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Bürgerliste Feldatal unterwegs in der GemeindeOrtskerne erhalten und stärker in den Fokus rücken

FELDATAL (ol). Das Thema Dorfentwicklung und Ortskernerhalt ist nicht neu und dennoch aktueller denn je. Laut einer Umfrage des Digitalverband Bitkom würde Jeder Fünfte ein „Leben im Grünen“ der Stadt vorziehen, wenn Homeoffice künftig größtenteils möglich wäre. Dazu braucht es eine gute Internetverbindung und natürlich auch Wohnraum, was einerseits über Neubauten denkbar wäre. Einer Alternative dazu gingen zwei Kandidaten der Bürgerliste Feldatal etwas auf den Grund – den Erwerb, die Sanierung oder Renovierung von Altbauten im Ortskern der kleinen Flächengemeinde Feldatal.

„Wir müssen das Thema Ortskernerhalt stärker in den Fokus rücken, das ist entscheidend für unser Erscheinungsbild“, erklärt Manuel Günzel. Der 28-Jährige wohnt aktuell in Groß-Felda und baut momentan mit seiner Freundin sein Elternhaus in Köddingen um. Weiter heißt es in der Pressemitteilung der Bürgerliste, Ziel der hessischen Dorfentwicklung ist es, die Dörfer im ländlichen Raum als attraktiven und lebendigen Lebensraum zu gestalten sowie durch eine eigenständige Entwicklung sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Potenziale vor Ort mobilisieren.

Soweit die Theorie, doch in der Praxis sehe das Ganze schon wieder anders aus, erleben Karsten Bernhard und Manuel Günzel beim Ortsrundgang durch Windhausen. Dabei hat Feldatal infrastrukturell Einiges zu bieten, Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten sowie Kindergarten und Grundschule bieten alles, was junge Familien benötigen. Hinzu kommen unterschiedliche Angebote von Vereinen was Sport, Kultur und Freizeitangebote angehen.

Manuel Günzel und Karsten Bernhard von der Bürgerliste Feldatal schauten sich im Ortskern von Windhausen um. Foto: Bürgerliste Feldatal

Bernhard und Günzel würden Dorf- / Regionalentwicklung für wichtig und zielführend halten. Dennoch seien beide davon überzeugt, dass die Initiative von der Gemeinde angestoßen werden müsse. So wollen die beiden Kandidaten der Bürgerliste Feldatal Besitzer von leerstehenden Häusern überzeugen, Investitionen vorzunehmen oder auch die Immobilie zu verkaufen. „Letzten Endes geht es darum in alte oder auch denkmalgeschützte Häuser zu investieren“, fasst Manuel Günzel zusammen. Diese Aufgabe könne nur gemeinsam mit den Ortsbeiräten und einem Konzept angegangen werden.

Für Neubaugebiete erlasse die Gemeinde Feldatal aktuell jungen Familien 5 Euro pro Quadratmeter Bauland, was veräußert wird. Ein solches Modell könnte auch auf renovierungsbedürftige Altbauten übertragen werden. Jedoch wurde beiden Kandidaten rasch klar, dieses Thema in der Gemeindevertretung der kommenden Jahre behandelt und gemeinsam mit den Ortsbeiräten angegangen werden müsse.

Ein Gedanke zu “Ortskerne erhalten und stärker in den Fokus rücken

  1. Was in Ober-Ohmen ein einzelner Privatmann geschafft hat (https://www.oberhessen-live.de/2020/02/08/helmut-schraml-der-dorfretter-aus-ober-ohmen/) müsste doch auch einer Gemeinde gelingen. Aber alle einschlägigen Förderprogramme, ohne die es wahrscheinlich trotzdem nicht geht, waren bisher ein Tropfen auf den heißen Stein. Lieber wandelt man weiterhin kostbare Ackerflächen in gesichtslose Neubaugebiete um. Eine Schande. Aber Heimatpflege war immer nur das Anliegen weniger Idealisten. Zu wenig für den großen Umschwung.

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