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Begegnungsfest des VfL Lauterbach – Deutsche und Flüchtlinge kickten gemeinsamGroßes Treffen rund um das Fußballspiel

LAUTERBACH (awh). Das Fest der Begegnung des VfL Lauterbach am Samstagnachmittag in der Lauterkampfbahn, das eigentlich Einheimische und Asylbewerber, die in der Vogelsberger Kreisstadt untergebracht sind, einander näherbringen sollte, geriet zu einem Treffen heimischer Politiker aller Coleurs auf den verschiendensten Ebenen.

Der eine oder andere hatte sogar seinen Urlaub verschoben, um dabei zu sein. Ob der Nachmittag den Betroffenen genutzt hat, damit die politischen Entscheidungsträger in Zukunft weisere Beschlüsse in der Flüchtlingspolitik treffen, ließ sich nicht in Erfahrung bringen. Neben dem Leiter des Amtes für soziale Sicherung im Vogelsbergkkreis, Werner Köhler, Sparkassendirektor Thomas Falk und dem katholischen Pfarrer für Lauterbach und Schlitz, Heinrich Schäfer, waren von Seiten der Poltik die Bundestagsabgeorndete Birgit Kömpel, Landrat Manfred Görig (beide SPD), seitens der CDU MdL Kurt Wiegel, Kreisvorsitzender und Lauterbachs Fraktionsvorsitzender Dr. Jens Mischak sowie Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller und von den Grünen die Landtagsabgeordnete Eva Goldbach zu dem Begegnungsfest gekommen.

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MdL Kurt Wiegel und Pfarrer Heinrich Schäfer (links) schauten interessiert dem Fußballspiel zu, rechts Fritz Scheer vom VfL, der sich ebenfalls für die Begegnung engagierte.

An dem kostenlosen Kaffee und Kuchen und den Steaks und Würstchen wird das massive Auftreten der Lokal-, Landes- und Bundespolitiker hoffentlich nicht allein gelegen haben. An einem Fußballspiel auf dem grünen Rasen zwischen Asylbewerbern und einigen Vflern mochten die Vertreter des politischen Lebens nicht teilnehmen. Der eine oder andere von ihnen liess sich hingegen vom eigenen Mitarbeiter im Kreise der Versammelten wohl für die eigene Internetseite ablichten.

Fußball trotz des heftigen Windes mit 5:2 Toren

Die äußeren Bedingungen für das Begegnungs-Treffen waren aufgrund von Witterungsunbilden nicht gerade ideal. Es pfiff ein heftiger Wind über den Sportplatz, der Himmel war ziemlich grau, und die Außentemperaturen waren für einen Sommertag in den Keller gefallen. Das machte den Fußballern aber keineswegs einen Strich durch die Rechnung und tat der Spielfreude auch keinen Abbruch. Von Seiten des VfL spielten Vorstandsmitglied Stefan Kunst sowie Rolf Papenheim und Cengiz Kahraman mit, in beiden Mannschaften waren Asylbewerber mit vertreten, die teilweise nach der ersten Halbzeit auch die Mannschaft wechselten. In der zweimal 20-minütigen Begegnung siegte schließlich das Team mit den Vflern mit 5 : 2 Toren.

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Die Grünen-Landtagsabgeordnete Eva Goldbach mit Cengiz Kahraman, der sich im wesentlichen um organisatorischen Aufgaben für das Treffen kümmerte.

Das Ziel des Treffens, so Fritz Scheer, Öffentlichkeitsarbeiter beim VfL, bezeichnete dieser als positiv und gelungen. So seien allein an diesem Tag 70 Paar Fußballschuhe und Trikots kostenlos an Interessenten verteilt worden. Der VfL vergisst dabei auch nicht die deutschen Fußballfreunde, die sich eine eigene Ausstattung ebenfalls finanziell nicht leisten können.

Zudem konnte VfL-Vorsitzender Hans-Dieter Schubert seitens der politischen Gäste den einen oder anderen Umschlag mit pekuniärer Zuwendung entgegennehmen, das der VfL sicherlich wieder in die Arbeit mit den Asylbewerbern stecken wird. Ob der Luftballon, den der VfL mit seinem Begegnungsfest gestartet hat, wieder platzt oder in unbekannte Höhen steigt, vermochte Fritz Scheer zum Ende des Festes noch nicht zu sagen. „Wir probieren es einfach“, meinte Scheer im Gespräch mit OL, denn bei den rund 200 Asylbewerbern in Lauterbach ist das Interesse am Fußballsport wohl ziemlich groß. „Wir wissen nicht, wie fest das Ganze wird“, kommentierte er den Zustrom von Asylbewerbern zum Fußballangebot des VfL, „und man darf die Erwartungen nicht zu hoch schrauben“.

Erfreut zeigte er sich darüber, dass die Kinder unter den Asylbewerbern ziemlich schnell Deutsch lernen, was die gegenseitige Verständigung erleichtert. Sein Verein bemüht sich mit einigem Aufwand darum, die Fußballbegeisterten einzukleiden und für sie eine auch Spielgenehmigungen zu bekommen, darunter sind sehr viele Kinder und Jugendliche. Das sportliche Miteinander mit den ausländischen Gästen, von denen heute keiner weiß, ob sie auch hierbleiben dürfen, klappte hervorragend. Einheimische, im Vogelsberg seßhaft gewordene ausländische Mitbürger und Asylbewerber, kamen schnell ins Gespräch, ließen sich Kaffee und Kuchen munden und kamen auch ab und an miteinander ins Gespräch – darum und um die Grundorganisation hatte sich der türkischstämmige Geschäftsmann Cengiz Kahraman gekümmert.

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Es bleibt zu hoffen, dass die Bemühungen des heimischen Sportvereins , den im Vogelsberg Gestrandeten den Alltag etwas abwechslungsreicher zu gestalten beziehungsweise den dann hier sesshaft Werdenden mit dem Sport die Integration etwas erleichtern und beschleunigen, seitens der Entscheidungsträger zur Kenntnis genommen und auf der einen oder anderen Ebene auch unterstützt wird und das nicht nur mit Willensbekundungen.

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CDU, SPD und Grüne waren mit Entscheidungs- und Funktionsträgern zahlreich auf dem Begegnungsfest des VfL in der Lauterkampfbahn vertreten.

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