OL-Serie zur Wahl des neuen KreistagsWer will was beim Thema Tourismus?
VOGELSBERGKREIS (jal). Im März stehen die Wahlen für einen neuen Kreistag an. OL hat allen Listen und Parteien zu fünf wichtigen Themengebieten jeweils drei Fragen gestellt. Hier sind die Antworten zum fünften Teil: Wer will was beim Thema Tourismus?
Frage 1: Welche Art Tourismus braucht der Vogelsberg?
AfD
Der Vogelsbergkreis ist in seiner landschaftlichen Schönheit und Vielfältigkeit ein touristischer Anziehungspunkt. Das wollen wir weiter fördern. Die einzigartige Kulturlandschaft der Vulkanregion Vogelsberg ist zentral für das Marketing in den Bereichen Wandern, Radfahren, Reiten und Familienurlaub. Wir wollen die touristische Infrastruktur weiter ausbauen. Dazu gehören auch Radwege und der ÖPNV sowie spezifische Tourismusangebote. Vorhandene Kulturgüter, markante Architektur, Landschaft und Natur, Attraktionen im Bereich der Freizeit, Sport, Bildung und Wissenschaft müssen in ein kreisweites Tourismuskonzept einbezogen werden. Insofern bietet der Vogelsberg sowohl für Tagesausflüger (z.B. Städtetouren, Museen) als auch für den heimischen Tourismus (Wandern, Radfahren, Reiten, Familienurlaub, Skifahren) ausreichend Möglichkeiten. Im Fokus sollte aus unserer Sicht der Individualtourismus
stehen.
CDU
Aus unserer Sicht wichtig ist, dass die unterschiedlichen Interessen bei den Besuchern angesprochen werden. Wir haben etwa die Mittelzentren und Städte, wir haben die weitläufige Landschaft und Natur und das Thema Vulkan. Der Vogelsberg ist nicht der Schauplatz von Massentourismus, sondern wir sprechen Individualreisende auf der einen oder auch Gruppenreisende auf der anderen Seite (die etwa in die Mittelzentren zu Stadtführungen kommen) an. Gerade durch die Corona-Krise ist der Landkreis als innerdeutsches Reiseziel nochmals stärker in den Fokus gerückt. Diejenigen, die wir im
Kern als Besucher ansprechen wollen, legen Wert auf Qualität, Natur und Erholung. Sie wollen den „Vogelsberg“ kennen lernen und nicht beliebige, austauschbare Angebote. Hierzu zählen auch lokale Produkte oder kulturelle Besonderheiten. Also: es muss darum gehen, nicht beliebig jeden anzusprechen, sondern diejenigen, die bewusst den Vogelsberg als Ziel entdecken möchten, ob zum Wandern, Radfahren o. Stadtbesuch.
FDP
Grundsätzlich jeden! Natürlich muss der Tourismus so ausgelegt sein, dass unsere Natur nicht zerstört wird und eine intelligente Lenkung der Besucherströme erfolgt.
Freie Wähler
Der Vogelsberg ist eine Naturlandschaft, deren Reiz die Weitläufigkeit und Ruhe im besonderen Maße ausmacht. Durch den weiteren Ausbau von Wander- und Radwegen wird es unseren Gästen ermöglicht, den Vogelsberg zu erkunden. Als Ausgangspunkt für Ausflüge, ob mit dem Auto oder dem ÖPNV, ist unsere Lage im Herzen von Deutschland optimal. Um den Vogelsberg erlebbar zu machen, sind die Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe und andere Leistungserbringer gefordert, „buchbare“ Angebote am Tourismusmarkt zu platzieren. Der sanfte Landtourismus sollte auch eine Kinderbetreuung, Kurse zum Brotbacken oder zum Erlernen alter Handwerkskunst umfassen. Hier hat das Mögliche kaum Grenzen. Nötig ist allerdings die Bereitschaft zum Zusammenarbeiten und „über den Tellerrand hinaussehen“. Die durch die Pandemie in der Gesellschaft ausgelöste Rückbesinnung auf das eigene Land als Urlaubsziel wird einfallsreiche Gastgeber bei ihren Überlegungen unterstützen.
