Benefizkonzert und Online-Abstimmung unterstützen RestaurierungsprojektOber-Ohmen hofft auf den Titel „Orgel des Jahres“
OBER-OHMEN (ol). Die historische Orgel in der evangelischen Kirche Ober-Ohmen ist für den Titel „Orgel des Jahres 2025″ nominiert, was ihr Restaurierungsprojekt ins Rampenlicht rückt. Die Kirche lädt zu einem Benefizkonzert am 21. Juni ein, um die noch benötigten Mittel von 70.000 bis 80.000 Euro zu sammeln. Unterstützer können online abstimmen oder spenden, um zum Erhalt des musikalischen Erbes beizutragen.
Ein musikalisches Juwel im Vogelsberg steht im Rampenlicht: Die historische Orgel in der evangelischen Kirche Ober-Ohmen ist als Orgel des Jahres 2025 nominiert. Noch bis zum 15. Mai kann online für das Instrument abgestimmt werden – ein bedeutender Moment für das ambitionierte Restaurierungsprojekt, so heißt es in einer Pressemitteilung des Evangelischen Dekanats Vogelsberg.
Bereits im April 2024 wurde sie von der Stiftung Orgelklang zur „Orgel des Monats“ gekürt – verbunden mit einer Förderung in Höhe von 6.000 Euro. Die Stiftung, getragen von der EKD, unterstützte letztes Jahr in diesem Jahr 17 Projekte mit insgesamt 60.000 Euro (beziehungsweise 70.600 Euro inklusive Projektspenden). Seit 2010 hat sie 281 Orgeln mit über 1,5 Millionen Euro gefördert.
Erbaut wurde das Instrument 1808/09 vom Orgelbauer Johann Hartmann Bernhard aus Romrod – sein erstes zweimanualiges Werk. In ihrer Disposition mit 23 Registern, Pedal und mechanischer Schleiflade spiegelt sich der mainfränkisch-barocke Stil wider.
„Die Orgel ist für die Region von der Größe und ihrer Art eine Besonderheit – sie gehört zur Geschichte dieses Ortes“, betont Pfarrer Markus Witznick. Doch ihre Klangkraft hat in den letzten Jahrzehnten stark gelitten: beschädigte Pfeifen, schwacher Windfluss, kaum noch stimmbar. Frühere Umbauten, zuletzt 1970, brachten keine nachhaltige Verbesserung.
Seit Jahren setzt sich die Kirchengemeinde für eine umfassende Sanierung ein – nun rückt sie endlich in greifbare Nähe. Die Gesamtkosten liegen bei rund 282.000 Euro. Die Hälfte stammt aus dem Kulturfonds des Bundes, hinzu kommen Mittel von der Sparkassenkulturstiftung, dem Hessischen Denkmalschutz, der EKHN und dem Evangelischen Dekanat Gießener Land.
Etwa 70.000 bis 80.000 Euro muss die Gemeinde noch selbst aufbringen. „Ich bin dankbar für die rege Unterstützung in der Bevölkerung, die uns hilft, das Instrument wieder in aller Schönheit erklingen zu lassen“, erklärt Witznick. Eine große Spenden-Orgelpfeife in der Kirche lädt auch weiterhin zum Spenden ein. Ein Besuch im August 2024 durch Vertreter des Denkmalschutzes und der Sparkassenstiftung unterstrich die Bedeutung des Projekts eindrucksvoll.
Die Wahl zur „Orgel des Jahres 2025“ ist zwar undotiert, bringt aber wertvolle Aufmerksamkeit. „Wir hoffen, dass der Titel das Projekt in der Region und darüber hinaus sichtbar macht – und vielleicht neue Förderer begeistert“, so Witznick. Jede Stimme zählt!
Wer die Restaurierung unterstützen möchte, kann direkt spenden auf das Konto der Kirchenkasse Ober-Ohmen bei der Volksbank Mittelhessen, IBAN: DE89 5139 0000 0020 0114 16, Stichwort: Spende Orgel OberOhmen.
Ein Benefizkonzert mit dem Münchner Vokalensemble „Salonfähig“ zur Unterstützung der Sanierung ist für den 21. Juni um 17 Uhr in der Evangelischen Kirche geplant – alle sind herzlich eingeladen! Jetzt abstimmen: www.orgeldesjahres.de.
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