaus jetzt, Collagen von Bildern des Inneren beim Modell zieren Postkarten. Die modellierten Bilder der Zimmer mit Menschen darin sehen aus, als wären es reale Szenen aus dem Alltag irgebdwann in der Geschichte des Gebäudes. Und weil die ganze Geschichte so schön war und ist, produzierte er auch noch ein Buch, das den Werdegang mit vielen Bildern wiedergibt. Das alles zeigt er ebenfalls in der Ausstellung des Rathaus-Modells.

Führungen zur Ausstellung im Rathaus

Einen Monat lang soll die Ausstellung ab dem kommenden Wochenende im Foyer des Rathauses bleiben. Zu sehen ist es bei Führungen am Samstag um 11 und am Sonntag um 14 Uhr. Auch die offene Altstadtführung führt zur Ausstellung: Samstag und Sonntag jeweils um 15 Uhr. Unter der Woche dürfen Besucher jeweils zwischen 10 und 16 Uhr einen Blick in die Ausstellung werfen.

Der weitere Verbleib ist noch nicht ganz geklärt, erzählt Patrick Kosog. Ursprünglich war abgedacht, das Modell im Bürgerbüro auszustellen, aber der Plan sei verworfen worden. Vielleicht wandert es für die nächsten Monate doch noch ins Museum.

Siehe auch einen weiteren Beitrag über den Bau des Rathaus-Modells.

Mehr über Patrick Kosog kann man auf seiner Website erfahren.

 

von Axel Pries

 

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