Grüne
Sanften Tourismus, der sich daran orientiert Menschen und die Natur in Einklang zu bringen. Der nicht an Massen und Verkehr sondern an Ruhe, Erholung in einer intakten Natur orientiert ist. Wandern und Radwege bietet und der der Natur folgt und nicht umgekehrt.
Klimaliste
Nachhaltigen Tourismus; kein Massentourismus; eventuell Ausbau von Freizeitangeboten (unter Einhaltung naturschutzrechtlicher Rahmenbedingungen!) z.B. “naturverträglicher” Mountainbiketrail.
Linke
Naturerlebnisse mit viel Ruhe und Muße, wie sie z. B. die Premiumwanderwege bieten, sollte weiter ausgebaut und zu einem Netz verbunden werden. Der ÖPNV muss hier kräftig ausgebaut werden, vielleicht Sammeltaxis, die neben den Bushaltestellen auch die Anfangs- und Endpunkte der Wanderwege anfahren. Privatpensionen könnten neben teuren Einzelzimmern auch preiswerte Matratzenlager anbieten, für Rucksack- und Fahrradtourist*innen, dies wäre eine Erweiterung auch für bikerfreundliche Unterkünfte. Ebenso können Formen sehr naturnaher Übernachtungsmöglichkeiten wie z. B. Baumhäuser oder Häuser mit Einrichtung zur Sternbeobachtung gehören; aber auch Möglichkeiten zur Entdeckung richtiger Dunkelheit. Museen sollten, wie z. B. das Vulkaneum, die Geschichte und die Gegebenheiten des Vogelsberges aufnehmen und darstellen. Auch könnte „der Wolf“ mit verschiedenen Angeboten – z.B. Fährtenlesekurse – touristisch vermarktet werden.
SPD
Aus Sicht der SPD gibt es nicht die eine Art von Tourismus, auf die der Vogelsberg setzen sollte. Dafür hat unsere Heimat zu viel zu bieten. Wir können mit dem Naturpark Vogelsberg, dem Vulkaneum in Schotten oder dem frisch zertifizierten Geopark Angebote an Tourist*innen machen, die an Natur interessiert sind. Genauso können wir mit unseren Fachwerkstädten und Sehenswürdigkeiten auch Tourist*innen ansprechen, die hieran Interesse haben. Ein Tourismuskonzept muss hier die Brücke schlagen, dabei alle im Bereich des Tourismus Aktiven einbinden und regionale Besonderheiten hervorheben.
Frage 2: Wie lässt sich das touristische Angebot der einzelnen Städte und Gemeinden besser bündeln?
AfD
Wir erachten diesbezüglich eine gemeinsame, kreiseigene Online-Plattform für das beste Mittel. Hier können alle Anbieter (Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Ausflugsanbieter usw.) ihre Angebote gebündelt präsentieren ohne dass jeder Interessent erst mühsam suchen muss. Ein eigener Ansprechpartner innerhalb der Kreisverwaltung der ggf. bei der Vermittlung bzw. Einstellung der Angebote unterstützt, wäre wünschenswert.
CDU
Aus unserer Sicht kann dies durch die Gründung von sogenannten Touristischen Arbeitsgemeinschaften (TAG) unter dem Dach der Vulkanregion erfolgen. Eine Konzentration auf nur einen Aspekt deckt die Vielfalt nicht ab und reicht daher nicht aus. Mehrere Kommunen können sich zu einem bestimmten Thema zusammenschließen. Gerade für kleinere Kommunen ohne eigenen „Tourismusverantwortlichen“ hat das Vorteile. Da ist die TAG „Rund um Alsfeld“, da könnte das Thema „Burgen und Schlösser“ in Richtung Schlitz, Wartenberg, Lauterbach sein. Überlegungen für eine TAG „Hoher Vogelsberg“ zum Thema Natur und Vulkan gibt es bereits. Und entsprechendes könnte auch in Richtung Homberg und Mücke entwickelt werden. Nicht immer reicht das Angebot einer einzigen Kommune für einen längeren Aufenthalt auf. Gemeinsam könnte aber die Vielfalt und Attraktivität gesteigert werden. Dem Wunsch der Kommunen, besser in die Arbeit der Tourismusgesellschaft eingebunden zu werden, muss entsprochen werden.
FDP
Leider ist die Region hier etwas zerrissen, einzelne Städte und Gemeinden tendieren eher zu den Nachbarregionen. Hier bedarf es noch vieler Gespräche, um zu erkennen, dass wir als EINE Destination Vogelsberg auftreten müssen. Nur so können wir uns besser vermarkten und am Ende alle profitieren. Das Kirchturmdenken muss überwunden werden, vielleicht lohnt hier der Blick in einige Alpenregionen- dort ist man diesbezüglich schon etwas weiter!
Freie Wähler
Die Städte und Gemeinden des Vogelsberges sind im Bereich Tourismus gemeinsam in der Region Vogelsberg Touristik GmbH organisiert. Neben dem Vogelsbergkreis gibt es in dieser GmbH noch weitere Gesellschafter. Die auf der einen Seite gelobte Weitläufigkeit bringt aber bei der Zusammenarbeit viele Nachteile. In Zukunft muss die Kooperation der Kommunen verbessert werden. Für weite Teile des Vogelsberges ist Schotten, als Sitz der Gesellschaft und einer der Haupt- Tourismusmagnete im Vogelsbergkreis doch sehr weit weg. Viele Kommunen und auch touristische Anbieter bemängeln diese „Entfernung“. Um eine bessere Vernetzung in der Region zu erzielen, muss in kleinteiligeren sogenannten „Touristischen Arbeitsgemeinschaften (TAG) zusammengearbeitet werden. Durch diese TAG zusammengeführte „buchbare“ Angebote sind dann durch die GmbH am Markt zu platzieren. Buchbare Angebote können z.B. 3 Übernachtungen mit Verpflegung und abgestimmtem Tagesprogramm für Einzelreisende, Paare oder Gruppen sein.
Grüne
Es müssen mehr übergreifende Projekte imitiert und gefördert werden. Insgesamt müssen Tourismus und Wirtschaftsförderung zusammenwachsen und gemeinsame Marke bilden.
Klimaliste
Gemeinsame Homepage/Vogelsbergkreis; Fremdsprachliche Verbesserung; Evtl. Bonussystemverknüpfung von z.B. Schwimmbad und Museum o.ä. Themenbezogene Tagesprogramme erstellen
Linke
Zusammenarbeit in der Planung neuer Angebote, Kombinationen verschiedener Aspekte – z.B. Natur, Kultur, historische Bauten – bündeln, Übernachtungsmöglichkeiten abstimmen und das ganze vom Kreis moderierend beraten. Den Landkreis als Region vermarkten. Zudem könnte der Wolf als ein Motto für verschiedene Angebote positiv besetzt und gestaltet werden
SPD
Kreisweit ist hierzu sicherlich die bestehende Touristik-GmbH eine Möglichkeit. Diese wurde nunmehr auch mit deutlich mehr Geld ausgestattet. Hier können durch den Landkreis und die Mitgliedskommunen Schwerpunkte der Vermarktung gesetzt und Strategien entwickelt werden. Zur Bündelung lokaler Angebote sind dagegen Touristischen Arbeitsgemeinschaften (z.B die bestehende TAG „Rund um Alsfeld“) ein geeignetes Instrument.
Frage 3: Angenommen, Sie haben ein offenes Budget. Welche touristischen Ziele des
Vogelsbergs würden Sie auf welchen Wegen mit welcher Summe wie bewerben?
AfD
Der Vogelsberg hat so viele schöne touristische Attraktionen, dass es unfair wäre, Einzelne herauszupicken und diese zu fördern und andere nicht. Bedingt durch die verschiedenen Lockdown-Maßnahmen befinden sich aktuell alle touristischen Anbieter, von Hotels über Reiseunternehmen bis hin zu den Gaststätten und Restaurants in einer prekären Situation. Diese brauchen zunächst einmal eine Perspektive und möglichst schnell Planungssicherheit. Im Rahmen der Wirtschaftsförderung sollten hier – bei einem angenommenen offenen Budget – Gelder in die Hand genommen werden um diese Unternehmen wieder in die Lage zu versetzen auf eigenen Beinen stehen zu können und Umsätze zu erwirtschaften. Darauf würden wir uns konzentrieren. Das Herauspicken einzelner touristischer Attraktionen führt zu nichts, wenn die gesamte Infrastruktur rundherum brachliegt.
CDU
Wie aus den beiden vorangegangenen Antworten deutlich geworden, geht es nicht um einzelne Ziele, die wir nach außen vermarkten müssen, sondern um das Gesamtprodukt „Vulkranregion Vogelsberg“ mit seinen vielfältigen Angeboten. Wir müssen daher „Pakete“ von Angeboten schnüren und vermarkten, also zum Beispiel ein verlängertes Wochenende (Stadtführung; Wiesenwanderung; Brauereibesichtigung und kulinarische Verkostung zu einem Gesamtpreis). Unsere Schwerpunkte liegen derzeit im innerdeutschen Markt. Menschen informieren sich über online-Medien, nach wie vor aber auch über Prospekte und Zeitschriften. Unsere Zielgruppe sitzt in großen Teilen in den Metropolregionen Deutschlands. Insoweit könnte dort über breit angelegte Zeitungswerbung, Online-Werbung, nach wie vor aber auch Prospektwerbung für die Vielfalt der Region geworben werden.
FDP
Dazu lassen sich so pauschal keine Aussagen treffen. Das sollte man auch den Fachleuten aus der Branche überlassen. Als Destination Vogelsberg haben wir viele Highlights, die man präsentieren kann.
Freie Wähler
Um Urlauber die Vorzüge unserer naturnahen Heimat aufzuzeigen, braucht es eine Visualisierung. Durch bewegte Bilder kann man die Einmaligkeit unserer Mittelgebirgslandschaft am ehesten anschaubar machen. Also sind in einem ersten Schritt aussagekräftige Videos zu produzieren, dabei ist auf alle Perspektiven zurückzugreifen. Neben weitenläufig landwirtschaftlichen Flächen sind hier auch die ausgedehnten Wälder ein absoluter Pluspunkt. Dazu kommen die malerischen Fachwerkensembles und mittelalterlichen Burgen und Schlösser. Das ganze gut erreichbar zu Fuß, per Rad, aber auch mit ÖPNV oder Auto. Mit wirklich gutem Bildmaterial sind dann alle medialen Kanäle zu bedienen. Angefangen mit intensiver Fernsehwerbung, über Kino und sozialen Medien. Im Vergleich zu Allgäu oder Lüneburger Heide ist der Vogelsberg noch viel zu unbekannt. Das muss sich ändern. Dies kombiniert mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis, ideal für Familien. Vogelsberg – da will ich hin.
Grüne
Jede Kommune sucht sich eines aus ihrem Gebiet aus und bekommt 1 Millionen über 5 Jahre um etwas daraus zu machen. Sie muss aber die Bedingungen aus Frage 39 einhalten
Klimaliste
Der Vogelsbergkreis ist reich an touristischen Zielen verschiedenster Art. Es ist deshalb nicht wichtig, bestimmte Ziele durch eine zusätzliche Förderung zu bewerben. Vielmehr sollte der Vogelsberg als lohnenswertes Ziel für Erholungssuchende mit unterschiedlichen Intentionen beworben werden. Allerdings sollten nachhaltige Tourismusprogramme stärker beworben werden.
Linke
Diese Frage ist so sehr spekulativ. Aber: ein gut ausgebautes Rad- und Wanderwegenetz für mehrtägige Touren, das kulinarische Angebote und Übernachtungsmöglichkeiten einbindet und auch noch kulturelle Events mit einbezieht wäre sicher eine gute Werbung wert.
SPD
Der Vogelsberg hat viele touristisch interessante „Highlights“. Ein offenes Budget wäre daher sicherlich am besten bei denjenigen aufgehoben, die sich tagtäglich mit Tourismus beschäftigen, denn dort weiß man sicherlich am besten, wie das Geld möglichst effizient eingesetzt werden kann.
LINKTIPP
Hier finden Sie alle Teile unserer Serie zur Kreistagswahl.
Welche Art Tourismus braucht der Vogelsberg? R-I-C-H-T-I-I-I-I-G-! Vogelsbergtourismus. Denn alles, was hier angeblich an Gutem fast schon zu viel ist – bieten alle anderen Mittelgebirgsregionen Deutschlands auch. Außer, dass es dort nicht so viele hässliche Windkraftanlagen gibt (schwiff-schwiff-schwiff). Wie lockt man also nun all die Wanderer, Reiter, Skifahrer, Radfahrer, Vulkanismus-Nerds, Naturfreunde, Auto-, ÖPNV- und Individualtouristen, Gruppenreisenden, Familien, sanften Landtouristen, Heimatentdecker usw., usw. ausgerechnet in den Vogelsberg?
Da juckt den Satiriker die Pointe, insbesondere bei der Frage nach den richtigen Werbestrategien, Werbesprüchen, Schwerpunkten, etc.:
(1) Ohne Alleinstellungsmerkmal? Der Vogelsberg ist ideal!
(2) Stör’n dich die WKAs am Strand? Bei uns gibt’s mehr davon an Land!
(3) So weit die Füße tragen – mit Hund oder mit Blagen!
(4) Willst du wie ein Schwarzstorch enden? Immer grünen Strom verwenden!
(5) Noch nie einen Vulkan gesehn’n? Musst du ins Vulkaneum geh’n!
(6) Langeweile, Bad, WC – Vogelsbergurlaub ist o.k.!
Na, und so weiter.
Es fehlen noch die regionalen Freizeitangebote, die ein Urlaubsziel unverwechselbar machen. Frage zum Beispiel: Welcher Sport oder Pseudo-Sport gehört zu den typischen Freizeitaktivitäten der Region? Beispiel zum Beispiel: Ostfriesland = Boßeln und Tee trinken gemäß der ostfriesischen Tee-Zeremonie.
Warum wurden die Parteienvertreter aus dem Kreistag nicht nach solchen liebenswerten Merkmalen unseres Vogelsbergs gefragt? Es gibt keine typischen Vogelsberg-Sport- und Vogelsbergpseudo-Sportarten? Dann muss man diese erfinden. Gut erfunden ist manchmal besser als original-traditional. Wie wäre es zum Beispiel mit:
(1) Vulkanexpress-Surfen (man trägt zwar Fahrradhelm und lädt das Fahrrad in den Anhänger, lässt sich aber ab da nur noch im Bus chauffieren)
(2) Beulches-Weitwurf (besser als sie zu essen)
(3) Wolfsjagd (statt Fuchsjagd) – Man verfolgt einen Eingeborenen im Wolfskostüm mit schwerem Paintball-Gerät durch den Wald. In der Gebrüder-Grimm-Variante darf der Gotcha-Sieger dem outgeknockten „Wolf“ noch alte Gehwegplatten in das Kostüm laden (Reißverschluss). Dieser „flieht“ anschließend und stürzt sich melodramatisch in den Tod.
(4) Vogelsberger Schwarzstorch-Roulette: Man fliegt mit dem Ultraleichtflieger so lange Slalom um die Windmühlen, bis den Pechvogel der Gruppe halt mal ein Rotorblatt erwischt. Nichts für schwache Nerven, aber ein Mordsspaß.
…
„Hier hat das Mögliche kaum Grenzen“, wie es die Freien Wähler treffend formulieren. Insbesondere könnte laut einer Anregung der LINKEN „der Wolf als ein Motto für verschiedene Angebote“ noch fantasievoller „positiv besetzt und gestaltet werden“, zumal „sich einen Wolf laufen, holen usw.“ eine unter Wanderern, Reitern und Radfahrern gern kommunizierte Komplikation ist, die auftritt, wenn Haut und Kleidung/Schuhwerk/Sattel etc. lange aneinander gerieben haben. Hier könnte auch der Wettbewerbsgedanke (Wer hat den größten…?) Eingang finden.
Natürlich darf man den Freien Wählern nicht auf den Holzweg folgen, die nicht vorhandene „Einmaligkeit unserer Mittelgebirgslandschaft“ auch noch „durch bewegte Bilder“ zu dokumentieren. Dies gilt auch für den an Gleichgültigkeit kaum zu überbietenden Ansatz der Klimaliste, den Vogelsberg „als lohnenswertes Ziel für Erholungssuchende mit unterschiedlichen Intentionen“ zu bewerben. Hier sollte man Altmeister Goethe einmal nicht folgen, der irreführenderweise dichtete:
„Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen; Und jeder geht zufrieden aus dem Haus. Gebt ihr ein Stück, so gebt es gleich in Stücken! Solch ein Ragout es muss euch glücken; Leicht ist es vorgelegt, so leicht als ausgedacht. Was hilft’s wenn ihr ein Ganzes dargebracht, Das Publikum wird es euch doch zerpflücken.“
Dagegen scheint mir die CDU richtig zu liegen. Zitat: „Sie [die Touristen] wollen den ‚Vogelsberg‘ kennen lernen und nicht beliebige, austauschbare Angebote.[…] Also: Es muss darum gehen, nicht beliebig jeden anzusprechen, sondern diejenigen, die bewusst den Vogelsberg als Ziel entdecken möchten, ob zum Wandern, Radfahren oder Stadtbesuch.“ Allerdings verdankt sich die Stimmigkeit dieser Aussage einem Verstoß gegen die allgemeinen Denkgesetze. Denn hier wird unter der Hand das Satzsubjekt ausgetauscht: Einmal sind es die beliebigen Angebote, dann wieder die mit beliebigen Angeboten anzusprechenden beliebigen Adressaten einer Touristik-Werbung. Und leider ist die Prämisse falsch: Es gibt leider nichts, was nur für den Vogelsberg typisch wäre. Also doch manchem etwas bringen, damit zufrieden er aus dem Haus geht?
Da scheint die SPD die Eier legende Wollmilchsau gefunden zu haben: „Ein Tourismuskonzept muss hier die Brücke schlagen, dabei alle im Bereich des Tourismus Aktiven einbinden und regionale Besonderheiten hervorheben.“ Wer diesen Rat befolgt, kann mit der Diskussion getrost von vorn beginnen.
Bitte mehr GroWiAn’ne 😸Aber bitte auch die Strompreise senken.
Im Interesse der verarmenden VB- BuergerInnen !
Danke
Mehr „Growiane“ und gesenkte Strompreise? Da hat aber jemand nicht den blassesten Schimmer! GROWIAN steht für Riesen-Windkraftanlagen, die sich seinerzeit als komplett unwirtschaftlich erwiesen haben (siehe https://www.n-tv.de/wirtschaft/Ein-Riese-scheitert-grandios-article11552126.html). Heutige Großanlagen haben mit dem 1985 abgewrackten Monster nichts mehr zu tun. Im übrigen gäbe es ohne überhöhte Strompreise, mit denen die alternative Energie-Erzeugung subventioniert wird, wahrscheinlich überhaupt keine WKAs mehr. Aber das ist typisch für grüne und rote „Sozialökologen“. Soll doch das Volk für die Energiewende bluten. Dann kann man sich wirtschaftliche Lösungen sparen und sich ganz auf stümperhafte Ideologien und Experimente konzentrieren.
Windkraftanlagengegner überwintern ohne Öl und Strom mit kaltem Hintern
@ Windbeutel Fitz (21.02.2021 um 12:19 Uhr)
Heute bleibt die Küche kalt / Wir ziehen alle in den Wald / Und finden unterm WKA / Fledermaus und Corona / Und manche von den großen Räd[d]ern / Taten uns einen Schwarzstorch schreddern / Wir säen nicht und ernten nicht / Doch Kaltverpflegung ist jetzt Pflicht / Danach geh’n wir den Wald versauen / Denn Infraschall hilft uns verdauen / Weich ist der Stuhl und selten hart / Doch heute wieder Strom gespart / Indem wir Energie erneuern / Sind wir dabei, sie zu verteuern / Bei Fitz wird Energie nie knapp / Er greift sie dreist beim Nachbarn ab / Er heizt elektrisch früh bis spät / Und nennt das Solidarität.